Kultur-NewsHäppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt

Kultur-News / Häppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt
Kultur im Überblick Foto: Pexels/Dan Cristian Pădureț

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ZITAT DER WOCHE

Neulich in Venedig (v.l.n.r.): Thierry Zeien, Präsident des Verwaltungsrats des Film Fund, Eric Thill, Kulturminister, Guy Daleiden, Direktor des Film Fund, Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa
Neulich in Venedig (v.l.n.r.): Thierry Zeien, Präsident des Verwaltungsrats des Film Fund, Eric Thill, Kulturminister, Guy Daleiden, Direktor des Film Fund, Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa Foto: MinCult
L’exploitation du potentiel de la technologie numérique est une des priorités de notre gouvernement et la sélection de pas moins de cinq coproductions luxembourgeoises à Venise Immersive témoigne du succès de cette politique et de la qualité de notre industrie audiovisuelle nationale

Eric Thill, Kulturminister, über „Extended Reality“-Filme (XR) aus Luxemburg bei seinem Besuch der 81. Filmfestspiele in Venedig


ZAHL DER WOCHE

108,4 Millionen Dollar


legte ein Sammler 2023 bei einer Sotheby’s-Auktion für Gustav Klimts „Dame mit Fächer“ auf den Tisch – damit ist das Gemälde das teuerste Kunstwerk, das je in Europa ersteigert wurde

KUNSTMARKT

Wie viel darf es kosten?

Es ist eines seiner letzten Werke: Gustave Klimts „Dame mit Fächer“
Es ist eines seiner letzten Werke: Gustave Klimts „Dame mit Fächer“ Copyright: Public Domain/Gustav Klimt

Die „Luxembourg Association for Art Galleries and Practitioners“ (LAFA) lädt im September zu zwei Dinner-Konferenzen rund um den Kunstmarkt. Am Dienstag, 10. September, um 19 Uhr dreht sich alles um das Geld – der Titel der Diskussionsrunde lautet: „Le prix d’une œuvre: nécessité, stratégie et valorisation, une dynamique partagée par les artistes, galeries et maisons de vente“. In der Bibliothek des „Cercle Munster“ (5-7, rue Münster, Luxembourg-Grund) treffen Alex Reding, Galerist, Kendell Geers, Künstler, und Pauline Haon, Benelux-Direktorin der „The Fine Art Group“, aufeinander. Die „The Fine Art Group“ ist unter anderem eine internationale Beratungsagentur für Kunstsammler*innen. So stand die Firma auch dem Käufer von „Dame mit Fächer“ von Gustav Klimt zur Seite, der das Gemälde 2023 für eine Rekordsumme ersteigerte.

Durch den Abend führt David Arendt: Der Mitbegründer der LAFA ist Finanzexperte und Kunstsammler, war bis 2016 jedoch auch „Managing Director“ des Hochsicherheitslagers „Luxembourg Freeport“ (heute: „Luxembourg High Security Hub“). Der „Freeport“ wurde 2018 u.a. von zwei EU-Abgeordneten für mangelnde Transparenz und die Förderung von Geldwäsche sowie Steuerhinterziehung kritisiert. Vorwürfe, welche die Leitung damals abstritt. Doch darum geht es weder in der ersten noch in der zweiten Konferenz der LAFA, denn am 24. September stehen die „tendances culturelles, influence géographique, dynamique géopolitique et investissement“ im Mittelpunkt. Geladen sind Gwendolyn Grolig, „Sothebys“, Patrikc Majerus, Präsident des Verwaltungsrats des „Mudam“, und Vincent Vanden Bogaard, u.a. Kurator. An dem Abend moderiert Alex Reding.

Für beide Konferenzen ist eine Anmeldung via reservation@munster.lu obligatorisch. Die Teilnahme kostet für Einzelpersonen 100 Euro und für Paare 175 Euro – Dinner „inclusive“. 


LITERATUR

Luxemburg in Berlin

Falls Sie demnächst oder zurzeit in Berlin sind und Sehnsucht nach Luxemburg haben: Ab sofort können Sie im Rahmen des „literaturfestivals berlin“ in den Schaufenstern der „Maison du Grand-Duché de Luxembourg“ (Luxemburgische Botschaft Berlin, Klingelhöfer Str. 7, 10785 Berlin) in zehn Werke nationaler Autor*innen eintauchen. Genauer genommen gewinnen Passant*innen mittels QR-Codes Einblicke in die Arbeiten der Fotografin Véronique Kolber sowie der Tonkünstler Martin Engler, Paul Ford und Luka Tonnar. 2022 hatten sie in Zusammenarbeit mit dem „Centre national de littérature“ die bis dahin 30 Bücher, die mit dem Servais-Preis ausgezeichnet wurden, in der Ausstellung „Imaginer Servais“ visuell und klanglich dargestellt. Wer die Schau verpasst hat: auf nach Berlin!


MUSIK

Casting für „The Voice France“ und Konzert

 
  Symbolbild: Pexles/Suvan Chowdhury

Wer sich noch auf den letzten Drücker einen Platz in der beliebten Casting-Show „The Voice“ sichern will, sollte sich dieses Wochenende um seine Bewerbung kümmern: Am Dienstag, 10. September, ab 10 Uhr prüfen Bruno Berberes, Künstlerischer Leiter und Casting-Direktor der Sendung, und Grégory Vajs, der für das Casting in Luxemburg zuständig ist, die Kandidat*innen im Kulturzentrum „Altrimenti“ (5, avenue Marie-Thérèse, Luxemburg) auf Herz und Nieren.

Gesucht werden Teilnehmer*innen für „The Voice“ und „The Voice Kids“ in Frankreich. Interessiert? Tragen Sie die Cover-Version Ihres Lieblingssongs vor, schicken Sie die Aufzeichnung – bestenfalls als YouTube-Link – an die Mail-Adresse castingtvlu@gmail.com und geben Sie zusätzlich folgende Daten an: Vor- und Nachname, Alter, Telefonnummer. Die Auserwählten erhalten eine Einladung zum Casting und weiterführende Informationen. Lillian Nawrot, der kürzlich als Teilnehmer bei „The Voice France“ ausschied, beendet den Casting-Tag mit seinem ersten Konzert in Luxemburg. Der 18-Jährige aus Terville, Stadt im Département Moselle, überzeugte in der Casting-Show mit französischer Chanson. Sein Konzert im „Altrimenti“ beginnt um 20.30 Uhr, Tickets gibt es unter altrimenti.lu und an der Abendkasse. 


OPEN CALL

Kunst für den „Joyful cemetery“

Die Escher Kulturfabrik und die multidisziplinäre Künstlerin Stefania Crisan, die dort residiert, rufen zum Mord auf: Schriftsteller*innen, Künstler*innen, Songwriter*innen, Rapper*innen und Humorist*innen sollen das Patriarchat, das Anthropozän und den Kapitalismus umlegen – und ihr Vergehen in einem Text oder Lied beschreiben. Für jedes Opfer ist ein separates Kunstwerk nötig, das per Mail an stefaniacrisan@ymail.com verschickt werden soll. Mögliche Sprachen: Englisch, Französisch oder Rumänisch. Abgabe ist am 10. September; bereits am Folgetag sind die Bewerber*innen zu einem Treffen eingeladen, um die Aufnahme ihres Werks zu besprechen.

Die Präsentation der ausgewählten Stücke ist zum Abschluss der Residenz von Crisan geplant – am 20. September, von 18 bis 21 Uhr. Der Aufruf ist Teil von Crisans Projekt „A joyful cemetery for a NEW ERA (Goodbye to Patriarchy, Anthropocene and the Capitalism)“, welches sie seit Ende August in der Kulturfabrik verfolgt. Die dortige „Squatfabrik“ mutiert während ihrer Residenz zu einem ganz besonderen Friedhof … Inspiration bot „Der fröhliche Friedhof“ in Rumänien, nahe der ukrainischen Grenze: Dort sind die Gräber bunt bemalt und geschmückt. Sie erzählen eine Szene aus dem Leben der Verstorbenen nach, die von einem Gedicht begleitet werden.