SchengenErst zum zweiten Mal in der Geschichte: Die olympische Flamme berührt heute Luxemburger Boden

Schengen / Erst zum zweiten Mal in der Geschichte: Die olympische Flamme berührt heute Luxemburger Boden
Mit dem Empfang der olympischen Flamme heute Mittag im Dreiländereck soll nicht nur der sportliche Geist, sondern auch der europäische unterstrichen werden Foto: AFP/Sebastien Bozon

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Erst zum zweiten Mal in ihrer Geschichte wird die olympische Flamme heute Donnerstag Luxemburger Boden betreten. Um 13.30 Uhr soll sie in Schengen eintreffen. Im Dreiländereck zwischen Apach, Perl und Schengen wird den ganzen Tag über gefeiert. Ein Ereignis, das zahlreiche Besucher anlocken und Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben wird. Ein Bericht über heute, gestern und morgen.

Am kommenden 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, soll die olympische Flamme Paris erreichen. Zum Beginn der Sommerspiele am 26. Juli wird sie das olympische Feuer entfachen. Bis dahin zieht sie durch und um die Hauptstadt. Bis es so weit ist, wird die Fackel viele Kilometer hinter sich haben. Von Athen durch französische Überseegebiete bis nach Paris.

Heute legt die Fackel einen Zwischenstopp im Dreiländereck an der Mosel ein – und kommt auch nach Luxemburg. Das war in der Geschichte der olympischen Flamme bisher nur einmal der Fall. Nämlich 1948. Damals wurde sie zu den Spielen nach London getragen.

Bevor die Fackel in Schengen eintrifft, wird sie laut Informationen der Gemeinde Schengen um 13.09 Uhr Apach, Frankreich (Punkt 1 auf unserer Karte) verlassen. Empfang ist einige Zeit vorher beim dortigen Eiffelturm. Anschließend geht es auf deutscher Seite bis in den Kreisverkehr Perl (Punkt 2). Dort wird die Fackel auf die Europabrücke abbiegen, wo sie in der Mitte der Brücke von Anne Kremer, der ehemaligen Tennis-Spielerin, die selbst an Olympischen Spielen teilgenommen hat, übernommen und nach Schengen (Punkt 3) getragen wird. Geschätzte Ankunftszeit: 13.30 Uhr. Auf der gesamten Strecke sind Zuschauer erlaubt, wobei zu betonen ist, dass die Show zunächst mal in Schengen über die Bühne geht. An verschiedenen Punkten entlang der Strecke wird das Ereignis aber auf Großbildschirmen übertragen.

Empfang ohne Volk

In Schengen, auf dem Sternenplatz, werden Schaulustige, internationale, nationale und kommunale Politiker sowie Mitglieder der großherzoglichen Familie die Fackelläuferin empfangen. Offizielle Reden sind auf dem Sternenplatz vor dem Europamuseum vorgesehen. Anschließend gibt es einen Empfang im Schloss Schengen, zu dem das normale Volk aber nicht eingeladen ist. Die Fackel wird Schengen, Luxemburg gegen 14.00 Uhr in Richtung Metz verlassen, der Empfang in dem von einem neuen Eventmanager benutzten Schloss dürfte weitergehen.

Ein Trost für alle Interessierten könnte sein, dass ab heute Morgen bis in die späten Abendstunden ein Volksfest in Perl und Apach mit Konzerten und sogar mit Feuerwerk vorgesehen ist. Ab 11.00 Uhr morgens heizt Perl die Stimmung an. Ab 18.00 Uhr ist olympischer Abend in Apach.

Das Ganze bedeutet aber Einschränkungen im Verkehr im Dreiländereck. Straßen werden zeitweise gesperrt sein, teilweise seit gestern Abend, vor allem rund ums Geschehen, besonders die rue Robert Goebbels und die route du Vin in Schengen und die Europabrücke sowieso. Schulbusse müssen Umwege fahren und wer nach Schengen möchte, sollte am besten zu Fuß unterwegs sein, mit Tretroller oder Fahrrad. Auch der Zugang zu Kellereien oder Geschäften in Schengen wird nicht möglich sein. Parkplätze in direkter Umgebung sind auf jeden Fall rar. Eine Alternative ohne Garantie sind die großen Geschäfte auf Luxemburger und auf deutscher Seite. Alle wichtigen Verkehrsinformationen unter schengen.lu.

Reise der Fackel

Vor Anne Kremer hatte aber bereits ein anderer Luxemburger die Fackel der diesjährigen Spiele in der Hand. Nämlich Raphaël Stacchiotti, ehemaliger Luxemburger Top-Schwimmer und viermaliger Olympia-Teilnehmer. Am vergangenen 9. Mai, als die Flamme auf dem Schiff „Belem“ von Athen, Griechenland kommend nach zwölftägiger Reise in Marseille ankam, war Stacchiotti einer der Fackelläufer.

Die Tradition des olympischen Feuers reicht bis in die Anfangszeit der Spiele im antiken Griechenland zurück. Einen Fackellauf habe es nie gegeben, heißt es, er sei eine Erfindung der Neuzeit. Den ersten Lauf gab es bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin, als in Deutschland bereits die Nazis regierten. Der Olympia-Organisator der Nationalsozialisten, Carl Diem, habe ihn initiiert. An anderer Stelle wird der jüdische Archäologe Alfred Schiff aus Berlin als „Erfinder“ genannt. Aus Holz und Metall sei die Fackel vom Rüstungskonzern Krupp produziert worden. In Athen wurde sie entzündet und nach Berlin getragen. Im Film „Olympia“ von Leni Riefenstahl ist das gut zu sehen.

Wie auch immer, wer bei einem durchaus historischen Event dabei sein möchte, sollte heute nach Schengen reisen. Für Stimmung ist gesorgt.

Der Verlauf der Flamme, von Apach (F) über Perl (D) nach Schengen (L), auf einen Blick
Der Verlauf der Flamme, von Apach (F) über Perl (D) nach Schengen (L), auf einen Blick Grafik: Kim Kieffer
Luxmann
27. Juni 2024 - 7.19

Viel agitation um nichts.
Wer weiss ob die flamme auf der reise nicht schon mehrmals erloschen war und neu angezuendet wurde?
Wenn ich mir bei einer reise nach olympia dort ein feuerzeug kaufe und bei mir eine kerze damit anzuende hab ich auch 1 oympische flamme😀