NahostFünf Tote bei israelischen Einsätzen im Westjordanland

Nahost / Fünf Tote bei israelischen Einsätzen im Westjordanland
Auch im Gazastreifen nimmt das Leiden kein Ende: Ein Vater beklagt den Tod seiner vierjährigen Tochter Foto: AFP/Bashar Taleb

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Im besetzten Westjordanland sind bei zwei Einsätzen der israelischen Armee fünf Palästinenser getötet worden.

Nach Angaben offizieller palästinensischer Stellen und der israelischen Armee richtete sich ein Angriff in der Nacht auf Mittwoch gegen ein Ziel in der Flüchtlingssiedlung Nur Schams nahe der Stadt Tulkarem im Nordwesten des Palästinensergebiets, ein weiterer fand am Mittwoch im als Hochburg islamistischer Gruppen bekannten Dschenin statt.

Bei dem nächtlichen Einsatz in Nur Schams gab es laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium vier Tote. Der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge wurden die vier Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren bei einem Drohnenangriff getötet. Die israelische Armee teilte mit, ein „Flugobjekt“ habe eine „Terrorzelle in der Gegend um Nur Schams“ ins Visier genommen, deren Mitglieder gerade einen Sprengsatz platziert hätten.

In Nur Schams war die israelische Armee in den vergangenen Monaten verstärkt vorgegangen. Am Montag waren dort ein Minderjähriger und eine Frau bei einem israelischen Militäreinsatz getötet worden. Im April wurden in Nur Schams bei einem zweitägigen israelischen Einsatz dem palästinensischen Roten Halbmond zufolge 14 Menschen getötet.

Bei dem Einsatz in Dschenin wurde dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge ein 23-jähriger Palästinenser getötet. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, der junge Mann sei getötet worden, während Soldaten versucht hätten, ihn nach Begehen eines „Terrorakts“ festzunehmen.

Im von Israel besetzten Westjordanland ist die Gewalt seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen weiter eskaliert. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober vergangenen Jahres wurden nach palästinensischen Angaben im Westjordanland mindestens 560 Palästinenser durch israelische Soldaten oder Siedler getötet. Mindestens 15 Israelis, darunter auch Soldaten, wurden nach israelischen Angaben bei palästinensischen Angriffen getötet.

Die israelische Armee hat darüber hinaus zum zweiten Mal innerhalb eines Monats einen hochrangigen Kommandeur der radikalislamischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon getötet. Die Hisbollah bestätigte am Mittwoch den Tod von Mohammed Naameh Nasser, auch bekannt als Hadschdsch Abu Naameh, sowie eines weiteren Hisbollah-Kämpfers. Als Vergeltungsmaßnahme seien „100 Katjuscha-Raketen“ auf israelische Stellungen abgefeuert worden. (AFP)