BeachvolleyballFLVB-Vorsitzende Norma Zambon: „Wir wollen künftig international angreifen“

Beachvolleyball / FLVB-Vorsitzende Norma Zambon: „Wir wollen künftig international angreifen“
FLVB-Präsidentin Norma Zambon ist überzeugt: Wenn die Beach-Halle in Bissen eröffnet wird, werden auch mehr lizenzierte Spieler hinzukommen Fotos: Editpress/Hervé Montaigu, Claude Lenert

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50 Jahre europäischer Dachverband CEV und gar 60 Jahre FLVB – zwei Jubiläen, die groß gefeiert werden müssen. Noch bis zum 1. Juli findet das Turnier „Queen and King of the Court“ in der „Coque“ statt. Los ging es am Dienstag mit den Qualifikationswettbewerben, am Mittwoch beginnen die Spiele in der Gruppenphase. Mit dabei sind bei den Damen und Herren drei luxemburgische Teams, die sich über eine Wildcard qualifiziert haben. Norma Zambon, Präsidentin des Luxemburger Volleyballverbands, spricht im Tageblatt über die große Chance, die dieses Turnier für den Beachvolleyball in Luxemburg bietet.

Tageblatt: In den vergangenen Jahren wurde es ruhiger um den Beachvolleyball in Luxemburg. Machen Sie sich Sorgen um die Sportart?

Norma Zambon: Nein, überhaupt nicht. Genau wie der Hallen-Volleyball wird Beachvolleyball immer bekannter – auch in Luxemburg. Fast jede Gemeinde hat nun Außenplätze, die Menschen mögen diese Partystimmung. Es ist etwas ganz anderes als Hallen-Volleyball.

Auf internationaler Ebene konnten sich luxemburgische Sportler in den vergangenen Jahren kaum beweisen. Woran liegt das?

Das Problem ist Folgendes: Wenn man auf hohem Niveau spielen möchte, muss man dafür zwölf Monate trainieren können. Aus meiner Zeit weiß ich, dass wir früher nach der Arbeit ins Auto gestiegen sind und nach Düsseldorf zum Trainieren fuhren. Wir sind um 1 Uhr nachts zurückgekommen und mussten um 6 Uhr wieder zur Arbeit fahren. Das macht nicht jeder mit. Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Beach-Halle in Bissen bald eröffnet wird. Dafür haben wir uns Jahre lang eingesetzt. Durch das nationale Beachvolleyball-Zentrum werden wir viel mehr Spielerinnen und Spieler auf internationalem Niveau haben.

Ist es das Ziel der FLVB, in Zukunft wieder an der internationalen Spitze anzuknüpfen?

Absolut. Es ist einfacher, zwei Spielerinnen oder Spieler auf hohem Niveau zu haben, als eine ganze Indoor-Mannschaft. Auf dieses Ziel werden wir hinarbeiten. Wir wollen in Zukunft wieder international angreifen. Aber das braucht alles Zeit.

Ein so großes Turnier wie das Queen and King of the Court und die neue Beach-Halle in Luxemburg: Ist das der Startschuss für eine neue Beachvolleyball-Zeitrechnung im Großherzogtum?

Ich glaube, dass dieses Turnier eine einmalige Gelegenheit ist, Werbung für diesen Sport in Luxemburg, aber auch über die Grenzen hinaus zu machen. Ich denke, es ist der Startschuss dafür, dass sich noch mehr Leute für diesen Sport interessieren. Wenn dann die Halle steht, bin ich mir sicher, dass wir viele neue lizenzierte Spieler bekommen werden.

Aktuell gibt es in Luxemburg einen Beachvolleyball-Verein. Reicht das?

Momentan ja. Fast alle Gemeinden in Luxemburg haben aber mittlerweile Beachvolleyballfelder. Die Volleyballvereine, die Beachvolleyball ausüben möchten, können das einfach anfragen. Wenn man in einem Indoor-Verein lizenziert ist, kann man in Luxemburg auch Beachvolleyball spielen und umgekehrt. Jedes Jahr organisieren wir Turniere, vier gegen vier oder zwei gegen zwei. Wir brauchen keine 100 Beachvolleyballvereine, um den Sport noch weiterzuentwickeln. Wir haben die Lux-Beach-Tour, die Landesmeisterschaft. Wir haben dort drei Vorrunden, dann das Finale bei den Luxembourg Beach Open in Esch. Und dann gibt es noch die Mixed-Meisterschaft und die Jugend-Meisterschaft, bei der zwischen 50 und 60 Kinder teilnehmen.

Blicken wir auf das Turnier, das diese Woche stattfindet: Was kann man von den luxemburgischen Teams auf sportlicher Ebene erwarten?

Ich möchte, dass sie Freude am Spiel zeigen. Sie sollen die einzigartige Möglichkeit nutzen, gegen die besten Spieler Europas zu spielen. Sie sollten in jeder Runde etwas lernen. Bei solch großen Events kann man ganz viel mitnehmen: Der Austausch mit den Spielern kann sie wirklich weiterbringen. Aber auch dem Verband kann dieses Turnier helfen: Es kann uns vielleicht helfen, neue Türen zu öffnen und Sponsoren zu finden. Vielleicht um, wie der Sportminister schon geträumt hat, in einigen Jahren nochmal etwas Vergleichbares zu organisieren.