RaumplanungStädte sind Partner des Staates: Düdelingen gibt Stellungnahme zum PDAT ab

Raumplanung / Städte sind Partner des Staates: Düdelingen gibt Stellungnahme zum PDAT ab
Der Düdelinger Gemeinderat machte sich Gedanken über die zukünftige Raumplanung des Landes Foto: Editpress/Julien Garroy

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Das nationale Leitprogramm für die Raumentwicklung gibt die Richtung vor, wie die Planungskultur in Luxemburg in Zukunft aussehen soll. Momentan sollen die einzelnen Gemeinden ihre Rückmeldungen zum derzeitigen Entwurf abgeben. In Düdelingen ist der Gemeinderat mit den großen Leitlinien einverstanden. Es bleiben jedoch noch einige Fragen zu klären.

Das nationale Leitprogramm für die Raumentwicklung (PDAT) ist eine Strategie, die die Leitlinien zur Landesplanung definieren soll. Vorgesehen ist beispielsweise, den Flächenverbrauch zu reduzieren und bis 2035 zu halbieren. Verdichtung ist hierbei ein Hauptstichwort. Die Gemeinden sollen sich in den nächsten Jahren innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens weiterentwickeln. Bis Ende Januar sollen sie ihren Bescheid dazu abgeben. Am Donnerstag haben die Düdelinger Räte Position bezogen.

Die Landesplanung befinde sich stets zwischen einem gewissen Grad an Dirigismus und der Autonomie der Gemeinden, sagte Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP). Generell begrüßt der Schöffenrat die Überlegungen im PDAT. Betrachtungen in Richtung Innenverdichtung und das Konzept der kurzen Wege seien bereits anhand des neuen Allgemeinen Bebauungsplans (PAG) festgehalten worden. Nicht ganz einverstanden zeigten sich die Gemeindeverantwortlichen damit, dass laut PDAT 2,13 Hektar pro Jahr versiegelt werden dürfen. Der Düdelinger PAG sieht hier 4,08 Hektar jährlich vor. Diese Zahl sei vorher von den zuständigen Stellen abgesegnet worden, hieß es während der Sitzung. Das Potenzial der Weiterentwicklung der Stadt werde somit herabgesetzt.

Gemeinden enger einbeziehen

Die Stadtverantwortlichen sind dafür, eine sanfte Verdichtung durchzuführen. So soll zusätzlich in die Höhe gebaut werden, jedoch immer im Einklang mit den bereits bestehenden Bauten. Weiter hob der Bürgermeister hervor, dass der Staat die Gemeinden enger in die strategischen Diskussionen einbeziehen sollte. Vermissen würde man zudem eine Gesamtstrategie für die Entwicklung der Südregion. 

Die anderen Parteien zeigten sich mit der Stellungnahme des Schöffenrates weitestgehend einverstanden. Hier sei gute Arbeit geleistet worden, sagte Michèle Kayser-Wengler (CSV). Für die Ausarbeitung des PDAT seien die Gemeinden und die Bürger aber nicht genügend mit eingebunden worden. Der Einfluss auf die gemeindeeigenen Entscheidungen müsse auf ein Minimum reduziert werden. Schließlich sei es an den Gemeinden, das Leitprogramm umsetzen. Für Semiray Ahmedova („déi gréng“) ist es wichtig, dass die Innenverdichtung sinnvoll umgesetzt wird: „Es ist eine Challenge, unsere traditionelle Planungsweisheit zu überdenken.“ Es könne nicht sein, dass ein gültiger PAG existiere und dann nicht so viel gebaut werden dürfe, wie es dort vorgesehen sei, meinte ihrerseits Thessy Erpelding („déi Lénk“). Die Obergrenze im PDAT stehe im Widerspruch zum Allgemeinen Bebauungsplan.