AufrufFrisches Blut gebraucht: Rotes Kreuz sucht neue Spender

Aufruf / Frisches Blut gebraucht: Rotes Kreuz sucht neue Spender
Etwa 45 Minuten dauert eine Blutspende, Erholung eingeschlossen; für eine Plasmaspende sollte man bis zu 90 Minuten einplanen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Mehr als 15.000 eingeschriebene Blutspender zählt das Rote Kreuz. Doch auch angesichts dieser beeindruckenden Zahl werden Blut- resp. Plasmaspenden stets gebraucht. Die Reserven sind momentan auf unterstem Niveau. Kürzlich startete das Rote Kreuz eine neue Kampagne, um vor allem das Plasmaspenden bekannter zu machen.

Das Blut muss dauernd fließen, könnte man sagen. Etliche Spender oder Interessierte würden meinen, es würde nur Blut benötigt, wenn gerade ein Aufruf dazu erfolgt, was aber nicht der Fall ist, ganz im Gegenteil: Ob nun Blut oder Plasma, das Spenden ist ein immerwährender Prozess, der am Laufen gehalten werden muss, weswegen nicht nur stets neue Spender gesucht werden, sondern vor allem auch versucht wird, die bereits eingeschriebenen Spender zu motivieren, regelmäßiger zu hinzugehen, erklärt Dr. Andrée Heinricy, Verantwortliche für den Bereich Blutspende beim Roten Kreuz.

Bei einer Vollblutspende werden 475 Milliliter Blut entnommen
Bei einer Vollblutspende werden 475 Milliliter Blut entnommen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

„Momentan sind unsere Reserven auf dem untersten Niveau“, ergänzt Pressesprecherin Caroline Fréchard. Ein Umstand, der regelmäßig während der Sommermonate auftritt. Da auch Blutspender in Urlaub fahren, wird während dieser Zeit weniger gespendet, was sich eben auf die Quantitäten auswirkt. Auch würden die Spender heutzutage nicht mehr so regelmäßig kommen, wie das in früheren Jahren der Fall war. So gingen voriges Jahr 35,5 Prozent der 15.354 registrierten Blutspender nicht ein einziges Mal zur Spende, beim Plasma waren es 26,4 Prozent.

Die Anzahl der Vollblutspenden sank zwischen 2022 und 2023 um 3,2 Prozent. In den letzten zehn Jahren gingen sie sogar um 13 Prozent zurück, was aber nun keine schlechte Nachricht per se ist. Wie das Rote Kreuz in seinem Jahresbericht schreibt, erkläre sich dieser Rückgang mit einer verminderten Nachfrage seitens der Krankenhäuser. Voriges Jahr gab es insgesamt 20.595 Blut- und Plasmaspenden.

Nachfrage nach Blutplasma steigt

Gestiegen sei in letzter Zeit allerdings der Bedarf an Blutplasma, weshalb das Rote Kreuz kürzlich eine Kampagne gestartet hat, um das Plasmaspenden bekannter und populärer zu machen. Augenblicklich spenden nur 6,7 Prozent der Spender diese besondere Körperflüssigkeit, die rund die Hälfte unseres Blutes ausmacht.

Dank des medizinischen Fortschrittes gibt es immer mehr Anwendungsgebiete für Plasma, erklärt Dr. Andrée Heinricy. So wird es u.a. bei der Behandlung von Verbrennungsopfern, Schwerverletzten und Intensivpatienten verwendet, schreibt das Rote Kreuz. Zudem wird es bei der Herstellung von verschiedenen Medikamenten benötigt.

Das Plasmaspenden ist allerdings weit weniger bekannt, was vielleicht etliche potenzielle Spender davon abhält. Eine Plasmaspende läuft allerdings fast genauso ab wie eine Blutspende, sie dauert nur etwas länger. Während der Spende wird das Plasma von den anderen Bestandteilen des Blutes getrennt, die dann wieder in den Körper des Spenders zurückgeführt werden. Muss man nach einer Vollblutspende je nach Geschlecht vier bzw. drei Monate bis zur nächsten Spende warten, beträgt die „Erholungsphase“ nach einer Plasmaspende lediglich einen Monat.

Die Zeiten eines Schnapses nach dem Spenden sind längst vorbei
Die Zeiten eines Schnapses nach dem Spenden sind längst vorbei Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Im Prinzip kann jeder ab 18 Jahren Blut spenden. Es gibt allerdings eine Reihe von Ausschlusskriterien, die eine Blutspende entweder dauerhaft oder zeitweilig unmöglich machen. Von 2.518 neuen Interessierten konnten voriges Jahr nur 1.733 ihre erste Spende machen. Die häufigste Ausschlussursache sind Herzkreislauferkrankungen, aber auch Personen, die regelmäßig Medikamente nehmen, können möglicherweise nicht spenden. Auch das Gewicht des Spenders spielt eine Rolle; allerdings ist nur eine Untergrenze von 50 Kilogramm definiert, ansonsten verfügt der Spender nicht über genügend Körpermasse, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Es gibt daneben auch Gründe, die eine Zwangspause erfordern. So muss man z.B. nach einer Tätowierung vier Monate mit dem Spenden aussetzen. (Die vollständige Liste der Kontraindikationen finden Sie unter dondusang.lu)

Einen Termin – sowohl für eine Vollblut- als auch für eine Plasmaspende – kann man online auf doctena.lu oder auf dondusang.lu vereinbaren.

fraulein smilla
13. September 2024 - 10.12

Ich weiss jetzt nicht ob homosexuelle Maenner noch immer vom Blutspenden ausgeschlossen sind ,jedenfalls auf dem Fragebogen steht noch immer die Frage ob man jemals sexuellen Kontakt zu einem Mann hatte . Wenn ja ,dann wird es hoechste Zeit das mal zu ueberdenken .