UnternehmenNeue Lagerhalle von Arthur Welter im Logistikpark Eurohub Sud bei Düdelingen eingeweiht

Mit der neuen Logistikplattform von einer Fläche von 25.000 m² hat Arthur Welter eine strategische Wende vollzogen und seine Aktivitäten bewusst diversifiziert, schreibt das Firmenunternehmen in einer Pressemeldung.

Dabei folge man der Strategie der Regierung, so Arthur Welter. Diese hatte vor vielen Jahren die Logistik als einen der zentralen Sektoren definiert, der zur Diversifizierung der Luxemburger Wirtschaft beitragen soll.
Mit dem Ziel, neue, nachhaltige Dienstleistungen rund um den Warentransport anzubieten, hat unter anderem der staatliche Eisenbahnbetreiber CFL viel in den Eurohub Sud in Düdelingen investiert. Hier ist der Logistikdienstleister CFL Multimodal zu Hause; von hier aus transportiert Lorryrail, die „Autobahn auf der Schiene“, Lastwagen per Zug nach Südfrankreich.

An diesem Standort hat nun auch das Transportunternehmen Arthur Welter, das dieses Jahr seinen 60. Geburtstag feiert, beachtliche neue Räumlichkeiten errichtet. Mit der neuen Lagerhalle namens „Arthur Welter Logistics“ verdreifacht die Unternehmensgruppe ihre Lagerkapazität. Drei verschiedene Aktivitäten werden dort angesiedelt.

Rund 5.000 m² Fläche sind an ein Unternehmen aus der Luxemburger Automobilbranche vermietet, das dort die Ersatzteile für seine Autohäuser lagert und verwaltet, und für die Arthur Welter den nationalen Vertrieb durchführt.

Insgesamt 8.000 m² belegt das Unternehmen Logispneu. Dort geht es um die Lagerung und die logistische Verwaltung von Sommer- und Winterreifenkits für Werkstätten. Die Räder von 21.500 Fahrzeugen werden jede Saison hier eingelagert. Es handelt sich um eine Aktivität, die Arthur Welter seit fast 10 Jahren entwickelt hat, präzisiert das Unternehmen.

Der dritte, 12.000 m² große Teil der Halle ist der Lagerung von Waren und der Vorbereitung von Bestellungen für eine große luxemburgische Supermarktkette gewidmet. Monatlich werden, zur Versorgung von 26 Geschäften, fast 550.000 Pakete zur Auslieferung vorbereitet, berichtet Arthur Welter. Für das Familienunternehmen handelt es sich um eine neue Aktivität. Bisher hatte der Kunde diese Aufgabe selbst getätigt. Die Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt (Lagerung von Lebensmitteln unter kontrollierten Bedingungen) will das Logistikunternehmen nutzen, um ähnliche Dienstleistungen künftig auch in anderen Ländern anzubieten.

Am Standort Eurohub Sud habe man in modernste Technologien investiert, so Arthur Welter weiter. Das Lager sei so angelegt, dass jeder Quadratmeter optimal genutzt werde. Errichtet wurden beispielsweise automatisierte Flurförderzeuge, die sicher durch Gänge mit einer Breite von 1,70 m fahren können.
Rund 100 Personen werden am Standort beschäftigt sein. Auf dem Dach der Lagerhalle wurden Solarmodule installiert. Gemeinsam mit der Anlage auf der Halle am Hauptsitz in Leudelingen, kann das Logistikunternehmen so 700 Haushalte mit grünem Strom versorgen. 

Das Familienunternehmen wurde 1962 von Arthur Welter gegründet. Erst spezialisierte es sich auf internationale Transporte von allgemeinen Gütern und auf die Verteilung von Luftfracht über die Straßen. Später entwickelte es ergänzende Dienstleistungen im Bereich der Logistik. Geführt wird der Betrieb heute von den beiden Töchtern Viviane und Marianne Welter.

Angefangen hat die Geschichte des Unternehmens mit einem Viehtransporter, hatte Marianne Welter zum Anlass des 50. Geburtstags des Unternehmens gegenüber dem Tageblatt erzählt. „Unser Vater, Arthur Welter, hatte viel Freude an Lastwagen.“ Also habe er sich einen Laster gekauft, womit er Vieh vom Bauer zum Schlachthof transportierte, und die Entwicklung nahm ihren Lauf. Einfach sei es für ihn jedoch nicht gewesen, so die Töchter. Nur eine einzige Bank habe sich damals beispielsweise bereit erklärt, ihm einen Kredit für den Kauf des Lasters zu gewähren. Zudem musste Arthur Welter sich gegen seinen Vater, der Lokführer war, durchsetzen. Dieser sei anfangs nämlich nicht sonderlich begeistert gewesen von der Idee, einen Lastwagen zu kaufen, so die Töchter damals. Die Mutter hingegen habe ihren Sohn von Anfang an unterstützt.

Heute beschäftigt das Unternehmen Arthur Welter mehr als 700 Mitarbeiter an acht Standorten in Europa. Mehr als 800 Fahrzeuge, die überwiegend in Luxemburg (90 Prozent), aber auch in der Slowakei und in Frankreich zugelassen sind, sind auf Europas Straßen unterwegs. Neben Luxemburg ist der Familienbetrieb mit Tochtergesellschaften in fünf europäischen Ländern vertreten, darunter Frankreich, Deutschland, Schweiz, Belgien, der Slowakei und den Niederlanden. Zur offiziellen Eröffnung Ende letzter Woche waren Großherzog Henri und Transportminister François Bausch nach Düdelingen gekommen.