Projekt „Rout Lëns“ 1.400 neue Wohnungen für Esch: 2026 sollen die ersten fertig sein

Projekt „Rout Lëns“  / 1.400 neue Wohnungen für Esch: 2026 sollen die ersten fertig sein
Eine Vision wird Wirklichkeit: Rechts im Bild das sogenannte TT-Gebäude aus roten Ziegeln, links davon das Gebäude „Liicht“, dessen Grundstein am Dienstag gelegt wurde Grafiken: IKO Real Estate

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Das ehemalige Industriegelände „Rout Lëns, Lentille Terres rouges“ wird ein neuer Escher Stadtteil. 3.000 Menschen sollen in Zukunft dort wohnen. Die Planungen laufen seit 2017. Am Dienstag wurde der Grundstein für die ersten Gebäude gelegt. 2026 sollen die ersten Bewohner einziehen können.

Auf den ersten Blick erkennt man kaum einen Unterschied. Das Areal der „Rout Lëns“ im Escher Viertel Hiehl sieht aus, wie seit Jahren schon: eine Baustelle – mit Löchern hier und Sandhaufen dort. Die Arbeit, die bisher geleistet wurde, liege unter dem Boden, so Eric Lux, Chef des Bauunternehmens IKO Real Estate, das für das Projekt „Rout Lëns“ verantwortlich ist. Lux spricht von den Infrastrukturarbeiten. Bald aber werde das urbane Großprojekt aus dem Boden sprießen, geben er und Bauleiterin Sandra Huber zu verstehen.

Am Dienstag war Grundsteinlegung der ersten drei Gebäude, die auf der „Rout Lëns“ auf 20.000 Quadratmetern entstehen sollen. „Ein Meilenstein in der Verwirklichung einer urbanen Vision, eines Ökoquartiers“, nennen es die IKO-Verantwortlichen. 185 Wohnungen sind hier vorgesehen. Es sei nicht nur ein Engagement für nachhaltigen, sondern auch für erschwinglichen Wohnungsbau. „Rout Lëns“ ziele darauf ab, die Stadtlandschaft von Esch zu verändern, so Eric Lux. „In einem angespannten Immobilienmarkt, der mit einem deutlichen Rückgang der Aktivitäten konfrontiert ist, geht IKO trotz Widerstände wie Corona oder Baukrise entschlossen voran.“ Mit Partnerbauunternehmen seien in den letzten Monaten Verträge über 250 Millionen Euro abgeschlossen worden, so IKO.

1.400 Wohnungen

Rund 1.400 neue Wohnungen, von denen 30% als erschwinglicher Wohnungsraum vorgesehen sind, sollen insgesamt entstehen und dann Platz für um die 3.000 Menschen schaffen. Bauleiterin Huber spricht von einer qualitativ hochwertigen und integrativen Stadtentwicklung, die direkt auf die Wohnungskrise reagiere und ein nachhaltiges Lebensumfeld schaffen möchte.

Die ersten drei Gebäude, die nun entstehen, liegen sozusagen am Eingang des neuen Stadtteils und damit in 
unmittelbarer Nähe des Escher Stadtzentrums. Direkt daneben liegen die Zeugen industrieller Vergangenheit, zum Beispiel das TT-Warenlager und die Gebläsehalle, die erhalten werden und fester Bestandteil des Projektes sind (siehe Infokasten).

Drei Säulen

Die Wohnanlagen „Liicht“, „D’Haus“ sowie die Residenz der Stadt Esch stünden vorbildhaft für das Engagement des Projekts in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Diese Gebäude seien nicht einfach nur Wohnungen, sie seien so konzipiert, dass sie ein aktives Gemeinschaftsleben mit Begegnungszonen und Grünflächen vorsehen und das Wohlbefinden der Bewohner förderen.

Das Gebäude „Liicht“ hieße so, weil Licht eine besondere Rolle spiele. Die Wohnungen, vom Studio bis zum Duplex, seien in einer Art Kaskadenform konzipiert, sie würden über große Fenster verfügen, große Terrassen, teilweise mit Garten – und so einen Panoramablick auf das ganze Gelände erlauben. 

Das Gebäude „D’Haus“ inspiriere sich an der Form der alten Arbeiterhäuser im Minett. Auch hier sei der Austausch zwischen den Bewohnern ein wichtiges Anliegen in der Planung. So befinden sich auf dem Dach ein Gewächshaus, ein Gemüsegarten sowie ein Mehrzweckraum und eine große Gemeinschaftsterrasse.

Das Gebäude „Residenz der Stadt Esch“ beherbergt Sozialwohnungen. Es sei ein innovatives Projekt, das eine neue Ära für die urbane Landschaft der Minettmetropole markiere, so Christian Weis, Bürgermeister von Esch. Die 43 erschwinglichen Mietwohnungen würden einen weiteren Schritt zur Erhöhung des Anteils bezahlbarer Wohnungen in Esch darstellen. „Dieses Projekt verdeutlicht unsere Entschlossenheit, eine integrative Stadt zu bauen, in der jeder seinen Platz finden und sich entfalten kann“, so Weis.

Das Projekt verdeutlicht unsere Entschlossenheit, eine Stadt zu bauen, in der jeder seinen Platz finden kann

Christian Weis, Bürgermeister der Stadt Esch

Die Veranstaltung am Dienstag hat einen weiteren Einblick erlaubt in das, was im Stadtteil „Rout Lëns“ entstehen wird. Alle Redner, darunter die Minister Meisch und Wilmes, betonten am Dienstag, wie wichtig es sei, auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten, um als Private-Public-Partnership innovativ etwas zu verändern und die Konzepte, die jetzt vorgestellt wurden, nachhaltig umzusetzen.

Industriekultur

Im Projekt „Rout Lëns“, das der Escher Gemeinde 2017 vorgestellt wurde, hieß es, dass viele Zeugen der industriellen Vergangenheit auf dem Areal erhalten bleiben sollen. Die alten Gebäude sollen einem neuen Zweck zugeführt werden und allen Menschen zugänglich sein. Dazu gehört die Turbinenhalle aus dem Jahr 1901, die Gebläsehalle, das Warenlager „TT“, das ehemalige Eisenbahnstellwerk im Bauhausstil, die lange Einfriedungsmauer mit ihren Blindbögen auf der Straße zwischen Esch und Audun-le-Tiche sowie die Portale aus Stahl der Möllerei „Keeseminnen“. Am Dienstagmorgen sagte Bauherr und IKO-Chef Eric Lux, dass man bald schon mit der Renovierung dieser Gebäude beginnen werde.

 

 

Leila
3. Juli 2024 - 11.44

"Also Leute informieren lassen."

Bei wem denn? Der Promoteur will verkaufen und preist die Objekte in den höchsten Tönen an, die Baufirma wird Ihnen nicht erzählen, dass sie miserabel baut (mit ihr steht und fällt die Qualität eines Gebäudes). Selbst wenn Türen und Fenster von hoher Qualität sind - das allein genügt längst nicht.

Grober J-P.
3. Juli 2024 - 9.42

"als erschwinglicher Wohnungsraum vorgesehen sind," Mal sehen wie hochwertig das dann sein wird. Habe jetzt einige Male mitbekommen, dass das gepriesene Hochwertige sich später teilweise als eher minderwertig herausgestellt hat.
Oder, wie nennt man das, in einem hochwertigen Neubau, wenn man dem Nachbarn obendrüber zuhören kann, wie er seine Geschäfte verrichtet, der von nebenan "verwöhnt" wird, abwarten muss bis der Untere mit dem Duschen fertig ist bevor man selber ......usw. Erinnert mich alles an Plattenbauten in Frankfurt, wo ich einige Tage zu Gast war.
Also Leute informieren lassen.