EnergieLuxemburgs größte Dach-Fotovoltaikanlage steht jetzt in Contern

Energie / Luxemburgs größte Dach-Fotovoltaikanlage steht jetzt in Contern
Mit vielen kleinen Schritten legt die Produktion von Solarstrom in Luxemburg stetig weiter zu Foto: Kühne+Nagel

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Das Logistikunternehmen Kühne+Nagel reiht sich in eine immer länger werdende Liste von Unternehmen ein, die auf den Dächern ihrer Hallen Fotovoltaik-Anlagen errichten lassen. In Contern ist so die landesweit größte Fotovoltaik-Dachanlage enstanden. 

Vor dem Hintergrund des künftigen nationalen Energie- und Klimaplans, der bis 2030 einen Anteil von 25 Prozent an erneuerbaren Energien anstrebt, verstärkt Enovos, gemeinsam mit der Firma Hellmich, mittels der Inbetriebnahme von zwei Fotovoltaikanlagen auf den Dächern des Kühne+Nagel-Geländes in Contern sein langjähriges Engagement für die Solarenergie. Das teilten die Unternehmen am Mittwoch in einer Pressemeldung mit. Am Dienstag wurden diese neuen Großanlagen in Anwesenheit von Claude Turmes, Minister für Energie, offiziell eingeweiht.

Enovos hat sich im Rahmen der zweiten Ausschreibung der Regierung zum Bau von größeren Solaranlagen an Kühne+Nagel gewandt, um zwei Dächer mit Fotovoltaikanlagen auszustatten, ist der Meldung weiter zu entnehmen. Es handelt sich um die derzeit größte Aufdachanlage von Enovos. Insgesamt 17.000 Paneele mit einer Leistung von 6.300 kWp sollen eine prognostizierte Jahresproduktion von 5.900 MWh bringen. Damit können mehr als 1.500 Haushalte versorgt werden.

„Die Größe unserer Dächer war für solche Projekte besonders geeignet“, wird Tobias Jerschke, Geschäftsführer von Kühne+Nagel BeLux, in der Meldung zitiert. „Kühne+Nagel setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein und bindet mit seinem Net-Zero-Carbon-Programm Mitarbeiter, Partner und Kunden in die Gestaltung einer grüneren Zukunft ein. Wir sind stolz darauf, dass wir einen Beitrag zur Energiewende leisten konnten.“

Von der Regierung gefördert

Die Fotovoltaik-Dachanlage von Kühne+Nagel reiht sich ein in eine immer länger werdende Liste von Unternehmen, die auf den Dächern ihrer Hallen Fotovoltaik-Anlagen errichten lassen. Dazu zählen beispielsweise der Automobilzulieferer Cebi, der Reifenhersteller Goodyear, das Bäckereiunternehmen Panelux und der Hersteller von Milchprodukten Luxlait.

Die bisher größte Solar-Dachanlage steht bei der Firma Kronospan in Sanem: Rund 13.500 Fotovoltaik-Paneele mit einer Gesamtfläche von etwa 30.000 m2 wurden hier auf den Dächern der Hallen des Unternehmens errichtet. Sie sollen eine elektrische Leistung von mindestens 4.550 MWh/Jahr erzeugen und so etwa 1.140 Vier-Personen-Haushalte jährlich mit Strom versorgen. 

Mit vorteilhaften Bedingungen hofft Energieminister Claude Turmes mehr Menschen und Unternehmen davon überzeugen zu können, „dass die Fotovoltaik nicht nur dem Klima nützt, sondern auch eine rentable und lukrative Investition ist“. Dass eine neue vierte Ausschreibung, um weitere Unternehmen für Dach-Solaranlagen zu begeistern, veröffentlicht wurde, wurde vor wenigen Tagen in einer Pressemeldung mitgeteilt.

Insgesamt 19,3 Prozent des nationalen Stromverbrauchs konnte Luxemburg 2020 durch die heimische Produktion decken. Für etwa 15,6 Prozentpunkte davon stand Energie aus erneuerbaren Quellen. Innerhalb von fünf Jahren hat sich ihr Volumen mehr als verdoppelt. 2015 lag die Quote der Erneuerbaren bei gerade mal 6,8 Prozent.

Die Zahl der Fotovoltaikanlagen, mit denen hierzulande Sonnenenergie in elektrischen Strom umgewandelt wird, ist zwischen 2015 und 2020 explodiert. 2.382 Anlagen sind in diesem Zeitraum hinzugekommen, sodass im Juli 2020 genau 8.361 Anlagen gezählt wurden. Die installierte Leistung stieg in diesen Jahren von 116 MW auf 187 MW (plus 61,2 Prozent). Solaranlagen aus Luxemburg deckten letztes Jahr fast drei Prozent des nationalen Stromverbrauchs.

Kühne+Nagel

Das Unternehmen Kühne+Nagel wurde 1890 von August Kühne und Friedrich Nagel in Bremen gegründet. In den folgenden 130 Jahren hat es sich von einer traditionellen Spedition zu einem globalen Dienstleister im Bereich der Logistik entwickelt. Heute hat Kühne+Nagel seinen Hauptsitz in der Schweiz und ist auf der ganzen Welt präsent. Insgesamt beschäftigt die Gruppe 74.000 Mitarbeiter an 1.400 Standorten in über 100 Ländern.

In Luxemburg ist der Konzern seit 1970 aktiv und hat über 700 Angestellte. Das Großherzogtum ist für Kühne+Nagel ein strategischer Standort im Zentrum Europas, mit einfachem Zugang zu den wichtigsten Verbrauchermärkten des Kontinents, so das Unternehmen. Aktiv ist es sowohl in der Straßen-, See- und Luftlogistik (mit einem Büro am Flughafen Findel) sowie mit einem Team für integrierte Logistik, das sich um die individuellen Logistik-Bedürfnisse von Firmenkunden bekümmert. Kühne+Nagel Luxemburg verfügt über 100.000 m² Lagerfläche.

Grober J-P.
8. Oktober 2021 - 0.38

Hallo Herr Müller, Bender hat mich draufgebracht, wurden die Paneelen wenigstens in der EU produziert? Bitte um Nachricht!

Bender
7. Oktober 2021 - 19.20

Das Problem: in China hergestellte Module sind sehr CO2-lastig in der Produktion da hier viel Energie benötigt wird welche meistens aus (billigem) Kohlestrom stammt.
Experten auf dem Gebiet behaupten oft daß es über 25 Jahre dauert bis diese Module vielleicht dann "CO2-neutral" werden.

Tolle Sache für den Nutznießer der Subventionen (=Steuergelder), mässig tolle Sache für Herrn Turmes (4450 nicht garantierte MWh/Jahr) und so gesehen gar keine tolle Sache für das Klima. Aber grün wirkt.

Jemp
7. Oktober 2021 - 18.06

Decken die Solaranlagen auch nachts 20% des Energiebedarfs?

Grober J-P.
7. Oktober 2021 - 17.32

"Mit vorteilhaften Bedingungen......" Hallo H. Müller, ihr Artikel ist nicht komplett. Bitte die Bedingungen erklären, wie vorteilhaft?