LuxemburgEndorphine statt Stress: Pilotprojekt schließt Sportstunden in Arbeitszeit ein

Luxemburg / Endorphine statt Stress: Pilotprojekt schließt Sportstunden in Arbeitszeit ein
Weniger Stress dank Sport – damit beschäftigt sich das Pilotprojekt des Inaps Symbolfoto: Freepik/Racool_studio

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Weniger Stress am Arbeitsplatz, eine verbesserte Gesundheit und eine damit einhergehende Steigerung der Produktivität. Was zu schön klingt, um wahr zu sein, wird derzeit in einem Pilotprojekt des Inaps getestet.

Ein Pilotprojekt des „Institut national de l’activité physique et des sports“ (Inaps) soll die Auswirkungen einer proaktiven Förderung von körperlicher Aktivität und Sport durch den Arbeitgeber messen, um so das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und damit die Produktivität zu verbessern. Das schreibt Sportminister Georges Mischo (CSV) am Freitag in seiner Antwort auf eine parlamentarische Frage von Georges Engel (LSAP).

Begonnen habe das Projekt am 1. April 2024 und enden solle es nach einer Dauer von sechs Monaten am 30. September desselben Jahres. Maximal zweimal 45 Minuten pro Woche, verteilt auf zwei Arbeitstage, können Mitarbeiter an Sportstunden teilnehmen. „Jede Sportstunde, die im Rahmen des Pilotprojekts stattfindet, muss vorab vom Vorgesetzten genehmigt und vom Bediensteten dokumentiert werden“, erklärt der Minister. Ziel dabei seien die Steigerung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz, Stressabbau und eine Verbesserung der Gesundheit der Beschäftigten – nicht die Verkürzung der Arbeitszeit. Dies stehe im Einklang mit dem Koalitionsvertrag.

Mehr Endorphine, weniger Stress

Regelmäßige körperliche Aktivität führe „zur Ausschüttung von Endorphinen, Hormonen, die den Cortisolspiegel senken, der Stress verursacht“, schreibt der Minister. Das Projekt ziele auch auf eine Steigerung der allgemeinen körperlichen Aktivität ab, was der Strategie der WHO zur Prävention chronischer Krankheiten entspreche.

Die körperliche Aktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter sollen laut Minister mittels eines GPAQ-Fragebogens und zusätzlicher Fragen zur Arbeitsumgebung erfasst werden. Das Pilotprojekt erfordere kein zusätzliches Budget, da die Auswertung intern erfolge. „Der Sportminister wird die Ergebnisse anschließend dem Sportausschuss des Abgeordnetenhauses präsentieren“, schreibt Mischo.

Der gesetzliche Auftrag des Inaps umfasse die Entwicklung und Umsetzung von Initiativen zur Förderung körperlicher Aktivität und Sport sowie die Beratung von Ministerien in diesem Bereich. Technisch gesehen würden die Sportstunden als außergewöhnliche Freistellung in die Arbeitszeitverwaltung eingetragen, um eine statistische Überwachung ohne zusätzliche IT-Kosten zu ermöglichen. Die Teilnahme am Pilotprojekt werde als Arbeitszeit angesehen, um den gesetzlichen Aufgaben des Inaps nachzukommen. „Das Pilotprojekt wurde nicht vorab vom Ministerium für den öffentlichen Dienst angekündigt oder genehmigt, und Pilotprojekte von Behörden werden üblicherweise nicht dem Regierungsrat vorgelegt“, heißt es im Schreiben.