USADebatte über Kandidatur: Rückhalt für Biden bröckelt weiter

USA / Debatte über Kandidatur: Rückhalt für Biden bröckelt weiter
Biden ist nach dem NATO-Gipfel wieder auf Wahlkampftour und versucht verzweifelt, seine Wiederwahl zu retten Foto: AFP/Saul Loeb

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In der Debatte über den gesundheitlichen Zustand von US-Präsident Joe Biden bröckelt der Rückhalt für eine erneute Kandidatur des 81-Jährigen weiter. Erstmals forderte am Mittwoch mit Peter Welch ein US-Senator aus den Reihen von Bidens Demokraten den Präsidenten öffentlich auf, aus dem Rennen um das Weiße Haus auszusteigen. Kurz zuvor hatte bereits der Hollywoodstar George Clooney, ein wichtiger Unterstützer der Demokraten, für den Rückzug Bidens plädiert.

Biden wollte am Donnerstag (etwa 23.30 Uhr MESZ) zum Abschluss des dreitägigen NATO-Jubiläumsgipfels in Washington eine seiner seltenen Pressekonferenzen geben. Dieser Auftritt, bei dem der älteste Präsident der US-Geschichte spontan und ohne Hilfe eines Teleprompters sprechen musste, wurde von vielen Beobachtern als entscheidend für die Rettung seiner Bewerbung um eine zweite Amtszeit gesehen.

Selbst die Sprecherin des Weißen Hauses nannte den Termin unter Bezug auf den Druck, unter dem Biden dabei stehen würde, eine „Pressekonferenz für große Jungs“ – eine witzig gemeinte Formulierung, die viel Spott in den Onlinenetzwerken auslöste. Eine Rede zum Auftakt des Gipfels zum 75-jährigen Bestehen der NATO hatte Biden am Dienstag recht souverän absolviert, allerdings mit Unterstützung eines Teleprompters.

Die aktuelle Debatte um Bidens mentale und physische Eignung für den Wahlkampf und eine zweite Amtszeit war durch seinen desaströs fahrigen und wirren Auftritt im Fernsehduell mit seinem republikanischen Präsidentschaftsrivalen Donald Trump vor drei Wochen ausgelöst worden. In dem Duell hatte Biden ohne Teleprompter und Notizen auskommen müssen – so wie er dies nun auch in der Pressekonferenz am Donnerstag tun musste.

Seit dem Fernsehduell haben acht Abgeordnete der Demokraten im Repräsentantenhaus Biden öffentlich zum Verzicht auf die Kandidatur aufgefordert – eine Rebellion gegen den Präsidenten blieb bei einem Treffen der demokratischen Abgeordneten am Dienstag jedoch aus. Mit Peter Welch aus dem Neuenglandstaat Vermont schloss sich nun aber auch ein Demokrat aus dem Senat – der anderen Kongresskammer – den Rufen nach einem Rückzug Bidens an.

Kritik von Clooney

„Zum Wohle des Landes fordere ich Präsident Biden auf, sich aus dem Rennen zurückzuziehen“, schrieb Welch in einem Beitrag in der Washington Post. Die Senatoren der Demokraten sollten sich am Donnerstag mit engen Beratern Bidens treffen. Die frühere demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, betonte im Sender MSNBC, der Präsident müsse selbst entscheiden, ob er kandidieren wolle. „Wir alle ermutigen ihn, diese Entscheidung zu treffen, denn die Zeit drängt“, sagte Pelosi, die immer noch ein Schwergewicht in der Partei ist. Die endgültige Entscheidung über seine Kandidatur solle Biden nach dem NATO-Gipfel treffen.

Der Schauspieler George Clooney war am Mittwoch der erste Hollywoodstar, der Biden öffentlich zum Rückzug aufforderte. „Ich liebe Joe Biden“, schrieb Clooney, der noch im Juni gemeinsam mit dem Präsidenten Gastgeber einer Spendengala in Los Angeles gewesen war, in einem Gastbeitrag für die New York Times. „Aber der eine Kampf, den er nicht gewinnen kann, ist der gegen die Zeit.“

Der Biden bei der Spendengala sei nicht der Biden aus dem Jahr 2010 und nicht einmal der aus dem Jahr 2020 gewesen, schrieb Clooney. „Es war derselbe Mann, den wir alle bei der Debatte erlebt haben.“ Führende Demokraten müssten nun „diesen Präsidenten bitten, freiwillig zurückzutreten“. Es gehe um das Alter, „um nichts anderes“, betonte der Schauspieler.

Eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage für die Zeitung Washington Post und den Sender ABC News widerspricht Bidens Aussagen, dass nur die „Eliten“ in seiner Partei seinen Rückzug aus dem Rennen wünschten. Darin sagten 56 Prozent der Parteimitglieder, dass Biden beiseite treten solle, während nur 42 Prozent seine Kandidatur unterstützten. 

JJ
12. Juli 2024 - 9.12

Und es geht doch nicht nur um den Wahlsieg.Danach muss der Mann vier Jahre Spitzenleistung bringen. In dem Alter geht das nur im Vatikan. Wenn er heuer zurücktritt und die Demokraten bringen es fertig einen guten Mann hinzustellen( für Präsidentinen ist Amerika noch nicht reif wie wir gesehen haben),dann wäre Trump Geschichte.

LeCze
12. Juli 2024 - 8.26

Wird der an Demenz leidende Biden der Selenskyj mit Putin verwechselt bald die Tomahawks auf die Ukraine abfeuern und so den Krieg beenden?🤔👻

CG
11. Juli 2024 - 20.14

Et gëtt héich Zäit dass de Biden zrècktrëtt an engem Jonken Plaz mécht. Dat selwecht gëllt och fir den Trump. Och de Putin ass am selwechte Fall, mee leider hun d'Russe keng Méiglechkeet dee lass ze ginn.