LasauvageGegen das Weiherprojekt regt sich Widerstand – „Kirchweier“ soll für den Angelsport öffnen

Lasauvage / Gegen das Weiherprojekt regt sich Widerstand – „Kirchweier“ soll für den Angelsport öffnen
Beim Weiher in Lasauvage regt sich Protest Foto: Editpress/Alain Rischard

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Der Differdinger Schöffenrat möchte den „Kirchweier“ in Lasauvage für den Angelsport öffnen lassen, wofür Umbauarbeiten nötig sind. Die lokale Sektion von „déi gréng“ ist dagegen, ebenso wie ein Teil der Anwohner. Mehr als 60 Personen haben am Mittwochabend vor Ort spontan eine Petition gegen das Projekt unterzeichnet. Es sei umweltschädlich, zudem gebe es Alternativen.

„Ich bin selbst Sportfischer und lebe in Lasauvage“, sagt ein Anwesender bei der Informationssitzung dem Tageblatt, „aber ich bin dagegen, dass dieser Weiher nun für die Fischerei geöffnet wird.“ Er fahre selbst oft zu Angelsport-Veranstaltungen im Ausland, und wisse, was das mit sich bringe. „Schauen Sie doch selbst: Schon bei dieser Infoversammlung reichen die Parkplätze nicht aus.“ Mobilitäts- und Parkplatzprobleme sind nur zwei der Argumente, die von den Gegnern des Projekts angeführt werden.

Rund 60 Personen waren am Mittwochabend dem Aufruf der Differdinger „déi gréng“ gefolgt und hatten sich in Lasauvage zu einer Informationsversammlung über das Projekt „Kirchweier“ des Schöffenrats eingefunden. Wie das Tageblatt berichtete (s.T. vom 8.6.2024), plant dieser, den Weiher für den Angelsport zu öffnen, da sich in dem Gewässer, das als Biotop angelegt worden ist, mittlerweile sehr viele Fische befinden, vor allem Weißfische und Karpfen. Deswegen habe man sich dazu entschlossen, ihn für die Fischerei zu öffnen, hatte der Bürgermeister von Differdingen, Guy Altmeisch (LSAP), dem Tageblatt erzählt.

Ein Argument, das „déi gréng“ nicht gelten lassen: Beim Sportangeln würden andere Fische, wie z.B. Forellen, gefischt. Diese müssten also erst im Weiher ausgesetzt und dann gefüttert werden. Das würde eine Verschlechterung der Wasserqualität mit sich bringen. Ein Punkt, den auch das „Mouvement écologique“ in einem Brief vom 19. Juni an den Gemeinderat hervorhebt. Es sei eine Tatsache, dass Fischteiche aufgrund der Zugabe von Fischen und Futter hohe Nährstoffwerte aufweisen und sich der Erhaltungszustand des betreffenden Gewässers in der Regel dadurch verschlechtere. Zusätzlich werde die Qualität des Wassers durch die beim Sportangeln in großen Mengen benutzten Köder beeinträchtigt.

„Wir sind nicht gegen das Sportangeln an sich“, unterstrich die grüne Gemeinderätin Laura Pregno, aber nicht an der Stelle. Durch die geplante Umwandlung des Weihers werde die ursprüngliche Idee eines Biotops zunichtegemacht.

Alternativen

Es gebe durchaus Alternativen. Eine davon befinde sich nur wenige Kilometer entfernt. Beim Weiher von Hussigny gebe es schon eine Infrastruktur für den Angelsport. Es bedürfe nur einer Vereinbarung mit der französischen Seite. Einen weiteren Weiher zum Angeln gebe es in Lamadelaine.

Dass sich der Lasauvager Weiher auf französischem Territorium befindet, sei ein weiteres Problem, monieren die Kritiker. Welche Gerichtsbarkeit ist bei Problemen zuständig? Man könne jetzt schon den Niederkorner Sportfischerklub bedauern, der sich um die Verwaltung der eventuellen zukünftigen Anlage kümmern soll, meinte Naim Bouhraoua, ebenfalls von „déi gréng“.

Einige am Mittwochabend anwesenden Bewohner von Zowaasch zeigten sich nicht damit einverstanden, wie der Schöffenrat das Projekt handhabt. „Man stellt uns einfach vor vollendete Tatsachen“, beschwert sich ein Anwohner. Ein anderer fand es sonderbar, dass nur wegen einiger weniger Sportfischer der Weiher jetzt umgewandelt werden müsse. Eine Frau empörte sich derweil: „Warum ist der Bürgermeister nicht hier?“

Andere Fragen bezogen sich auf die Genehmigungen, die es von französischer Seite bedürfe. Liegen die bereits vor? Fragen, auf welche die Initiatoren der Informationsversammlung auch keine Antwort wussten, und die auch sie vom Bürgermeister beantwortet haben wollen.

Eine am Mittwochabend vorgestellte Petition gegen das Projekt sei mittlerweile von etwa 65 Personen unterschrieben worden, sagte Laura Pregno am Donnerstag. „Wir werden am Montag in Lasauvage von Tür zur Tür gehen, um noch weitere Unterschriften zu sammeln.“ Die Petition soll in der nächsten Sitzung des Gemeinderats, die am 10. Juli stattfindet, dem Schöffenrat übergeben werden.

Grober J-P.
27. Juni 2024 - 10.06

Im Kühlbecken vor der Arcelor gab es auch jede Menge Fische. Viktor hat uns Buben immer mitgenommen zum Fischen in der Chiers!