VerbrauchervertrauenLangsam verbessert sich die Stimmung der Luxemburger Haushalte wieder

Verbrauchervertrauen / Langsam verbessert sich die Stimmung der Luxemburger Haushalte wieder
Verglichen mit vor einigen Monaten planen heute wieder deutlich mehr Haushalte „größere Ausgaben“ zu tätigen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Nach und nach verbessert sich wieder die Stimmung bei den Luxemburger Verbrauchern. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den immer schneller steigenden Preisen war ihre Zuversicht 2022 auf einen historischen Tiefstand eingebrochen.

In den Monaten August, September 2022 war die Stimmung der Luxemburger Verbraucher auf neue historische Tiefststände gefallen. Mit minus 26 und minus 30 Punkten wurden seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2002 noch nie schlechtere Ergebnisse gemessen. Auch zu der pessimistischsten Corona-Zeit (April 2020) war der Indikator nur bis auf minus 24 Punkte gerutscht.

Seine jüngsten Bestmarken hatte der Luxemburger Verbrauchervertrauensindex im Juni 2021 (plus zwei Punkte). Mit den seit Herbst steigenden Energiepreisen gingen die Ergebnisse der von der Luxemburger Zentralbank organisierten monatlichen Umfrage dann langsam wieder abwärts. Im Monat nach dem Beginn des russischen Eroberungskrieges in der Ukraine, im März, brach der Luxemburger Indikator zum Verbrauchervertrauen dann regelrecht ein. Mit einem Schlag ging es von minus sieben auf minus 24 Punkte.

In den folgenden Monaten haben sich die Haushalte dann, den verbesserten Zahlen zufolge, etwas an die neue Lage mit den Dauerkrisen gewöhnt. Mitgeholfen, die Stimmung etwas zu verbessern, hatten damals sicherlich auch die vielen staatlichen Hilfsmaßnahmen zur Senkung der Kosten der Energiekrise. Auch ist die Inflationsrate seit einem Höchststand von über sieben Prozent im Juni 2022 mittlerweile wieder deutlich zurückgegangen. Im Mai 2024 lag der Anstieg nur noch bei 2,6 Prozent.

Ein langer Erholungsprozess 

Zusammen mit den nicht mehr so schnell steigenden Preisen und der langsam wieder anziehenden Konjunktur hat sich seit Jahresbeginn die Zuversicht der Verbraucher wieder etwas verbessert. Mittlerweile liegt die Punktezahl wieder bei minus 10 Prozent. Das zeigen neue Zahlen für Juni, die die Luxemburger Zentralbank vor einigen Tagen veröffentlicht hat. Damit befindet sich der Index bereits wieder deutlich näher an seinem langjährigen Durchschnitt von minus 7,8 Punkten. Es ist scheinbar aber ein langer Prozess. Nach dem Corona-Einsturz war der Erholungsprozess viel schneller.

Fast alle Teil-Komponenten des Index haben sich im Juni günstig entwickelt, teilt die Zentralbank weiter mit. Besonders verbessert haben sich die Erwartungen der Haushalte, was die allgemeine Wirtschaftslage in Luxemburg und was ihre eigene zukünftige finanzielle Situation betrifft. Ihre Pläne für größere Anschaffungen haben die Verbraucher nach oben korrigiert. Lediglich der Rückblick auf die eigene finanzielle Situation in den vergangenen Monaten fiel etwas schlechter aus.

Auch die offiziellen Prognosen gehen von einer weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus: Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent im Jahr 2023 rechnet das Luxemburger statistische Institut im laufenden Jahr 2024 mit einer Zuwachsrate von 1,5 Prozent, gefolgt von einem Plus von drei Prozent in 2025.

Um den Indikator zum Verbrauchervertrauen zu erstellen, wird jeden Monat eine telefonische Umfrage bei etwa 500 nach Zufallsprinzip ausgewählten Einwohnern Luxemburgs durchgeführt. Dann wird der Prozentsatz der Antworten, die eine Verbesserung gemeldet haben, vom Prozentsatz der Antworten, die eine Verschlechterung gemeldet haben, abgezogen.

Bei der langfristigen Entwicklung des Verbrauchervertrauens ist der Einfluss von Krisen, wie etwa 2008 im Finanzbereich und 2020 mit Corona, sehr deutlich
Bei der langfristigen Entwicklung des Verbrauchervertrauens ist der Einfluss von Krisen, wie etwa 2008 im Finanzbereich und 2020 mit Corona, sehr deutlich
Grober J-P.
4. Juli 2024 - 10.48

"Langsam verbessert sich die Stimmung der Luxemburger Haushalte wieder."
H. Müller, behaupten Sie das?
Meine Stimmung hält da nicht mit. Mein Warenkorb hat sich in drei Jahren um mindestens 17 % erhöht, seit Januar rechne ich nicht mehr, mein Portmonnai leider nicht.
Lese jeden Abend das Märchen vom "Tischlein deck dich"!