MedienInitiative fordert freie und sichere Medien als 18. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen

Medien / Initiative fordert freie und sichere Medien als 18. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen
„Medienvielfalt schützt die Demokratie“, aus der Überzeugung heraus hat sich die Initiative 18 gebildet  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Medienbranche steht unter Druck. Das ist keine neue Erkenntnis, doch mit ihr stehen auch die Demokratie und die Freiheit unter Druck. Nun hat sich eine Initiative gegründet, die fordert, „freie, sichere und unabhängige Medien“ als 18. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen zu etablieren.

„Freiheit braucht das ganze Bild – Medienvielfalt schützt die Demokratie“, mit diesem Leitspruch will das Bündnis Initiative 18 freie, sichere und nachhaltige Medien als 18. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen festigen. Damit sollen Unternehmen dafür sensibilisiert werden, wo und wie sie ihr Werbebudget einsetzen. Durch die großen Plattformen wie Meta, Amazon oder Google werden wir Zeugen einer Monopolisierung der Internetnutzung. Medienhäuser mit Relevanz und vertrauenswürdigem journalistischem Inhalt verlieren Reichweite im digitalen Raum. In Deutschland gehen zum Beispiel 64 Prozent des Werbemarktes an drei große Tech-Unternehmen. Die Politik müsse hier für ein gewisses Level Playing Field sorgen, so die Vertreter der Initiative 18. Das habe direkte Folgen für die Medienvielfalt, so die Gründer der Initiative 18, die nicht etwa direkt von Verlegern, sondern aus der Kommunikations- und Werbebranche aus Deutschland stammen.

In einer Zeit, in der Desinformation, Verschwörungstheorien, extremistische Inhalte und Fake News weit verbreitet sind, seien Medienvielfalt und vertrauenswürdige Inhalte ein unabdingbares Korrektiv, so die Initiatoren. Desinformation ist laut Weltwirtschaftsforum kurzfristig der größte globale Risikofaktor, noch vor dem Klimawandel.

Forderung an die Politik

2015 hat die UN 17 Nachhaltigkeitsziele ausgegeben, die mittlerweile fester Bestandteil von vielen Unternehmenskulturen geworden sind. So hätten Unternehmen mittlerweile ein Gespür für ihre Lieferketten entwickelt und genauso müssten sie ein Gespür für die Anerkennung journalistischer Arbeit entwickeln und sich bewusst gegen eine Kapitalisierung von schädlichen Inhalten entscheiden. Die Initiative sei kein Aufruf zu einem Boykott, doch Unternehmen könnten mit einem bewussten Umgang mit ihren Werbebudgets dafür sorgen, die Medienvielfalt als wichtiges Korrektiv zu stärken.

Am Mittwoch hat die Initiative 18 sich vorgestellt, ob und wie die UN ihrer Forderung nachkommen wird, steht noch aus. „Wir wollen jetzt erst einmal auf unsere Forderungen aufmerksam machen“, sagt Manfred Kluge, Vorsitzender und Mitgründer des Bündnisses. Dabei werden nicht nur Werbekunden visiert, sondern auch die Politik. Dort sei der Wert der Werbung zur Finanzierung der Medienvielfalt noch nicht immer angekommen. Bleibt abzuwarten, ob die Initiative 18 bei Politik und Werbekunden auf offene Ohren stößt und die Initiative es bis in die Nachhaltigkeitsziele der vereinten Nationen schafft.

Weitere Informationen unter www.initiative18.org