StauseegemeindePolizei rechtfertigt ihr Vorgehen bei illegaler Rave-Party

Stauseegemeinde / Polizei rechtfertigt ihr Vorgehen bei illegaler Rave-Party
„Aus polizeitaktischen Überlegungen“ griff die Polizei in der Nacht nicht ein Archivfoto: Editpress

Mehrere Hundert Raver feierten in der Nacht auf Sonntag eine illegale Party in der Stauseegemeinde. Die Polizei war informiert, griff jedoch nicht ein. Am Montag erklärt die Behörde ihr Vorgehen.

Schätzungsweise 300 Raver brachten die Einwohner der Stauseegemeinde in der Nacht auf Sonntag um ihren Schlaf. Auf dem Bauschelterberg, zwischen Böwen und dem Harlinger Poteau, wurde eine nicht von den Behörden autorisierte Party gefeiert, wie zuerst RTL am Sonntag berichtete. Die Polizei wurde noch am Samstagabend von ihren belgischen Kollegen über eine „mögliche, bevorstehende Rave-Party im Raum Pommerloch“ in Kenntnis gesetzt, geht aus einer Mitteilung der Behörde vom Montag hervor. Aufgrund der Unwetterlage habe die Polizei am Abend beziehungsweise in der Nacht keinen Erkundungsflug durchführen können. So habe sie die illegale Fete erst gegen 1 Uhr bei Böwen ausfindig machen können.

Zu diesem Zeitpunkt hätten sich bereits schätzungsweise 300 Personen – vorwiegend mit in Belgien und den Niederlanden zugelassenen Fahrzeugen – auf dem Gelände befunden. „Aus polizeitaktischen Überlegungen“ hätte die Polizei sich letztendlich jedoch gegen eine sofortige Unterbindung der Feier entschieden und stattdessen dafür, „die Lage einstweilen von außen im Auge zu behalten“, geht aus dem Schreiben hervor. Bei den „polizeitaktischen Überlegungen“ handelt es sich laut dem Bericht um Folgendes: Eine „erhöhte Gefahrenlage bedingt durch aufgeweichtes Gelände und lediglich einen Zufahrts- beziehungsweise Rückzugsweg, Verletzungsgefahr bei etwaiger Gewalteskalation bei Räumung für die Beamten sowie Drittpersonen“.

Erst am Sonntagmorgen konnte sich die Polizei mit ihrem Hubschrauber einen Überblick zur Lage aus der Luft verschaffen.

Nun stand einem Eingreifen der Polizei also nichts mehr im Weg – oder etwa doch? Letztendlich lösten die Polizisten die Party auch an diesem Morgen nicht auf. Dafür gibt die Behörde folgenden Grund an: „Nachdem in den Morgenstunden die Rede vom baldigen Ende der Party war, wurde in enger Absprache mit dem Bürgermeister der Stauseegemeinde sowie nach Rücksprache mit den Justizbehörden auch aufgrund des geringen Tatbestandes von einem Eingreifen abgesehen.“ Die Polizei führt dann noch eine weitere Ursache an: „Es bestand zudem das Risiko, dass die Teilnehmer der Rave-Party die Feste in den umliegenden Dörfern aufgesucht hätten.“

Es kam jedoch nicht so, wie erwartet: Nachdem die Veranstaltung sich auch in den Mittagsstunden nicht von selbst aufgelöst hatte, griff die Polizei letztendlich aktiv ein, heißt es in dem Schreiben. Der Einsatz fand dann gegen 16 Uhr ein Ende und sei problemlos verlaufen. Die Beamten hätten dabei die Organisatoren identifizieren und die übrigen Teilnehmer kontrollieren können. Personen, bei denen der Verdacht auf Drogen- oder Alkoholkonsum bestand, sei die Abfahrt vorerst verwehrt worden, heißt es weiter. Die Beamten erstellten zudem ein Protokoll für die Staatsanwaltschaft.

Gigi
27. August 2024 - 17.50

"Polizei rechtfertigt ...". Sie sind ihrer Pflicht nicht nachgekommen.
Wahre Helden die augenblicklich ausgezeichnet werden müssten.

Leila
26. August 2024 - 19.25

Wie viele Polizisten hätte es gebraucht, dreihundert Leuten Herr zu werden?