Zeitgleich mit dem Start der Weinlese beginnt die „Bio-Woche“. Ein Grund, warum die Verantwortlichen der Vereinigung für Biolandwirtschaft und des Landwirtschaftsministeriums sich einen biologischen Weinberg für die Vorstellung des Programms ausgesucht hatten. Der Winzerbetrieb Schmit-Fohl ist eines von 23 biologischen Weingütern; insgesamt zählt Luxemburg 210 biologische Lebensmittelproduzenten.
Dass es mittlerweile so viele sind, wissen wahrscheinlich die wenigsten. Fast jeder Einwohner habe die Möglichkeit, in seiner Nachbarschaft Bio-Produkte einzukaufen, nur wüssten viele nicht, wo. Das ist jedenfalls die Meinung der „Vereenegung Biolandwirtschaft Lêtzebuerg“, deren Direktorin Daniela Noesen am Mittwoch das Programm der diesjährigen Bio-Woche vorstellte. Das sichtbarste Zeichen der Sensibilisierungskampagne wird deshalb eine Pfeil-Schilder-Aktion sein: Auf zentralen Plätzen in zwölf Gemeinden des Landes zeigen Hinweisschilder den Weg zum nächstgelegenen Bioproduzenten.
„Bio muss zur Normalität werden“, fordert Noesen. Dabei helfen sollen zwischen dem 20. Und 28. September Bioverkostungen, Weinproben, Show-Cooking, Betriebsführungen und Vorträge.
Die Bioproduzenten können auf die Unterstützung der Regierung bauen. Landwirtschaftsministerin Martine Hansen unterstrich, dass auch diese Regierung gewillt sei, die biologische Landwirtschaft weiterhin zu unterstützen. So seien die Fördergelder (Prämien nicht eingeschlossen) im Rahmen des „PAN Bio 2025“ auf eine Million Euro angehoben worden. Es sei definitiv eine Priorität, sowohl die Produktion zu steigern als auch die Vermarktung zu fördern.
210 Biobetriebe
2023 bewirtschafteten die 210 Biobetriebe insgesamt 8.656 Hektar Land, was rund sieben Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche (122.016 Hektar) ausmacht. Das liegt unter dem europäischen Durchschnitt von neun Prozent. Der einzige Bereich, der leicht über dem EU-Schnitt liege, sagte Hansen, sei der Weinbau.
Alles in allem bliebe Luft nach oben. In Luxemburg werde zwar viel Bio konsumiert, aber zu wenig produziert. In Bereichen wie z.B. Obst und Gemüse reiche die nationale Produktion nicht aus, um die Nachfrage abzudecken.
Die Ministerin kündigte für Beginn 2026 einen neuen nationalen Aktionsplan zur Förderung der biologischen Landwirtschaft mit angepassten Zielen an. Im nationalen Aktionsplan „Bio 2025“ hatte sich die vorige Regierung zum Ziel gesetzt, dass bis 2025 zwanzig Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen biologisch bewirtschaftet würden. Das sei „ein völlig unrealistisches Ziel“ gewesen, meinte die Ministerin dazu.
Informationen zur Bio-Woche finden Sie auf www.biowoch.lu
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