Silicon Duchy und French Tech

Silicon Duchy und French Tech
(Tageblatt/Stefan Osorio-König)

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Gerade acht Monate alt ist der Wirtschaftsclub Luxemburg Frankreich. Mit 230 Mitgliedern aus Wirtschaft und Finanz scheint sein Erfolg nicht mehr aufzuhalten zu sein.

Zum Jahresbeginn hatten sich in der Residenz des luxemburgischen Botschafters in Paris 132 Mitglieder zum Meinungsaustausch und Rundtisch-Gespräch rund um das Thema der digitalen technischen Innovation eingefunden. Wirtschaftsminister Emmuel Macron hatte sich Anfang des Jahres in Las Vegas an die Spitze der französischen Technologie gestellt und dort mit französischen Firmen gezeigt, was französische digitale Technologie Wert ist.
In Luxemburg, so Botschafter Paul Duhr sind in diesem Bereich mittlerweile 13.

Menschen beschäftigt. In wenigen Jahren hat der ITC Bereich so zugenommen, dass er heute fünf Prozent des Dienstleistungssektors darstellt. Der Bedarf in Luxemburg trifft auf das Angebot von gut ausgebildeten französischen Fachkräften. Hier liegt möglicherweise auch das Geheimnis des luxemburgisch-französischen Wirtschaftsclubs. „Die Substanz für hochrangigen Austausch und hochrangige Treffen von Fachleuten war da“, sagt Botschafter Duhr. „Wir mussten nur noch die Fäden zusammenfügen und das Ganze strukturieren.“

40.000 Franzosen leben in Luxemburg

Dazu trägt bei, dass der französische Einfluss in Luxemburg größer wird. Duhr: „Es sind nicht nur die 80.000 Grenzgänger aus Lothringen, die dazu beitragen. Mittlerweile geht die Zahl der Franzosen, die sich in Luxemburg wohnen, gegen 40.000.“ Ausserdem ist nach acht Monaten bereits festzustellen, dass der Bedarf grenzüberschreitender Information und auch Kooperation größer ist, als vermutet. „Es wird zunehmend häufiger, dass sich Franzosen und Luxemburger Rat und Kooperation aus der Mitgliederliste holen“, meint der Botschafter.

Während das grenzüberschreitende Arbeiten in Grenzregionen wie Lothringen oder auch im Elsaß als normal empfunden wird, gilt dies für andere Regionen im Innern des Landes oder gar im Pariser Becken nicht unbedingt.
Die luxemburgische Diplomatie geht hier einen neuen Weg: Beim Treffen in der Pariser Residenz des luxemburgischen Botschafters waren am Dienstag auch die Honorarkonsulen aus Lyon, aus Nantes, aus Nizza zugegen.

Luxemburg investiert massiv in Nizza

Sie, die in der Regel in ihren Regionen gut wirtschaftlich eingeführt sind, führten viele fachliche Gespräche, die vermuten lassen, dass der Club in der Zukunft in ein größeres Netzwerk eingebaut wird. Dafür werden möglicherweise zwei Gäste sorgen, die sich sehr um Luxemburg bemühen.

Der Honorarkonsul aus Nizza stellte Luxemburg als viertgrößten Investor in der Großregion Nizza vor, hinter den USA, Großbritannien und Italien. Igni Vie, Luxemburger Spezialist für e-santé und Prävention interessiert sich für Sophia Antipolis. Das französische Silicon Valley, das der frühere Staatspräsident Georges Pompidou ins leben gerufen hatte. Mit der ITC Explosion in Luxemburg bietet sich das Großherzogtum als idealer Partner Partrner an, meint Honorarkonsul Cyril Dary aus Nizza.

Aber auch der Business Hub Monaco Côte d´Azur zeigt Interesse an einer Kooperation mit Luxemburg und mit dem Wirtschaftsclub und war am Dienstag nach Paris gereist. Dies ebenfalls auf der ICT Ebene. Der luxemburgische Botschafter will nicht ausschließen, dass der luxemburgisch-französische Wirtschaftsclub sich auf Dauer in einem fruchtbaren Netzwerk wiederfinden wird.