Erfolgsgeschichte„Now, it’s t’ees time“: Von der Schulbank zum Unternehmer

Erfolgsgeschichte / „Now, it’s t’ees time“: Von der Schulbank zum Unternehmer
V.l.n.r.: William Gzella, Michel Gargano und Aleks Panzone Foto: Roger Infalt

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Seit geraumer Zeit gibt es ein neues Getränk in Luxemburg, hinter dem vier junge Studenten stecken, die viel Zeit und Herzblut in ein Projekt investiert haben und noch investieren. Ein Projekt, das ihnen aus mehreren Gründen sehr viel bedeutet. Das Tageblatt traf zwei von ihnen vor kurzem in Beckerich, die anderen beiden waren zu dieser Zeit mit ihrem Studium beschäftigt.

Sie heißen William Gzella, Aleks Panzone, Mika Welter und Yves Miltgen. Sie studieren noch an der Uni Luxemburg oder auch an der Lunex in Differdingen. Sie sind sportbegeistert und unternehmungsfreudig, scheuen kein Risiko und haben Ideen. Viele Ideen.

Vor fünf Jahren haben die jungen Leute bereits mit dem Gedanken gespielt, Firmengründer zu werden. „Die ersten Anläufe waren schwierig und führten zu keinem positiven Resultat“, so William Gzella am Montag gegenüber dem Tageblatt. Doch sie ließen trotzdem nicht von ihrer Grundidee ab und während einer Diskussion unter acht Augen kam ihnen plötzlich der Gedanke, ein neues Getränk auf den Markt zu bringen. Nicht irgendein Getränk, sondern einen Eistee der gesünderen Art, wie es die Macher unterstreichen.

„Ohne Zucker!“

Sie tüftelten an einem Eistee, in dem nur echte Früchte, Honig und natürlich Wasser zum Einsatz kommen sollten. Zucker war und ist für sie ein absolutes „No-Go“. Sie arbeiteten ein Basisrezept aus und gingen damit zu einem, der ihnen in dieser Sache weiterhelfen konnte. „Und damit meine ich Michel Gargano, den ich bereits während eines Projekts im Rahmen der Aktion ‚Mini-Entreprise‘ im Lyzeum kennengelernt hatte“, so William Gzella. Michel Gargano, der im Sitz von „Autisme Luxembourg“ in Beckerich mit Leuten arbeitet, die unter Autismus-Spektrum-Störungen leiden, half den jungen „Unternehmern“, ihr eingereichtes Basisrezept für den Eistee mit Früchten und ohne Zucker noch zu verbessern.

„Wir wollten aber nicht nur ein neues Produkt schaffen, wir dachten dabei auch an die soziale Komponente, deshalb die Zusammenarbeit mit ‚Autisme Luxembourg‘, die sich heute um die Herstellung und das Einfüllen des Eistees Marke ‚t’ees‘ kümmern“, so Aleks Panzone. „Doch damit nicht genug: Über eine auf diesem Gebiet spezialisierte Partnervereinigung pflanzen wir pro 100 verkaufter Flaschen ‚t’ees‘ einen Baum im Amazonasgebiet. Daher auch der Name unseres Produktes!“ Um die Logistik, die Kommerzialisierung und die Werbung kümmern sich die jungen Leute selbst. Die Buchführung haben sie in der Zwischenzeit an einen Mann vom Fach abgegeben.

„Frisches Obst und Honig“

„Für unseren Eistee verwenden wir nur frisches Obst, das wir aus Südfrankreich beziehen. Von dort kommt auch der Honig. Das Wasser kommt aus Beckerich, die Flaschen und Etiketten aus Österreich. Der Kontakt mit ,Autisme Luxembourg‘ nahmen wir Mitte 2022 auf, Anfang 2023 begann der Herstellungsprozess und nur vier Wochen später verkauften wir die ersten Flaschen“, so William Gzella. „Es stellte sich aber schnell heraus, dass die damalige Wahl, ‚t’ees‘ in Halbliterflaschen abzufüllen und zu verkaufen, falsch war. Wir stellten auf 33-cl-Flaschen um und das Projekt nahm seinen Lauf.“

„Kaf lokal“ aus Esch/Alzette war der erste Verkaufspunkt, der in seinem Angebot die drei verschiedenen „t’ees“ mit Maracuja, Himbeeren oder Blutpfirsich führte. Dann kamen weitere Verkaufsstellen hinzu, so zum Beispiel das Pall Center in Oberpallen. Seit Januar dieses Jahres steht „t’ees“ nun auch in den Regalen der Cactus-Supermärkte. „Haben wir anfangs um die 100 Flaschen monatlich eingefüllt, so sind wir jetzt bei 2.000 Flaschen im Monat“, so Michel Gargano. „Für die Sommerzeit – sollte sie denn endlich kommen – erwarten wir einen weiteren Aufschwung“, fügt Aleks Panzone hinzu. Die Rückmeldungen der Kundschaft seien bis dato jedenfalls sehr positiv.

Die vier jungen Unternehmer denken heute bereits daran, die Geschmackspalette ihres hochwertigen Produktes zu erweitern. „Daneben machen wir uns Gedanken, wie man das Meer von Plastik befreien kann, doch dazu möchte ich heute noch nicht mehr sagen“, gab uns William Gzella abschließend zu verstehen.