WetterDer Luxemburger Wechsel-Sommer: Ein Auf und Ab der Temperaturen

Wetter / Der Luxemburger Wechsel-Sommer: Ein Auf und Ab der Temperaturen
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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Luxemburg stehen zwar wärmere Tage in Aussicht – aber eine richtige Sommerhitze ist das nicht. Regen und auch Gewitter sind nie fern.

Keine große Änderung seit Juni

Können Sie sich noch an unsere Theorie der „Wärmeberge“ erinnern, die wir im vergangenen Monat öfters erwähnt hatten? Genau so wird es demnächst, jetzt im Juli, immer noch weitergehen. Worum geht’s? Unter den Wärmebergen verstehen wir eine variable Wetterlage, bei der Tiefdruckkerne von Südwesten her über Westeuropa hinwegziehen. Durch ihre Rotation gegen den Uhrzeigersinn werden immer wieder sommerliche Luftmassen aus dem Mittelmeerraum angezapft. Aber die bleiben nie lange über Luxemburg, da sie früher oder später wieder von einer Kaltfront abgeräumt werden. Das Schauer- und Gewitterrisiko ist dadurch nie fern – und je nach Konstellation könnten auch etwas kräftigere Exemplare nicht ausgeschlossen werden. Ein möglicher Kandidat dafür könnte am Dienstag kommen, aber da ist es noch lange hin.

Das Wochenendwetter

Selbstverständlich widmen wir uns erst mal dem Wochenendwetter. Am Freitag ist es meist bewölkt, regnen wird es allerdings nicht. Mit etwas Glück kommt auch mal die Sonne zum Vorschein, wenn auch eher am späteren Nachmittag. Ab dem Samstagmorgen überquert uns eine Kaltfront, die uns bis in den Nachmittag hinein mit Schauerwetter versorgt – ein einzelnes Gewitter kann nicht ausgeschlossen werden. In Richtung Spätnachmittag und Abend wird es immer freundlicher und der Bedeckungsgrad nimmt ab. Am Sonntag wechseln sich Sonne und Wolken ab, der Regen sollte kein Thema werden.

In der neuen Wetterwoche bauen sich voraussichtlich wieder besagte Wärmeberge auf, die uns hauptsächlich in der zweiten Wochenhälfte den Sommer zurückbringen. Doch auch hier gilt wieder: keine Wärme ohne Gewitter- oder Unwetterpotenzial.

Der neuste Stand zu den Tornado-Verdachtsfällen vom vergangenen Samstag

Während des Durchzugs der Unwetterfront, die am vergangenen Samstag über uns hinweggezogen ist, könnte es zu zwei Tornados gekommen sein. Der Fall Biwer kann nicht vollständig bestätigt werden, aber dennoch vermeldete der Deutsche Wetterdienst (DWD), dass ein Tornado plausibel ist. Diese Aussage basiert auf Wetterradardaten sowie Beobachtungen und Fotos vor Ort, die mit Berichten von Augenzeugen ergänzt wurden. Der DWD kann allerdings keine Untersuchungen auf luxemburgischem Boden durchführen – die Untersuchung endet also hier.

In den letzten Stunden erreichten mich aber weitere Details zum Fall in Bissen. Derzeit stehen wir im aktiven Austausch mit der Hundeschule „Agility Tornadoes Bissen a.s.b.l.“ – hier könnte der Name tatsächlich Programm gewesen sein. Die Analysearbeiten sind im vollen Gange: Basierend auf den vom Verein erhaltenen Informationen konnten wir die ursprünglichen Aufbauten der einzelnen Parcours-Hindernisse ausfindig machen. Der Vergleich mit dem jetzigen Zustand per Drohne macht klar, in welche Richtungen die Hindernisse und sonstige Gegenstände und Trümmer verweht wurden.

Nach jetzigem Stand ergibt sich tatsächlich ein konvergentes Muster, bedeutet: Der Wind hat auf sehr engem Raum aus verschiedenen Richtungen gefegt, was weiterhin auf einen Tornado hindeutet. Verbindet man den Bereich, in dem Schäden aufgetreten sind, auf der Landkarte, ergibt sich daraus ganz klar eine Schneise, die sich ungefähr vom Firmengebäude der IEE bis ungefähr 100 bis 200 Meter hinter das Gelände der Hundeschule zieht. Auf dem Dach der besagten Firma wurde ein Lüftungssystem mit mehr als zwei Tonnen Gewicht umgeworfen. Auf dem Hundeplatz wurde eine einbetonierte Sitzbank verbogen. Die Schneise zieht sich weiter zu einer Baumgruppe, von der ein Baum einen verdrehten Ast aufweist. Von dort aus weiter nach Nordwest zeichnen sich weiterhin Schäden in der Vegetation sowie auch Rotationsspuren ab.

Diese Erkenntnisse passen sehr gut mit den Radardaten überein. Sollte es ein Tornado gewesen sein, dann war er nur sehr kurz auf dem Boden und bewegte sich sehr schnell von Süd-Südost nach Nord-Nordwest bis Nordwest. Diese zeitlichen Eingrenzungen konnten ebenfalls durch Schäden am Boden und parallel abgestimmte Radardaten ermittelt werden. Die Arbeiten halten weiter an.