Medienbericht„Großes Unwohlsein“ am Mamer Gymnasium: Lehrer reichen Kündigung ein

Medienbericht / „Großes Unwohlsein“ am Mamer Gymnasium: Lehrer reichen Kündigung ein
Kommunikationsprobleme stellen das Hauptproblem am Gymnasium in Mamer dar Symbolbild: pexels.com

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am Gymnasium Josy Barthel in Mamer herrscht eine „toxische Atmosphäre“, die viele Lehrer zum Verlassen der Schule bewegt. Trotz Bemühungen des Bildungsministeriums bleiben Kommunikationsprobleme und interne Dysfunktionen bisher ungelöst.

Am Gymnasium Josy Barthel (LJBM) in Mamer gibt es erhebliche Probleme, die zu einer großen Unzufriedenheit unter den Lehrkräften geführt haben. Das schreibt der Sender RTL. Ein „großes Unwohlsein“ sei als Folge von internen Dysfunktionen und Kommunikationsproblemen im November 2023 von etwa 80 Lehrkräften unterschrieben worden. Während einer Fortbildung, organisiert vom Syndikat „Erzéiung a Wëssenschaft“ (SEW) des OGBL, konnten sie ihre Arbeitsbedingungen offenlegen. Trotz Bemühungen des Bildungsministeriums, wie der Einsatz eines Life Coaches und Coachings für die Schulleitung, habe sich die Situation nicht verbessert. Ein betroffener Lehrer sprach gegenüber dem Sender von einer „toxischen Atmosphäre“ und zahlreichen Arten von Belästigungen sowie einer katastrophalen Kommunikation.

Eine Umfrage des SEW bestätigte, dass 89 Prozent der befragten Lehrer die Stimmung im LJBM als „angespannt“ oder „sehr angespannt“ empfanden. Das Resultat der schlechten Stimmung führte dazu, dass mehrere Lehrer die Schule verlassen haben, obwohl sie eigentlich gerne geblieben wären. Besonders betroffen seien laut RTL die Mathematiklehrer – fünf bis sechs von ihnen sowie weitere etablierte Lehrer hätten ihre Kündigung eingereicht. „Unterm Strich sollen rund zehn Personen gehen“, schreibt der Sender. Bildungsminister Claude Meisch (DP) bestätigte dem Sender die Abgänge – er habe jedoch „leicht“ andere Zahlen genannt. Der Minister sehe jedoch keinen „außergewöhnlichen“ Vorfall darin und betont, dass die Organisation und Qualität des Schulbetriebs weiterhin gewährleistet seien.

Bildungsminister plant eine „Beschwerdekommission“

Die Kommunikationsprobleme mit der Schulleitung werden als größtes Problem genannt. Ein weiterer Lehrer bestätigte RTL diese Sichtweise. Obwohl einige Ansätze der Schulleitung nicht schlecht seien, würden sie schlecht kommuniziert und erklärt, und bei Meinungsverschiedenheiten wäre der Ton unangemessen. Trotz dieser Herausforderungen betonte der Lehrer, dass die Stimmung unter dem Personal und den Schülern ansonsten gut sei.

Seit 2021 habe sich die Situation verschlechtert, insbesondere nach der Ernennung eines neuen stellvertretenden Direktors, bestätigten beide Lehrer gegenüber RTL. Die Beschwerden reichen von Datenschutzverstößen bis hin zu Kontrolle über den Schülerkomitee-Account und mangelnden sozialen Kompetenzen der Leitung. Ein stellvertretender Direktor habe bereits demissioniert, während der Direktor über den zweiten stellvertretenden Direktor „die Hand hält“.

Der Bildungsminister plane nun eine „Beschwerdekommission“, um die Situation zu verbessern, jedoch bleiben Zweifel an der Effektivität dieser Maßnahme bestehen. Man befürchte, dass ein weiteres Schuljahr verloren gehe und warnt vor einem „Trugschluss“. Die Lehrer, die die Schule verlassen, tun dies laut RTL schweren Herzens und hoffen künftig auf eine bessere Stimmung im LJBM.