Luxemburg-StadtGemeinde will 2.500 neue Bäume pflanzen – und ein Hektar Wald

Luxemburg-Stadt / Gemeinde will 2.500 neue Bäume pflanzen – und ein Hektar Wald
Rund 1.100 Hektar Wald und 21.000 Bäume im öffentlichen Raum gibt es derzeit in Luxemburg-Stadt Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Der Zustand der Bäume verschlechtert sich seit Jahrzehnten. Dem will die Stadt Luxemburg entgegenwirken. Acht konkrete Projekte sollen dabei helfen. Am Mittwoch wurden diese bei einer Pressekonferenz präsentiert – und dabei auch erklärt, wie Pferde ihren Teil zum Naturschutz beitragen.

Rund 1.100 Hektar Wald gibt es laut der Gemeinde Luxemburg in der Hauptstadt – was rund 20 Prozent der Fläche ausmacht. Hinzu kommen etwa 21.000 Bäume im öffentlichen Raum, zum Beispiel in den städtischen Parks. Wegen des klimatischen Notstands soll neues Grün hinzukommen, wie der für den Bereich Umwelt und Naturschutz zuständige Schöffe der Gemeinde Luxemburg, Maurice Bauer (CSV), am Mittwochmorgen ankündigte.

Der für Umwelt und Naturschutz zuständige Schöffe Maurice Bauer (CSV) kündigte am Mittwoch an, dass die Hauptstadt zusätzliche Wälder bekommt
Der für Umwelt und Naturschutz zuständige Schöffe Maurice Bauer (CSV) kündigte am Mittwoch an, dass die Hauptstadt zusätzliche Wälder bekommt Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Bei einer Pressekonferenz auf dem Gelände des „Service Forêts“ in Luxemburg-Stadt erklärte er: „Wir haben einem Bauern mitgeteilt, dass wir den Pachtvertrag für ein ein Hektar großes Feld auf dem Eicherfeld zurückziehen, um dort einen neuen Wald anzupflanzen.“ An dem genannten Ort im Hauptstadtviertel Mühlenbach sollen in den kommenden Jahren 2.500 neue Bäume heranwachsen. Und: Dort soll eine Baumschule entstehen, um junges Grün anzupflanzen und dieses anschließend in die städtischen Wälder umzusiedeln. Vor Ort sollen auch pädagogische Aktivitäten für Schulklassen aus der Gemeinde stattfinden.

Auf einem weiteren Hektar in Hamm wird in der Nähe der „Huerbaach“ außerdem ein sogenannter Zukunftswald angepflanzt werden. Bei dem Projekt werden in Zusammenarbeit mit der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesenden Naturverwaltung neue Baumarten gesetzt, um deren Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit an lokale Wetterereignisse zu analysieren – dies im Kontext des Klimawandels. Da viele einheimische Bäume wie zum Beispiel Buchen oder Fichten laut der Gemeinde unter den anhaltenden Dürreperioden leiden, wird so untersucht, welche Baumarten dem trockeneren und wärmeren Klima der Zukunft besser standhalten.

Pferde im Einsatz

Damit das neue, aber auch das bestehende Grün auf möglichst nachhaltige Art und Weise instand gehalten werden, kommen Nele und ihre Freunde zum Einsatz. Sie sind Arbeitspferde dreier externer Betriebe, mit denen die Gemeinde Luxemburg seit etwa 2017 zusammenarbeitet. „Wenn ein Baum gefällt wurde, können die Tiere diesen aus dem Wald schaffen, ohne dass dabei der Boden durch einen Traktor in Mitleidenschaft gezogen werden muss“, erklärte Charles Braquet von der „Robbesscheier“, deren Pferde für die Arbeit im Wald eingesetzt werden.

Nele und andere Pferde helfen seit 2017 bei der Arbeit in den Wäldern von Luxemburg-Stadt
Nele und andere Pferde helfen seit 2017 bei der Arbeit in den Wäldern von Luxemburg-Stadt Foto: Editpress/Hervé Montaigu

„Außerdem werden die Tiere zum Fegen der Pfade oder dem Mähen der Wegränder eingesetzt“, ergänzte Eric Dahm vom kommunalen „Service Forêts“. Die kräftigen Pferde – die bei der Pressekonferenz im Wald dabei waren – ziehen dann entsprechende Geräte durch die Natur und erledigen so Arbeiten, für die ansonsten schwere Maschinen eingesetzt werden müssten. In puncto Naturschutz ist für die Zukunft zudem eine Machbarkeitsstudie zum Schaffen eines circa 200 Hektar großen Naturschutzgebiets im „Bambësch“ geplant. Auf 50 Hektar davon soll sich der Wald ganz ohne menschliches Eingreifen entwickeln können.

Das sind nur einige von insgesamt acht Projekten zum Schutz der Bäume und Wälder in der Hauptstadt. Diese sollen in den kommenden Monaten und Jahren zur Umsetzung unter anderem folgender Ziele beitragen: der Bekämpfung des Klimawandels und damit einhergehend der Gewährleistung der Sicherheit für die Bevölkerung, der Förderung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung oder auch der optimierten Nutzung lokaler Holzressourcen. Denn, so Maurice Bauer: „Der Wald ist fragil und wir wollen diesen fit für die Zukunft machen.“ 

Die Bäume in Luxemburg-Stadt

Details zum hauptstädtischen Wald gibt es auf arbres.vdl.lu sowie in der neuen Broschüre mit dem Titel „Die Bäume in der Stadt – Geschichte, Arten und Pflege“. Das in deutscher, englischer und französischer Sprache verfügbare Dokument kann per Mail an relationspubliques@vdl.lu sowie in der „Lëtzebuerg City Bibliothèque“, 3, rue Genistre in Luxemburg-Stadt, bestellt werden. Auf der Webseite der Gemeinde gibt es auch einen Überblick zu den acht geplanten Projekten zum Schutz der Bäume und Wälder.


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