„Gruppe seit Jahren bekannt“„Jonk Demokraten Norden“ fordern Konsequenzen nach Schlägerei in Folscheid

„Gruppe seit Jahren bekannt“ / „Jonk Demokraten Norden“ fordern Konsequenzen nach Schlägerei in Folscheid
Die Polizei schreibt auf eine Tageblatt-Anfrage zu dem Vorgehen der Beamten am 15. August, dass man laufende Ermittlungen generell nicht kommentiere Foto: Editpress-Archiv/Julien Garroy

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Die „Jonk Demokraten Norden“ haben sich in einer Pressemitteilung zu einer Schlägerei auf einer Veranstaltung in Folscheid geäußert. In dem Schreiben fordern sie, dass die „nötigen Maßnahmen“ getroffen werden, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt. Aber worum geht es dabei überhaupt?

In Folscheid hat es in der Nacht zum 15. August gegen 2 Uhr eine Schlägerei gegeben. Das erklärte die Polizei noch am selben Tag in einer Pressemitteilung (siehe Infobox), das Tageblatt berichtete darüber. Nun haben mehrere Politiker das Thema aufgegriffen, darunter die „Jonk Demokraten Norden“. In einer Pressemitteilung vom Freitag, 23. August, fordern sie Maßnahmen, damit sich solch ein Vorfall nicht wiederholt. Doch was ist an dem Abend passiert?

Die Pressemitteilung der Polizei vom 15. August im originalen Wortlaut

Zeugenaufruf: Schlägerei mit Festnahmen

Am Donnerstagmorgen, den 15.08.2024, kam es gegen 02:00 Uhr, auf einer Tanzveranstaltung in Folschette zu einer Schlägerei zwischen mehreren Personen, wobei eine Person schwere Kopfverletzungen davontrug. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden 2 Tatverdächtige festgenommen und dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass es ein weiteres Opfer bei der Schlägerei gegeben haben soll, welches aber beim Eintreffen der Polizei die Örtlichkeit bereits verlassen hatte. Zeugen, welche zweckdienliche Angaben zu der Schlägerei machen können, wie auch Personen, welche durch die Gruppierung Opfer wurden, werden gebeten sich telefonisch bei der Dienststelle C3R Diekirch Tel: 244801000 oder per E-Mail an police.diekirchvianden@police.etat.lu zu melden.

Laut der Mitteilung Polizei sei bei einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen eine Person schwer am Kopf verletzt worden. Auf Tageblatt-Nachfrage erklärt die Staatsanwaltschaft, dass es sich dabei um einen 22-Jährigen handele, der aufgrund seines kritischen Zustandes nach dem Vorfall notoperiert werden musste. Im Laufe der Ermittlungen sei bis zum Tag nach der Schlägerei zudem ein weiteres Opfer ermittelt worden, das aber selbstständig „die Örtlichkeit verlassen“ habe. Ein CGDIS-Sprecher sagt darüber hinaus einige Tage später auf Tageblatt-Nachfrage: „Ich kann Ihnen bestätigen, dass wir gegen 2 Uhr morgens mit drei Krankenwagen vor Ort waren und dass drei Personen von uns ins Krankenhaus gefahren wurden.“

Dass diese Anzahl so nicht in der Polizei-Pressemitteilung stand, erklärt deren Pressestelle so: „Die Informationen, die im Zeugenaufruf angeführt wurden, sind die Informationen, die zu dem Zeitpunkt bekannt waren.“ Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagt: „Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass es noch weitere Opfer gegeben hat, hatte die Polizei, wie Sie ja wissen, einen Zeugenaufruf getätigt“. Zwei Tatverdächtige seien festgenommen worden, ein Untersuchungsrichter habe eine Untersuchungshaft angeordnet.

„Steigende Kriminalität im Norden“

Die „Jonk Demokraten Norden“ schreiben in ihrer Pressemitteilung zu dem Vorfall: „Eine Gewalttat wie in Folscheid darf sich nicht wiederholen“ und man sei „schockiert über die Zustände“, die dort geherrscht hätten. „Hier ist es zu einer Massenschlägerei mit schweren Folgen gekommen, durch eine Gruppe, die den zuständigen Autoritäten seit Jahren bekannt ist“, heißt es in dem Schreiben. Die Personen seien bereits „mehr als einmal im Norden des Landes aufgefallen“ und hätten deshalb an mehreren Orten Hausverbot – „auch in Folscheid“. Diese Maßnahmen wurden laut den Politikern jedoch „nicht von der zuständigen Security respektiert“, sodass die Gruppe Zugang zu der Tanzveranstaltung bekommen habe, wo später die Schlägerei stattfand. „Wir fordern deshalb, dass die Security-Teams, die solche Veranstaltungen absichern sollen, Hausverbote konsequent durchsetzen und direkt einzugreifen haben, sollte es zu Schlägereien kommen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Auseinandersetzung sei zudem „bei weitem“ nicht der einzige Gewaltvorfall im Norden – laut den jungen Demokraten müsse die „steigende Kriminalität hier im Norden endlich anerkannt und nötige Maßnahmen getroffen werden“. Was sie damit meinen? Einer der Gründe, „warum es so lange gedauert hat, die Situation in Folscheid in den Griff zu kriegen“, sei laut den Norden-Politikern, „dass nicht genügend Polizisten schnell eingesetzt werden konnten“. Auf eine Anfrage des Tageblatt bei der Polizei, die Anfang der Woche in Erfahrung bringen sollte, wie die Polizei das Vorgehen am 15. August schildert oder dazu Stellung bezieht, hieß es von der Polizei-Pressestelle am Dienstag (20. August), dass man laufende Verfahren generell nicht kommentiere.

Die „Jonk Demokraten Norden“ fordern jedenfalls in ihrer Pressemitteilung, dass das Personalkontingent in den Dienststellen erhöht werden soll. Das solle bewirken, dass die Polizei beispielsweise die Möglichkeit bekomme, sofort mehr Präsenz auf Veranstaltungen zu zeigen. „Außerdem fordern wir, dass die Täter bei den zuständigen Autoritäten mit Namen genannt und weiter im Auge behalten werden dürfen“, so die Jungpolitiker. „Bei schweren Gewalttaten soll außerdem nicht gezögert werden, die Spezialeinheit der Polizei einzusetzen.“

Mantoine-jacquet Carlo
26. August 2024 - 22.41

Moien,
denen muss egal wéi d'Handwierk geluet gin.
Sie sollten fir versiichten Doudschlaag oder versiichten Mourd ugekloot an aafgeurdeelt gin. Sin et Auslänner so sollen se no der Bestroofung ausgewiesen gin.

Jill
25. August 2024 - 8.55

@ Dany/ Dât stëmmt net esou mat "Generalverdacht" a vu wegen
"gemischte Nationalitäten" et gin och Lëtzebuerger Kläpper déi wëlle weisen wat se kënnen.

Miette
24. August 2024 - 21.49

Diese Gruppe ist seit langer Zeit bekannt. Dann sollten diese "Menschen" zu keiner Veranstaltung Zugang haben.
Da liegt nun ein junger Mann im Koma, schwer verletzt!
Wie lange noch dürfen diese Schläger ihr Unwesen treiben, bis sie endlich hinter Gittern landen?
Es ist leider so, dass Täterschutz vor Opferschutz steht. Unsere Polizei hat oftmals keinerlei Möglichkeiten, solche Unmenschen festzusetzen.
Ich wünsche dem Verletzten und seinen Angehörigen alles Gute!
Mit friedlichen Grüßen zur Nacht

Dany
24. August 2024 - 13.07

@JJ
Was soll das denn bringen? Sind dann automatisch alle mit der gleichen Nationalität mitschuldig oder unter Generalverdacht? Und wenn nun gemischte Nationalitäten in der Gruppe vertreten sind? Und was wenn Luxemburger dabei sind?

Grober J-P.
23. August 2024 - 20.36

"nicht genügend Polizisten schnell eingesetzt werden konnten“ Stimmt, man braucht jeden Einzelnen im Kampf gegen die kriminellen Bettler.

JJ
23. August 2024 - 16.19

Nationalität der Schläger angeben.Wäre interessant. Die Hemmschwelle sinkt täglich und sogar die Polizisten werden sich nicht darum reißen so eine Show mitzumachen. Die Feder ist mächtiger als das Schwert ist eine Weisheit von gestern wie mir scheint.