LuxemburgInflationsrate verlangsamt sich weiter – nächste Indextranche Ende 2024?

Luxemburg / Inflationsrate verlangsamt sich weiter – nächste Indextranche Ende 2024?
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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Statec hat den Inflationsbericht für Juli veröffentlicht: Die Inflation liegt im Juli bei 2,0 Prozent. Die Statistiker reden von einer Verlangsamung. Die nächste Indextranche wird wahrscheinlich aber erst im letzten Quartal des Jahres fällig.

Die Zeit der außergewöhnlich hohen Preissteigerungen scheint ein Ende zu finden: Die Inflationsrate in Luxemburg verlangsamt sich weiter. Das teilt das Statec am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit. Die Prognose für dieses Jahr liegt bei 2,3 Prozent. Weil für 2025 noch ein Strompreisdeckel von 30 Prozent erhalten bleibt, senkt das Statistikamt die Prognose für nächstes Jahr auf 2,6 Prozent. Im Juni hatte das Statec noch mit über 3,0 Prozent gerechnet.

Die jährliche Inflationsrate lag im Juli bei 2,0 Prozent – ein Level, das seit Anfang 2021 nicht mehr erreicht wurde. Dieser Rückgang sei zum einen das Ergebnis des Rückgangs der Kerninflation. Vor einem Jahr lag diese noch bei 4,9 Prozent. Zum anderen hat der langsame Preisanstieg von Erdölprodukten dazu beigetragen. Dieser liegt bei +1,3 Prozent auf Jahresbasis im Juli gegenüber +4,2 Prozent im Mai.

Die langsam steigenden Preise für Lebensmittel und die fallenden Preise für nicht-energetische Industriegüter trugen zum Rückgang der Kerninflation bei. Die Lebensmittelinflation liegt auf Jahresbasis bei +1,5 Prozent. Im Juli lag die Teuerung lediglich bei +0,2 Prozent – gegenüber +1,3 Prozent im Vorjahr. Die Industriegüter wurden im Juli sogar um 0,1 Prozent günstiger gegenüber 2023. Auch die „Preise für Dienstleistungen haben sich in den vergangenen zwei Monaten verlangsamt“, schreiben die Statistiker. Im Juni stiegen die Preise im Jahresvergleich um 3,5 Prozent. Im Mai waren es noch 4,0 Prozent.

In der Eurozone ist die Inflation leicht gestiegen. Seit Februar stagnierte die Rate auf 2,5 Prozent, im Juli erreichte sie nun 2,6 Prozent. Auch bei den Preisen für Dienstleistungen (+4,0 Prozent) und den Lebensmitteln (+2,3 Prozent) veränderte sich die Inflation nur geringfügig.

„Die wichtigsten internationalen Institutionen gehen davon aus, dass die Inflation in der Eurozone in den Jahren 2024 und 2025 über 2,0 Prozent liegen wird“, schreibt Statec. Die Prognosen reichen für kommendes Jahr von 2,3 bis 2,5 Prozent. Für 2025 wird mit 1,4 bis 2,2 Prozent gerechnet. Die neuen Projektionen von Oxford Economics würden davon ausgehen, dass die Verbraucherpreise in der Eurozone langsamer sinken werden als in früheren Prognosen.

Nächste Indextranche

Die nächste Indextranche soll im letzten Quartal 2024 anfallen. Anschließend soll dann im vierten Quartal 2025 eine weitere anstehen – ein Quartal später als noch im Mai angenommen.

Doch es gibt auch alternative Szenarien, die von der zentralen Prognose abweichen. Sollten sich die Preise für Strom, Gas und Rohöl anders verhalten als angenommen, wird auch der Zeitpunkt der nächsten Tranche beeinflusst. 

Das hohe Szenario geht davon aus, dass Gas, Strom und Rohöl im Jahr 2025 um 31 Prozent, 30 Prozent bzw. 23 Prozent ansteigen würden. Die nächste Indextranche wäre dann im vierten Quartal 2024 fällig, gefolgt von einer weiteren Tranche im zweiten Quartal 2025.

Das niedrige Szenario geht für das Jahr 2025 von demselben Anstieg des Strompreises aus. Der Gaspreis (+5 Prozent) und der Rohölpreis (-25 Prozent) würden jedoch weniger stark ansteigen oder sogar fallen. In diesem Fall würde die nächste Indextranche erst im zweiten Quartal 2025 fällig. (dr)