Picadilly, das umstrittene Kultfest

Picadilly, das umstrittene Kultfest

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STADTBREDIMUS - An diesem Freitag, 12. August startet in Stadtbredimus das Wein- und Winzerfest Picadilly. Auch dieses Jahr wird traditionsgemäß wieder viel Alkohol fließen. Notdienst und Polizei sind in Bereitschaft.

Das Wein- und Winzerfest „Picadilly“ in Stadtbredimus zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Das Fest ist umstritten, kommt es doch jedes Jahr zu Alkohol- und Gewalt-Exzessen. Besonders seitdem die Organisatoren auf die 2006 eingeführte Abgabe bei den sogenannten Alcopops reagierten, indem sie einfach den Alkoholwert des „Picadilly“ von 8,5 auf 10,3 Prozent heraufsetzten, wurde ein Anstieg der Rettungseinsätze verzeichnet.

Am Freitag um 20 Uhr beginnt das Fest mit Live-Musik von den „Traders“. Ab 22 Uhr werden die „Providers“ für gute Stimmung sorgen. Am Samstag geht es dann weiter mit akustischer Musik aus den 70-er Jahren bis heute von „Mental Masturbation“ (ab 20 Uhr). Weiter geht es mit „The Musketeers & Special Guests“. Am letzten Tag, Sonntag der 14., sorgt ein Konzert der Escher Harmonie Municipale ab 17 Uhr für einen würdigen Abklang des Festes. (Tageblatt.lu)

Auch dieses Jahr werden wieder viele trinkfreudige Besucher beim kostenlosen Weinfest erwartet. Mit der eigens dafür geschaffenen Währung „Dilly“ können sich die Leute mit Essen und Trinken versorgen. Doch in den letzten Jahren gab es immer wieder Zwischenfälle, meist durch übermäßigen Alkoholkonsum.

70 Zwischenfälle

So musste im vergangenen Jahr der Notdienst insgesamt 70 Mal eingreifen. Drei Besucher wurden direkt ins Krankenhaus eingeliefert: Einer bekam eine zerschellte Flasche an den Kopf, zwei weitere hatten sich Verletzungen durch Scherben zugezogen. Pro Abend gab es eine bis zwei Schlägereien. Direkt vor Ort behandelt werden „Alkoholleichen“, Schnittwunden-Verletzungen, allgemeine Übelkeit usw., so Paul Floerchinger vom Notdienst (Service de Secours).

Dieses Jahr werden 14 Notrufsanitäter in zwei Zelten direkt vor Ort präsent sein. Neu ist, dass ebenfalls ein Arzt dabei ist. Auch werden Notdienst und Polizei dieses Jahr verstärkt zusammenarbeiten. Extrem Angetrunkene können sich in den Zelten ausruhen und ausnüchtern oder sich „auskübeln“. Meist sind es 20 bis 24-Jährige, die sehr viel trinken. Am wenigsten würden die „Minetter“ und die „Städter“ den Alkohol vertragen, so Floerchinger. Jugendlichen unter 16 Jahren wird kein Alkohol verkauft. Strenge Kontrollen sind angekündigt.

„Mam Bus op den Picadilly“

Der Notdienst weist auch explizit darauf hin, dass man, getreu dem Motto „Mam Bus op den Picadilly“ die Pendeldienste in Anspruch nehmen sollte. Aus allen Teilen des Landes bringen Busse die Besucher zum Picadilly und wieder zurück nach Hause. Auch wird kaum jemand sich den massiven Alkoholkontrollen der Polizei entziehen können. Hier gibt es den genauen Zeitplan der sechs Bus-Linien.