Einen Einblick in den Ernst der Lage bieten die beiden letzten Bilanzen von Meteolux über den meteorologischen Winter (1. Dezember bis 28. Februar) sowie das meteorologische Frühjahr (1. März bis 31. Mai). Was die Niederschlagsmenge angeht, heißt es hier zweimal: „deutlich zu trocken“.
Für den Winter bedeutet dies in Zahlen: 86,5 Liter Niederschlag pro Quadratmeter … der langjährige Mittelwert (1981-2010) liegt dagegen bei 226 l/m2. Für das Frühjahr lauten die Zahlen wie folgt: durchschnittlich 88,6 Liter Regen pro Quadratmeter anstelle von … 206 Litern im Mittelwert der Referenzperiode 1981-2020.
Zu trocken
Der Winter 2016/17 war somit der zweittrockenste in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen auf Findel seit 1947 (1963/64 gab es lediglich 69 l/m2). Im April gab es beispielsweise nur 5,3 l/m2 Niederschlag durchschnittlich, der Mittelwert für diesen Monat liegt bei 58,2 l/m2.
Damit war es der zweittrockenste April seit 1947 (1996: 4,9 l/m2).
Führt man sich den laufenden Monat Juni vor Augen, ist schnell ersichtlich, dass keine Besserung eintrat.
Trockene Weiden
Die anhaltende Trockenheit führt zu mehreren Problemen gleichzeitig was Trinkwasserversorgung, Wasserstand der Fließgewässer und Landwirtschaft sowie Weinbau angeht. Eine spezifische parlamentarische Frage wegen des Tränkens von Vieh richtete nun der CSV-Abgeordnete Ali Kaes an Landwirtschaftsminister Fernand Etgen.
Erstens müsste zusätzliches Wasser auf die Weiden gebracht werden, wozu zweitens viele Bauern laut Kaes aber nicht über das benötigte Material in Form von Wasserfässern verfügen würden.
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Keine Hilfe
Zwei zum Teil erhebliche Kostenfaktoren, und der Abgeordnete will deswegen vom Minister wissen, ob „er beabsichtige, den betroffenen Bauern eine Unterstützung zukommen zu lassen“. Und falls ja, wie solche Hilfen aussehen könnten.
Fernand Etgen antwortet, dass es keine legale Basis für eine Investitionsbeihilfe beim Anschaffen von Wasserfässern gebe. Für das etwaige Anlegen von Tränken und Wasserleitungen sowie das Einfassen von kleinen Fließgewässern oder Quellen in Weiden verweist der Minister auf die in dem Fall üblichen Hilfen sowie die Voraussetzungen, die zur Erlangung dieser Hilfen erfüllt werden müssen.
Wasser in Fässern
Außerordentliche Hilfen stellt der Minister nicht in Aussicht. Greife ein Bauer auf Fließgewässer/Quellen zurück, müsse er sich bewusst sein, dass diese austrocknen könnten. Alternativen seien in dem Fall Wasserleitungen oder das Umsetzen von Vieh auf Flächen, wo eine Wasserversorgung sichergestellt sei.
Zum jetzigen Zeitpunkt gäbe es für Wiesen mit ausgetrockneter Wasserversorgung und ohne Wasserleitung keine andere Alternativen, als das Wasser mit Fässern dorthin zu schaffen.
eis Landwirtschaft muss endlech ophaalen 80 Prozent vun der Millich fir den Export ze produzéieren. Kee Wonner dass dat och op d'Ressource Wasser schléit an mat der ganzer Déierenhaltung d'Grondwasser zousätzlech futti mecht.
Wann een dann och nach de Misär vum Import fir Déierenfudder aus Südamerika bis Zerstéierung vun afrikaneschen Märt duerch den Export hëllt, bleift nit méi vill guddes un eiser Masseproduktioun Millich.
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