Petition„Rosa Lëtzebuerg“ kritisiert Versuch, LGBTQ+-Themen aus Schulen zu verbannen

Petition / „Rosa Lëtzebuerg“ kritisiert Versuch, LGBTQ+-Themen aus Schulen zu verbannen
Ein solches Verbot sei eine klare Zensur Foto: Unsplash/Agence Olloweb

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Nur drei Tage hat die Petition 3198 gebraucht, um mehr als 4.500 Unterschriften zu erreichen. Ihr Ziel: LGBTQ+-Themen aus den Lehrplänen minderjähriger Schüler zu entfernen. Am Donnerstag äußern sich „Rosa Lëtzebuerg“ und andere Organisationen in einem offenen Brief dazu.

Nur eine Woche nach der Luxembourg Pride hat eine Petition, die LGBTQ+-Themen aus den Stundenplänen von Minderjährigen zu entfernen, die notwendigen Unterschriften für eine Debatte in der Abgeordnetenkammer gesammelt. „Rosa Lëtzebuerg“ reagiert darauf zusammen mit weiteren Organisationen am Donnerstag mit einem offenen Brief.

„Wir sind verwundert darüber, dass eine Petition als zulässig gesehen wird, die LGBTIQ+-Identitäten als Ideologie behandelt, über die Eltern nach eigenen Werten und Überzeugungen aufklären sollen oder eben auch nicht, und dadurch Exklusionen schaffen“, heißt es im Schreiben. Die Petition verstoße durch den Versuch, queere Menschen unsichtbar zu machen, gegen die Menschenrechte sowie gegen das Engagement im Koalitionsvertrag der Regierung für eine inklusive Bildung. Zudem ignoriere sie empirische und wissenschaftliche Realitäten.

Die Petition hat nach nur drei Tagen die nötigen 4.5000 Unterschriften erreicht und wurde von rechten Politikern kommentiert. Dies trägt laut den Autoren des Briefes „auf ein Neues zu einem anti-queeren Diskurs bei, der sich in den letzten Jahren verschlimmert hat“. Ein solches Verbot – falls erfolgreich – würde eine klare Zensur darstellen und erinnere an Länder wie Russland, Ungarn oder den US-Bundesstaat Florida.

Aufklärung als Mittel zur Gewaltprävention

Die Unterzeichner betonen, dass trotz langjähriger Forderungen und einer Studie von 2023 LGBTQIA+-Themen immer noch nicht konsequent in luxemburgischen Schulen integriert sind. Dies führe dazu, dass Kinder entweder keine Berührungspunkte mit diesen Identitäten haben, fremde Vorurteile übernehmen oder sich isoliert fühlen, wenn sie selbst betroffen sind. Eine umfassende Aufklärung über emotionale und sexuelle Gesundheit sei ein wichtiges Mittel zur Prävention von Gewalt und Diskriminierung und gehöre zu den Rechten des Kindes.

„Selbstverständlich muss jede Form von schulischem Inhalt immer dem jeweiligen Alter der Schüler*innen angepasst sein“, heißt es weiter in dem Brief. Es sei die Rolle der Schulen, über die Vielfältigkeit der Gesellschaft aufzuklären – und zwar frei von Vorurteilen. (les)