Umwelt„Mouvement écologique“ warnt vor Trinkwasserbelastung mit Ewigkeitschemikalie „TFA“

Umwelt / „Mouvement écologique“ warnt vor Trinkwasserbelastung mit Ewigkeitschemikalie „TFA“
 Foto: Editpress/Tania Feller

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Der Fund ist das Resultat einer europaweit durchgeführten Studie, bei der Trinkwasserproben aus elf EU-Ländern untersucht wurden. In 34 von 36 Leitungswasserproben wurde die Chemikalie TFA nachgewiesen. Die luxemburgischen Trinkwasserproben aus Quellwassern und Sebes-Wasser enthielten diese in Höhe von 660 ng/Liter, „im mittleren, aber zu hohen Bereich“ schreibt das „Mouvement écologique“ in einer Pressemitteilung. Es bestehe kein Grund zur Panik. Luxemburger Trinkwasser sei noch immer die beste Alternative. Doch die Politik müsse nun handeln.

Bei der im Trinkwasser vorgefundenen Chemikalie handelt es sich um TFA („Trifluoressigsäure“). TFA ist eine sogenannte „Ewigkeitschemikalie“, da sie sich nicht in der Natur abbaut. Sie ist ein Abbauprodukt von PFAS-Pestiziden und anderen Ewigkeitschemikalien. Das „Mouvement écologique“ fordert deshalb sowohl für Luxemburg als auch europaweit ein Verbot von sogenannten PFAS*.

Luxemburg beteiligte sich mit einer Leitungswasserprobe und einer Mineralwasserprobe aus einer Flasche an der europaweiten Studie. Von wo genau die luxemburgischen Proben stammten, wollte das „Mouvement écologique“ nicht mitteilen. Es sei nicht dessen Aufgabe, einen Produzenten an den Pranger zu stellen. Und, so betonte Roger Dammé, Sekretär des Mouvéco, es handele sich dabei um eine momentane Bestandsaufnahme, um zufällig aufgenommene Proben. Man wisse nicht, inwiefern sich die Belastung noch ändere.

Was die Auswirkungen von TFA auf die Gesundheit angehe, so lägen sehr wenig Studien vor. Die, die bereits vorlägen, seien allerdings besorgniserregend. „Sie zeigten für TFA ähnliche Auswirkungen wie die für die besser untersuchten PFAS (Lebertoxität, Missbildungen), allerdings bei wesentlich höheren Konzentrationen“, schreibt das „Mouvement écologique“. Da die Datenlage aber begrenzt sei, könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Gefahren unterschätzt würden. Auf EU-Ebene gibt es Grenzwerte bezüglich der PFAS; als diese festgelegt wurden, sei TFA leider nicht berücksichtigt worden, erklärt Dammé.

Das „Mouvement écologique“ fordert nun, dass Luxemburg sich für ein Verbot von PFAS-Pestiziden einsetzt. Landwirte, die PFAS ersetzen wollen, müssten unterstützt werden. Auch müsse die EU-Trinkwasser- und die Wasserrahmenrichtlinie überarbeitet werden. In beiden Fällen müssten Standards für TFA festgelegt werden.

Was sind PFAS?

PFAS ist die Abkürzung für Poly- und Perfluoralkylsubstanzen. Es handelt sich dabei um mehrere tausend chemisch hergestellte Verbindungen. Allen PFAS gemeinsam ist vereinfacht gesagt, dass sie extrem stabile Kohlenstoff-Fluor-Bindungen enthalten. Die Chemikalien sind wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie hitzebständig. PFAS sind extrem stabil und werden daher als Ewigkeits-Chemikalien bezeichnet. Sie sind biologisch nicht abbaubar.
(Quelle: www.verbraucherzentrale.de)

JJ
11. Juli 2024 - 8.25

Anscheinend sind die Wirkstoffe der Antibabypille auch nicht abbaubar und schädigen die Fruchtbarkeit des Mannes.Auch sie tauchen im Trinkwasser auf und das "Mouvement Ecologique" hat uns nichts davon gesagt.