BerichtMinister Max Hahn äußert sich zu Flüchtlingssituation in Luxemburg

Bericht / Minister Max Hahn äußert sich zu Flüchtlingssituation in Luxemburg
Max Hahn, Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen Foto: Editpress-Archiv/Didier Sylvestre

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Luxemburgs Nachbar Deutschland will von Montag an und für mindestens sechs Monate seine Grenzen enger kontrollieren und alle abweisen, die nicht hineindürfen. Außerdem sind von dort aus kürzlich 28 afghanische Staatsangehörige erstmals seit der Machtergreifung der Taliban vor rund drei Jahren in ihr Heimatland abgeschoben worden. Angesprochen darauf hat Max Hahn (DP), Luxemburgs Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen, sich am Donnerstagmorgen in einem RTL-Interview zur Flüchtlingssituation im Großherzogtum geäußert.

In Luxemburg gibt es laut Hahn derzeit 8.200 Betten für Flüchtlinge, plus einer Reserve von 100 Betten. Laut Innenminister Léon Gloden (CSV) seien die Flüchtlingsanfragen in letzter Zeit um 25 Prozent zurückgegangen, merkt die RTL-Moderatorin an. Sind diese Betten also überhaupt auch alle besetzt? Die 8.200 schon, erklärt Hahn, die 100 aus der Reserve seien momentan nur das – eine Reserve – und seien somit nicht belegt. Luxemburg sei mit dieser Zahl „sehr solidarisch“, merkt Hahn an, denn würden andere Länder pro Einwohner gerechnet genauso viele Flüchtlinge aufnehmen wie Luxemburg, müssten beispielsweise die Benelux-Länder das Drei- oder Vierfache ihrer aktuellen Anzahl an Betten bereitstellen. Bei Frankreich sei es sogar das Acht- und bei Spanien das 30-fache.

Luxemburg, aber auch die EU befänden sich in einer Flüchtlingskrise, erklärt Hahn, und man lebe in einer „relativ offenen Gesellschaft“ – dennoch könne das Großherzogtum nicht all das auffangen, was andere Länder „nicht mehr machen“. Man müsse sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Integration noch besser klappt, woran er derzeit auch mit anderen zuständigen Ministerien arbeite. Man wolle dafür von Tag eins an ein Programm aufstellen, das die Flüchtlinge „fördert und fordert“. Bestenfalls könnten sie bei gelungener Integration auch dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken.