Samstag13. Dezember 2025

Demaart De Maart

KommentarLuxemburgs Fluglärm-Problem wird nicht ernst genommen – trotz verheerender Folgen

Kommentar / Luxemburgs Fluglärm-Problem wird nicht ernst genommen – trotz verheerender Folgen
Mit zu wenig oder schlechtem Schlaf ist nicht zu spaßen Foto: Ted ALJIBE / AFP

Das Großherzogtum hat ein Fluglärm-Problem – mit potenziell verheerenden Folgen. Denn statt weniger werden es immer mehr Nachtflüge am Flughafen am Findel. Und die bringen Luxemburgs Bürger um ihre Nachtruhe. Erholsamer Schlaf: Fehlanzeige. Folgen für die Gesundheit: erheblich.

Der Ausdruck „sleep is for the weak“ stammt höchstwahrscheinlich aus einer Zeit, die harte Arbeit, Hektik und Produktivität verherrlicht hat – und wo Gesundheit nur von zweitrangigem Interesse war. Heutzutage wird der Ausdruck eher ironisch benutzt. Man hat das Gefühl, dieser Wandel ist an der Luftverkehrsverwaltung vorbeigegangen. Anders sind die steigenden Zahlen an Nachtflügen nicht zu erklären.

Die Zahlen sprechen Bände. 2024 gab es die höchste Anzahl an Nachtflügen in den vergangenen fünf Jahren. Ein genauer Blick in die Statistiken zeigt: Die Rushhour beginnt um Schlag 6 Uhr. Die Stunde von 6 bis 7 Uhr definiert die Umweltbehörde übrigens noch als Nacht. Durchschnittlich elf Flugzeuge starten jeden Morgen in diesem Zeitraum. Eine Betroffene spricht von „einer ganzen Batterie“. Tag für Tag. Selbst an Wochenenden und an Feiertagen gönnt der Flugverkehr den Anwohnern keine Pause. Schlafen? Kann man vergessen.

Dabei ist mit zu wenig oder schlechtem Schlaf nicht zu spaßen. Ein Mangel kann die Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Langfristig haben Betroffene ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die WHO spricht sich nicht ohne Grund für einen Schutz vor Lärm von mindestens acht Stunden in der Nacht aus.

Die Bürger versuchen, sich zu wehren. Wie aktuell mit einer Petition. Oder mit mehr als 3.000 eingereichten Beschwerden im Jahr 2022. Doch der entscheidende Impuls muss von anderer Stelle kommen. Zwar lässt die Regierung regelmäßig Lärmkarten und Aktionspläne erstellen – doch Konsequenzen wurden daraus noch keine gezogen. Die Gesundheit der Bürger und ihr Schlaf müssen endlich ernst genommen werden.

Luxmann
13. März 2025 - 14.06

Die zahlreichen fluege hauptsaechlich der Luxair welche morgen zwischen 6 und 7 uhr starten sind tatsaechlich eine zumutung...auch fuer passagiere zu zielen ,wo dies der einzige flug ist, der am tag angeboten wird.
Aber aus rentabilitaets gruenden fuer die airline wohl interessant.

Upps
10. März 2025 - 8.30

Man würde ja gerne verkaufen und auswandern. Aber die Immobilie ist nichts mehr wert unter diesen Umständen. Also bleibt man und...wird krank.