SilvesterLuxemburg feiert friedlich ins neue Jahr – Keine Vorkommnisse bei Protest-Party

Silvester / Luxemburg feiert friedlich ins neue Jahr – Keine Vorkommnisse bei Protest-Party
Nur wenige Menschen waren der Einladung in den sozialen Netzwerken gefolgt, um das neue Jahr zusammen mit Anhängern der sogenannten Querdenker-Bewegung vor der Philharmonie anzugehen Foto: Editpress/Alain Rischard

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„Keine besonderen Vorkommnisse“ – so ungefähr könnte das Fazit der Polizei aus der Silvesternacht ausfallen. Luxemburg hat friedlich ins neue Jahr reingefeiert. Ersten Erkenntnissen zufolge ist die letzte Nacht des Jahres außergewöhnlich ruhig verlaufen. Das hat ein Sprecher der Polizei dem Tageblatt bestätigt.

Besonderes Augenmerk hat dieses Mal den neuen Covid-Check-Regeln und der Einhaltung der Sperrstunde im Gastronomiebereich gegolten. Diese waren um Weihnachten mit einer Anpassung des Covid-Gesetzes eingeführt worden, um der weiteren Verbreitung des Virus Einhalt zu gebieten. Man werde diesbezüglich keine Ausnahmen machen, hatten die Behörden im Vorfeld angekündigt.

So wusste die Polizei am Samstagmorgen von acht Anrufen aus der Bevölkerung zu berichten, laut denen sich Gastronomiebetriebe nicht an die Schließstunde gehalten haben sollen. Vor Ort habe sich dann aber herausgestellt, dass es sich um private Veranstaltungen handelte oder das Lokal bereits geschlossen hatte. Schwerwiegende Verstöße gegen die Covid-Regeln wurden ersten Erkenntnissen zufolge aber keine festgestellt.

Ein Überfall, zwei Einbrüche und 60 Anrufe wegen Ruhestörung

Landesweit war die Polizei vielmehr mit Lärm und Ruhestörungen beschäftigt. Diesbezüglich waren zwischen 22.00 und 6.00 Uhr rund 60 Anrufe bei der Zentrale eingegangen. Ein Großteil davon sei auf das Zünden von Feuerwerkskörpern und Lärm im Zusammenhang mit Privatfeiern zurückzuführen gewesen, wie die Pressestelle der Polizei in ihrem täglichen Bulletin mitteilt.

Im Zentrum der Hauptstadt hatten Beamte gegen 1.20 Uhr drei Diebe festgenommen, die kurz zuvor in der rue Aldringen eine Person überfallen hatten. Die Täter hatten das Opfer abgelenkt, um ihm die Halskette zu entreißen. Fast zur gleichen Zeit wurde der Polizei ein Einbruch in ein Einfamilienhaus in Erpeldingen bei Wiltz gemeldet. Über die Kellertür waren die Einbrecher ins Haus gelangt, wo sie mehrere Gegenstände entwendet hatten. In Bridel hingegen waren die Diebe über die Terrasse ins Innere eines Hauses gelangt. Auch dort wurden mehrere Gegenstände gestohlen. In den drei Fällen wurden Ermittlungen eingeleitet.

In der letzten Nacht des Jahres wurden auch wieder mehrere Fahrer erwischt, die betrunken mit ihrem Wagen unterwegs waren. In Hosingen war einer Polizeistreife kurz nach Mitternacht ein Wagen aufgefallen, der mit eingeschaltetem Warnlicht, einem fehlenden Nummernschild und platten Reifen unterwegs war. Der Fahrer schien kurz zuvor einen Unfall gehabt zu haben: Die Vorderseite des Wagens war beschädigt. Der Atemlufttest fiel positiv aus. Der Führerschein war noch an Ort und Stelle weg.

In der Hauptstadt wurde gegen 1.05 Uhr ein Fahrer angehalten, der ganz offensichtlich Mühe hatte, seinen Wagen unter Kontrolle zu behalten. Bei der anschließenden Überprüfung konnte der Fahrer nur schwer verbergen, dass er zuvor dem Alkohol gefrönt hatte. Aufgrund des positiven Alkoholtests wurde auch ihm noch an Ort und Stelle der Führerschein entzogen.

Kurz vor 3 Uhr wurde dem Polizeinotruf ein Verkehrsunfall in Steinsel gemeldet, bei dem niemand verletzt wurde. Der Fahrer war allerdings betrunken unterwegs: Der Alkoholtest war positiv ausgefallen. Ein ähnliches Szenario hat sich auch bei einem Zwischenfall kurz nach 4 Uhr in Schengen abgespielt. Dort war ein Fahrer in den Weinbergen des Markusbergs mit seinem Auto verunfallt. Gleich mehrere Rebstöcke seien dabei in Mitleidenschaft gezogen worden. Verletzt wurde niemand. Gegen den betrunkenen Fahrer wurde Anzeige erstattet.

In Esch (Foto) und auch anderswo hatten die Beamten ersten Erkenntnissen zufolge einen eher friedlichen Jahreswechsel. Am meisten hatten die Polizisten mit Ruhestörungen zu tun.
In Esch (Foto) und auch anderswo hatten die Beamten ersten Erkenntnissen zufolge einen eher friedlichen Jahreswechsel. Am meisten hatten die Polizisten mit Ruhestörungen zu tun. Foto: Editpress/Alain Rischard

Mit guten Vibes ins neue Jahr

Friedlich ging es indessen bei der Philharmonie zu. Dort hatten sich Anhänger der sogenannten Querdenker-Bewegung eingefunden, um „mit guten Vibes“ in das neue Jahr reinzufeiern. Die Veranstaltung war im Vorfeld in den sozialen Netzwerken angekündigt und bei der Stadt Luxemburg auch angemeldet worden. Letztendlich aber waren über den Abend verteilt kaum mehr als ein paar Dutzend Menschen der Einladung gefolgt.

So wurden um den Jahreswechsel weniger als 50 Teilnehmer gezählt, die vor der Philharmonie in kleinen Grüppchen zusammenstanden. Aus kleinen Boxen erklang leise Musik, während sich die Anwesenden munter zuprosteten und ein frohes neues Jahr wünschten. Von der Anspannung vergangener Veranstaltungen war zum Jahreswechsel nichts zu spüren. Die Polizei hielt sich denn auch den ganzen Abend über vornehm im Hintergrund. (ham)

Den ganzen Abend über wurden weniger als 50 Menschen auf der place de l’Europe gezählt – darunter auch ein paar Schaulustige
Den ganzen Abend über wurden weniger als 50 Menschen auf der place de l’Europe gezählt – darunter auch ein paar Schaulustige Foto: Editpress/Alain Rischard