WeihnachtsanspracheGroßherzog Henri: „Die Solidarität in unserer Gesellschaft bleibt entscheidend“

Weihnachtsansprache / Großherzog Henri: „Die Solidarität in unserer Gesellschaft bleibt entscheidend“
Der Großherzog bei seiner traditionellen Weihnachtsansprache Foto: Maison du Grand-Duc/Sophie Margue

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Großherzog Henri hat in seiner Weihnachtsansprache zu mehr respektvollem Miteinander aufgerufen und auf die Herausforderungen des letzten Jahres zurückgeblickt: Die Pandemie und die Überschwemmungen standen dabei im Mittelpunkt. Auch die demokratischen Werte Luxemburgs sprach der Großherzog in seiner Rede an.

Auch dieses Jahr stand die traditionelle Weihnachtsansprache von Großherzog Henri im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Luxemburger sollten sich dieses Weihnachten deswegen an die Werte erinnern, die für das Zusammenleben wichtig sind: „Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Solidarität und Respekt“, so der Großherzog. Die Luxemburger beginnen sich besser an das Virus anzupassen und damit zu leben – „die Wissenschaft und die internationale Zusammenarbeit haben es erlaubt, das Virus nach und nach zu meistern“, sagte der Großherzog. Aber: „Der Weg dahin ist noch lang.“ Deshalb seien weitere gemeinsame Anstrengungen unerlässlich.

Der Großherzog bedankte sich gemeinsam mit der Großherzogin bei allen Menschen, die sich besonders dafür einsetzen, aus dieser außergewöhnlichen Situation herauszukommen. Aber: „Wir dürfen nicht vergessen, dass das Virus weiterhin jeden Tag weltweit Tausende Todesopfer fordert.“ Die Impfung sei deshalb der einzige Weg, die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen, sagte Henri.

Die Luxemburger hat der Großherzog im Zusammenhang mit der Pandemie um Toleranz und Respekt gebeten. „Demokratie bedeutet, die Entscheidungen der Mehrheit zu respektieren. Es ist inakzeptabel und der falsche Weg, mit Gewalt etwas daran zu ändern“, sagt der Staatschef. „In unserer Gesellschaft sind wir es uns schuldig, kontroverse Themen offen und aufrichtig zu diskutieren.“ Gewalt sei nie die Lösung und werde im Luxemburger Rechtsstaat nicht toleriert. Obwohl die Gesundheitskrise seit Anfang letzten Jahres im Mittelpunkt steht, seien die anderen großen Herausforderungen nicht verschwunden. Insbesondere der Klimaschutz liege dem Großherzog am Herzen: „Die furchtbaren Überschwemmungen, die dieses Jahr viel Leid über unser Land und die Großregion brachten, sind eine weitere Illustrierung, dass wir dringend handeln müssen.“

Neben den Herausforderungen hat der Großherzog in seiner Rede auch einen positiven Ausblick gegeben: „Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere Wirtschaft solide Fundamente hat.“ Luxemburg habe es immer wieder geschafft, Herausforderungen in Chancen zu verwandeln – „und so hat sich unser Land mehrfach neu erfunden“, sagt Großherzog Henri. Die Gesellschaft Luxemburgs sei zudem wegen ihrer Diversität, Offenheit und Toleranz gut auf die Zukunft vorbereitet. Der private Sektor spiele ebenfalls eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel: „Der Pioniergeist ist unerlässlich, um eine effizientere, sauberere, gerechtere und nachhaltigere Welt im Interesse aller zu gestalten“, so Großherzog Henri.

„Es sind nun fast zwei Jahre vergangen, seit wir mit der Pandemie leben“, sagt der Staatschef. „Wir haben den Kopf nicht hängen lassen – und dürfen uns auch jetzt nicht entmutigen lassen.“ Am Ende seiner Rede rief er noch einmal zum Zusammenhalt der Gesellschaft auf und wünschte allen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2022.