Der Welttag für sexuelle Gesundheit findet jedes Jahr am 4. September statt. „Planning Familial“ nutzt die Gelegenheit, um auf die Wichtigkeit der sexuellen und emotionalen Erziehung für Kinder und Jugendliche hinzuweisen.

Positive Beziehungen in allen erdenklichen Formen und Größen: Das ist das Thema des diesjährigen Welttags für sexuelle Gesundheit am 4. September. „Planning Familial“ wolle diesen Anlass nutzen, um die „entscheidende Bedeutung einer adäquaten Vorbereitung der Jugendlichen auf das Verständnis und das Management ihrer sexuellen Gesundheit hervorzuheben“, schreibt die Organisation in einer Pressemitteilung am Dienstag.

Besonders wichtig sei der Zugang zu Informationen. Nur so könne eine angemessene sexuelle und emotionale Erziehung gewährleistet werden. Um ihre eigene sexuelle Gesundheit positiv verstehen zu können, müssen Kindern und Jugendlichen das notwendige Wissen und Kompetenzen vermittelt werden, schreibt „Planning Familial“.

Die Organisation vertrete deswegen ein Modell der Sexualerziehung mit einem inklusiven, nicht stigmatisierenden Ansatz. Durch die Förderung von gleichberechtigten Beziehungen und der Dekonstruktion von sexistischer und homophober Stereotypen trage das Modell gleichzeitig zur Prävention von Gewalt, Mobbing und Diskriminierung bei.

„Es ist wichtig, diese Erziehung von klein auf zu beginnen, indem auf die Fragen der Kinder altersgerecht eingegangen wird“, schreibt „Planning Familial“. Jedoch besäßen nicht alle Zugang zu einer „qualitativ hochwertigen sexuellen und emotionalen Erziehung“ – obwohl das Gesetz das vorschreibe.

Aus Mangel an Ressourcen könne nicht garantiert werden, dass jedes Kind diese Themen in der Schule behandle. „Und selbst wenn dies der Fall ist, könnte es nur einmal geschehen“, schreibt die Organisation. In anderen Ländern sei man da weiter: zum Beispiel in Kanada. Dort erhalten die Jugendlichen im Laufe ihrer Schulkarriere immer wieder Sexualerziehung. Das biete ihnen die Möglichkeit, „ein gesundes und umfassendes Verständnis dieser essenziellen Themen zu entwickeln.“

Sexual-Erziehung in Luxemburg

Die sexuelle und emotionale Erziehung werde von einem Team des „Planning Familial“ im ganzen Land durchgeführt. Die Sitzungen werden in Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und Englisch in verschiedenen Bildungseinrichtungen abgehalten, schreibt „Planning Familial“ in seiner Mitteilung.

In den Grundschulen werden die Sitzungen auf Anfrage der Schulen organisiert. Für die jüngeren Schüler seien jeweils zwei einstündige Sitzungen vorgesehen, während für die älteren zwei zweistündige Sitzungen organisiert werden. Die Lehrkraft sei bei diesen Sitzungen anwesend. Besonders für die Klassen 4.1 und 4.2, in denen die Schüler die Pubertät durchlaufen, sei Vertraulichkeit essenziell. Deswegen werde eine Fragebox vorbereitet, damit die Schüler ihre Fragen diskret stellen können.

In den Sekundarschulen werden die Sitzungen auf Anfrage der Einrichtungen organisiert. Die Sexualerziehung werde hier in der Regel in Form von Workshops angeboten – ohne Anwesenheit der Lehrkräfte. Das ermutige die Schüler dazu, freier teilzunehmen. Für die Klassen 6 und 7 seien zwei zweistündige Sitzungen vorgesehen. Für die anderen Klassen werde aus Mangel an Personal nur eine dreistündige Sitzung organisiert.