LuxemburgGroßherzoglicher Hof gibt 2023 fast drei Millionen Euro mehr aus – vor allem beim Personal

Luxemburg / Großherzoglicher Hof gibt 2023 fast drei Millionen Euro mehr aus – vor allem beim Personal
Der Unterhalt der Schlösser und des großherzoglichen Palasts kostet jedes Jahr eine hübsche Summe Foto: Editpress/Alain Rischard

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Der Bericht über das Budget des großherzoglichen Hofs lässt einen tiefen Einblick in die Finanzen zu: Die Ausgaben der „Cour grand-ducale“ sind 2023 um fast drei Millionen Euro gestiegen – wofür vor allem die Personalkosten verantwortlich sind.

Ob sinnvoll oder nicht, darüber lässt sich streiten. Feststeht, dass der Luxemburger Steuerzahler sich an den Ausgaben der „Cour grand-ducale“ beteiligt. Und diese sind 2023 verglichen mit dem Vorjahr um rund 2,9 Millionen Euro gestiegen – auf stolze 18.579.969,23 Euro. Das geht aus dem Bericht über das Budget des großherzoglichen Hofes hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Der größte Posten waren 2023 die Personalkosten mit rund 12,6 Millionen Euro. Allein diese steigen in einem Jahr um rund 2,2 Millionen Euro – die Personalkosten anderer Verwaltungen wie Polizei und Armee, die am Hof intervenieren, nicht inbegriffen. Die Familienmitglieder selbst wurden mit rund 766.000 Euro verbucht.

Der Gebäudeunterhalt belief sich im Jahr 2023 auf circa 1,8 Millionen Euro. Die Garten- und Blumenpflege, die seit Ende 2022 vollständig vom Hof getragen wird, sei alleinig für den Anstieg der Kosten verantwortlich. Dagegen waren der Energie- und Wasserverbrauch rückläufig. „Trotz der Auswirkungen der Energiekrise hat das Haus des Großherzogs nicht alle ihm zugewiesenen Mittel verwendet“, steht im Bericht. Die Betriebs- und Verwaltungskosten seien laut Bericht in der Regel in aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren relativ konstant. 

Kapitalausgaben steigen – auch nächstes Jahr

Die Kapitalausgaben des Hofes beliefen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Obwohl weder im großherzoglichen Palast noch auf Schloss Berg „große Bauvorhaben in Angriff genommen“ wurden, zeichnen die beiden Prachtbauten für 205.000 beziehungsweise 260.000 Euro verantwortlich. Für „Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten“ auf Schloss Fischbach – und „Honorare für noch zu prüfende Projekte“ – waren rund 347.000 Euro fällig. In Zukunft werden diese Beträge wohl steigen: Die Projekte zur Modernisierung der Sicherheitsanlagen an den drei Standorten „werden konkreter und in den kommenden Jahren steigende Ausgaben nach sich ziehen“, steht im Bericht.

Die Reisekosten sind 2023 jedoch auf rund 505.000 Euro gesunken, was hauptsächlich auf „das Fehlen internationaler Veranstaltungen mit luxemburgischer Vertretung“ zurückzuführen sei. Die Ausgaben für öffentliche Veranstaltungen sind hingegen gestiegen: von rund 388.000 auf 503.000 Euro. Rund 30 Prozent davon entfallen auf den Staatsbesuch in Belgien, der im Vorfeld an die Botschaft in Brüssel überwiesen wurde. Andere große Kostenpunkte waren der Staatsbesuch in Lettland mit rund 55.000 und der Staatsbesuch aus Kap Verde mit rund 93.000 Euro. Einiges ließ sich der Hof auch den offiziellen Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und die standesamtliche Hochzeit von Prinzessin Alexandra kosten: rund 46.000 beziehungsweise 11.000 Euro.

Das Jahr 2024 hat für das Budget einige Neuerungen im Gepäck. Durch das Inkrafttreten der neuen Verfassung seien laut Bericht dann erstmals keine Repräsentationskosten und Kosten für die Zivil-Liste mehr vorhanden. Die Gesamtstruktur des Haushalts habe sich kaum verändert und werde weiterhin von den Personalkosten dominiert, die mehr als zwei Drittel der Ausgaben ausmachen werden. Der Bericht rechnet aber wiederum mit einem Anstieg: Die Kosten sollen erneut steigen – auf rund 13,2 Millionen. Das geplante Budget für das Jahr 2024 liegt bei rund 22,2 Millionen Euro.

Die standesamtliche Hochzeit von Prinzessin Alexandra kostete 11.092,23 Euro
Die standesamtliche Hochzeit von Prinzessin Alexandra kostete 11.092,23 Euro Foto: Editpress/Julien Garroy