Zu wenige BesucherJugendhaus von Lasauvage schließt bald – wie es danach weitergehen könnte

Zu wenige Besucher / Jugendhaus von Lasauvage schließt bald – wie es danach weitergehen könnte
Hier könnte bald ein neuer Mieter einziehen Foto: Editpress/Alain Rischard

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Das Jugendhaus in Lasauvage wird voraussichtlich im September seine Türen schließen. Laut Bürgermeister Guy Altmeisch lohnt sich der Aufwand nicht mehr. Nächster Mieter des Hauses in der Zowaascher rue Principale könnte der Motorradclub „Black Wolves“ sein.

„Ah, Sie sind von der Presse? Kann ich kurz mit Ihnen über unser Jugendhaus hier reden? Die Gemeinde hat vor, es eventuell zu schließen.“ Am Rande der Informationsversammlung in Lasauvage bezüglich des Projekts rund um den Kirchweiher sprach uns Maxime Pantaleoni, sowohl Mitglied der Lokalsektion von „déi gréng“ als auch im Verwaltungsrat von „Jugendtreff Déifferdang“, der die Differdinger Jugendhäuser verwaltet, auf das Problem an.

Bürgermeister Guy Altmeisch (LSAP) bestätigte auf Nachfrage hin die Information. Der Aufwand sei einfach zu groß. „Das Jugendhaus ist nur einmal in der Woche geöffnet, für lediglich zwei bis drei eingeschriebene Mitglieder. Ein Erzieher fährt dann jede Woche von Differdingen mit einem Kleinlaster dorthin, um sie zu betreuen, falls sie dann an dem Tag überhaupt kommen.“

Er erklärt auch, warum das Thema nun aktuell wurde: „Wir haben eine große Nachfrage von Clubs an Versammlungssälen.“ Der Club, der ab September in die Nummer 88a in der rue Principale in Zowaasch einziehen könnte, sei der Motorradclub Black Wolves. „Der Club hat immerhin 140 Mitglieder, und die würden die Räumlichkeiten zwei bis dreimal die Woche nutzen.“ Die Betreiber des Jugendhauses hätten jetzt den Sommer über Zeit, ihr Material aus Lasauvage anderswo hinzubringen.

Es sei aber nicht so, dass den betroffen Zowaascher Jugendlichen nichts angeboten werde. „Wir würden die Jugendlichen mit einem Minibus dann in eines der anderen Jugendhäuser bringen.“

In den anderen Jugendhäusern in Differdingen gebe es definitiv mehr Aktivitäten, wie zum Beispiel im Jugendtreff in der rue Roosevelt oder in der Jugendfabrik, rue du Stade Henri Jungers. Beide Häuser haben an fünf Tagen die Woche geöffnet, wogegen das Jugendhaus in Zowaasch nur mittwochs von 14.00 bis 19.00 Uhr.

Auch die Zukunft des vierten Jugendhauses, dasjenige in der avenue de la Liberté in Niederkorn, scheint ungewiss. Zu viel wollte sich der Bürgermeister dazu noch nicht äußern. Er meinte lediglich, dass auch da geprüft werden müsse, ob sich der Aufwand noch lohne.

Gemeinsame Nutzung

Die vom Bürgermeister ins Feld geführten Zahlen werden allerdings von der ASBL Jugendtreff, der Betreiberin der Differdinger Jugendhäuser, angezweifelt. „Es war zwar von Anfang an bekannt, dass es nicht viel Andrang geben würde, doch es sind definitiv mehr als zwei bis drei Jugendliche die Woche.“

Vor ein paar Wochen sei die ASBL per Brief von der Gemeinde über der Plan, das Haus zu schließen, informiert worden, „aber ohne weitere Erklärung“.

„Dass der Bürgermeister Ihnen jetzt gesagt hat, dass die Entscheidung quasi definitiv sei, überrascht mich“, sagt Pantaleoni dem Tageblatt. „Es lagen ein paar Alternativen auf dem Tisch. Man kann sich doch durchaus vorstellen, dass wir das Haus gemeinsam mit einem anderen Club nutzen, wenn dieser das Haus ja auch nicht jeden Tag nutzen wird.“

Von den politischen Parteien hatte sich kürzlich die Kommunistische Partei zu dem Thema zu Wort gemeldet, und in einer Pressemitteilung die Argumente der Mehrheit als „fadenscheinig“ bezeichnet. Die Entscheidung, das Haus schließen zu wollen, sei nicht im Interesse der Lasauvager Jugend. „Ein Jugendhaus, das nur einmal in der Woche geöffnet hat und keine Aktivitäten für Jugendliche außerhalb seiner vier Mauern organisiert, kann nicht funktionieren.“ Die KPL fordert, dass die Schließung rückgängig gemacht werde.