EditorialFünf tote Hunde in Pension: Der Staat muss jetzt sorgfältiger kontrollieren

Editorial / Fünf tote Hunde in Pension: Der Staat muss jetzt sorgfältiger kontrollieren
Symbolbild Foto: Freepik

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Es ist eine erschreckende Nachricht: Fünf Hunde sollen Anfang August in einer Hundepension gestorben sein. Wer selbst einen Hund hat, versteht, wie schrecklich dieses Erlebnis für die Hundebesitzer sein muss. Am Montag stellt sich dann heraus: Die Person, die auf die Vierbeiner aufpassen sollte, besaß nicht die nötige Betriebsgenehmigung, um ein solches Hundehotel zu betreiben. Dabei scheint dies kein Einzelfall zu sein. Ähnliche Angebote im Web legen den Schluss nahe, dass auch anderen Anbietern die Genehmigung fehlt. Das Landwirtschaftsministerium muss seine Kontrollen verstärken.

Menschen und Unternehmen, die sich regelmäßig um mehrere fremde Vierbeiner gleichzeitig kümmern, tragen eine enorme Verantwortung. Dementsprechend muss der Staat sicher gehen, dass die Betreiber ihrer Aufgabe mit den nötigen Mitteln und Kenntnissen nachkommen. „Das Problem ist, dass es nicht genügend Pensionen im Land gibt und die Menschen dann auf unprofessionelle und zum Teil illegale Pet-Sitting-Angebote zurückgreifen“, sagte Tierschützerin Adela Fuentes am Montag dem Tageblatt.

Die Zahl der Hunde hat in den vergangenen Jahren sehr stark zugenommen. Etwa 46.000 sind in den Luxemburger Gemeinden angemeldet. Das ist eigentlich Pflicht, doch die Dunkelziffer ist wesentlich höher. So schätzt die „Fédération cynologique luxembourgeoise“, dass es im Jahr 2022 im Großherzogtum etwa 82.000 Hunde gab – fünf Jahre zuvor waren es etwa 55.000.

Einer der Gründe für diesen Zuwachs ist die Corona-Krise. Die pelzigen Begleiter halfen vielen Menschen durch die einsamen Stunden der Isolation. Das spüren auch die Tierheime. „Nach der Pandemie haben viele Tierbesitzer gemerkt, was es eigentlich bedeutet, ein Haustier zu adoptieren“, sagte Liliane Ferron, Kommunikationsbeauftragte des „Déierenasyl“ in Gasperich, Anfang des Jahres dem Tageblatt. Das Tierasyl platzte aus allen Nähten. Mit 74 bis 76 Hunden musste das Tierheim Wartelisten anlegen. Laut Ferron spüren fast alle Luxemburger Tierheime diese „Nachwehen der Pandemie“.

Das scheint auch auf die Luxemburger Tierpensionen zuzutreffen. Oft muss man für seinen Vierbeiner schon Monate vor den Sommerferien einen Platz buchen. Nicht verwunderlich: Immerhin gehören die Luxemburger „zu den größten Tourismuskonsumenten in Europa“, wie die nationale Statistikbehörde Statec am Montag in ihrem Bericht „Le tourisme en chiffres“ schreibt. Ein durchschnittlicher Einwohner Luxemburgs verbrachte im Jahr 2022 36 Übernachtungen auf Freizeitreisen außerhalb seiner eigenen vier Wände.

Die Anzahl der Hunde ist in Luxemburg wesentlich schneller gewachsen als die der nötigen Einrichtungen. Der Staat muss seine Kontrolle dieser Unternehmen und Privatleute an dieses Wachstum anpassen. Die bisherigen Inspektionen reichen offensichtlich nicht aus, wenn man sich das Beispiel der fünf toten Hunde anschaut.

Pin Mac
22. August 2024 - 7.34

De Staat muss........do schaffen nemmen Lidderhaanessen an Dölpessen...a waat sollen dei ..???.

Hild Charles
21. August 2024 - 11.49

Wann engem d`Vakanz méi wichteg ass ewéi den Hond, da soll ee keen Hond halen. De Mupp ass zwar dem Mënsch säi beschte Frënn, awer wann d' Vakanz rifft, da muss e fort goën. Aarme Mupp.