MerschAbholzung im Park wirft Fragen auf

Mersch / Abholzung im Park wirft Fragen auf
Das Bett der Alzette muss in den nächsten Tagen noch von Ästen und Baumstämmen befreit werden Fotos: Roger Infalt

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Lediglich zwanzig Minuten hat ein Sturm am 29. Juni gebraucht, um auf dem Gebiet der Gemeinde Mersch rund 300 Bäumen derart schweren Schaden zuzufügen, dass sie gleich umknickten oder später aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Wie RTL am Wochenende meldete, soll sich ein weiteres Problem dazugesellen: Im Rahmen der nun durchgeführten Renaturierung der Mamer, die seit mehr als 20 Jahren in der Diskussion war, sollen nicht, wie geplant, 42, sondern gleich 65 dickstämmige Bäume gefällt worden sein.

„Ich möchte gleich vorweg unterstreichen, dass es hier zwei Sachen gibt, die deutlich voneinander zu trennen sind“, so der Merscher Bürgermeister Michel Malherbe am Sonntag gegenüber dem Tageblatt. „Zum einen sprechen wir von dem immensen Schaden, den der Sturm vom vergangenen 29. Juni angerichtet hatte. Allein in unserem Park sind 120 Bäume teilweise oder ganz umgerissen worden. Das Bild, das sich uns dort am Abend des 29. Juni bot, glich einem Kriegsschauplatz.“

In den vergangenen drei Wochen arbeiteten die Gemeindedienste unentwegt an der Beseitigung der Schäden in dem aus Sicherheitsgründen abgesperrten Park. „Ich kann unseren Gemeindemitarbeitern für ihren Einsatz und vor allem für das Resultat ihrer Arbeit nur gratulieren“, so Michel Malherbe weiter. „Der am vergangenen Freitag wiedereröffnete Park, der Besucher aus allen Ecken des Landes in seinen Bann zieht, sieht stellenweise etwas kahler aus als vorher, und dennoch ist er ein Schmuckstück, aber eben mit leichten Schrammen.“

Apropos Schrammen: „Wir planen natürlich eine Neuanpflanzung von etwa 120 Bäumen, doch dies wird erst nach Unterredungen mit Fachleuten geschehen, denn wir wollen uns gut überlegen, welche Art von Bäumen wir im Park pflanzen wollen“, so der Bürgermeister.

„Ich weiß nur von drei Bäumen …“

Während unseres Besuchs am Sonntagmorgen konnten wir feststellen, dass Bürgermeister Michel Malherbe keineswegs übertrieben hat, was den jetzigen Zustand des Parks anbelangt. Der Sturmschaden konnte bis auf einige wenige Stellen beseitigt werden.

„Das zerstörerische Bild, das sich den Besuchern zurzeit entlang der Ufer der Mamer im Park bietet, ist nicht dem erwähnten Sturm geschuldet, sondern den Maßnahmen zur Renaturierung der Mamer. Das Flussbett soll bis auf 20 Meter breiter gestaltet werden, deshalb müssen Bäume entlang des bestehenden Flussbettes entfernt werden“, so Michel Malherbe. Geplant war, dass 42 Bäume der Motorsäge zum Opfer fallen sollten. Laut RTL spricht die Umweltverwaltung aber nun von einem „Kommunikationsfehler“, der dazu geführt haben soll, dass allem Anschein nach nicht nur die 42 gekennzeichneten Bäume, sondern gleich 63 Bäume gefällt wurden. „Ich weiß nur von drei Bäumen, die neben den geplanten 42 verschwunden sind. Dabei handelt es sich um Bäume, die beim Fällen nebenstehender Bäume derart beschädigt wurden, dass sie ebenfalls gefällt werden mussten“, so Bürgermeister Malherbe uns gegenüber.

Laut unseren Informationen hat das Vorgehen in Sachen Renaturierung der Mamer im Bereich des Merscher Parks bereits einen Sturm der Entrüstung nicht nur bei so manchen Merscher Bürgern, sondern auch bei Besuchern des einst so idyllischen, 13 Hektar großen Parkgeländes ausgelöst.