„Renato, Renato, Renato …“ Der 60er-Jahre-Erfolgsschlager der Italienerin Mina spielt eine nicht unwesentliche Nebenrolle in Maes’ Stück. Schließlich stammt der Ohrwurm aus dem Film „Appuntamento in Riviera“.
„Stengeforter Festival“
„Wat d’Mécken denken“„Al Schmelz“, Steinfort
Weitere Vorstellungen
22., 27., 28., 29. Juli,3., 4., 5. August
jeweils um 20.30 UhrTickets
Tel.: (+352) 47 08 951
www.luxembourgticket.lu
„Klärendes Gespräch“
Auch in „Wat d’Mécken denken“ planen Hausfrau und Hobby-Keramikkünstlerin Beatrice (Mady Durrer) und Selfmade-Man und Immobilienmakler Pascal (Jean-Paul Raths), sich Rendezvous auf einer Insel in südlichen Gefilden zu geben, um dort einige Wochen der Zweisamkeit zu verbringen. Doch von dieser Idee ist Grundschullehrer Romain (Jean-Paul Maes), der Gatte von Beatrice, nun aber gar nicht begeistert. Er erfährt von den Reiseplänen der jung Verliebten erst anlässlich eines gemeinsamen Abendessens, zu dem das Ehepaar, das sich im Laufe der Jahre auseinandergelebt hat, den „Neuen“ einlädt. Zu einem „klärenden Gespräch“.
Diesem darf das Publikum beiwohnen. Kurz bevor Pascal kommt, verfängt sich Beatrice mit den Haaren in einem der klebrigen Fliegenfänger, die ihr Mann im ganzen Haus aufgehängt hat. Die Fliegen und ihre Welt ziehen sich wie ein roter Faden durch das Stück, dem es ebenso wenig an Humor mangelt wie an Spannung. Wie im Flug vergeht die Zeit, wenn die drei sich Lügen und Wahrheiten an den Kopf werfen.
Je später der Abend, desto heftiger werden die Auseinandersetzungen. Wein und Cognac lösen, vor allem bei Romain, die Zunge.
Alles stimmt
Bei „Wat d’Mécken denken“ stimmt einfach alles: Das beginnt schon beim einfachen, aber aussagekräftigen und leicht wandelbaren Bühnenbild (Eva Paulin, die ebenfalls Regie führte), das das Element des Kreises aufgreift. Und in einem solchen (Teufels-)Kreis befinden sich ebenfalls Beatrice und Romain.
„Mir dréinen eis am Krees hei!“, platzt es denn auch zu einem gegebenen Moment aus Beatrice, die hervorragend von Mady Durrer gespielt wird. Auch Jean-Paul Raths überzeugt vollauf als Pascal. Am besten gefiel uns aber Jean-Paul Maes, der sich als Autor die Rolle des Romain perfekt auf den eigenen Leib geschrieben hat. Neben den herausragenden schauspielerischen Leistungen besticht das Stück vor allem durch die kurzen, knappen Dialoge, mit oft messerscharfen Pointen.
Ein Genuss!
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