MobilitätULC kritisiert Verdrängung gedruckter Fahrpläne durch Digitalisierung

Mobilität / ULC kritisiert Verdrängung gedruckter Fahrpläne durch Digitalisierung
Das Fehlen von klassischen Fahrplänen hat laut ULC einige Nachteile Foto: Editpress/Leslie Schmit

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Die ULC kritisiert die zunehmende Digitalisierung von Fahrplänen und fordert einen „inklusiven Ansatz für alle Fahrgäste“.

„Die Digitalisierung von Fahrplänen bietet für viele Nutzer sicher einige interessante Vorteile, etwa in Bezug auf die Aktualität und den Umfang an Informationen“, schreibt Nico Hoffmann, Präsident der „Union luxembourgeoise des consommateurs“ (ULC), in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Allerdings sei es wichtig, die Nachteile nicht zu ignorieren.

Die ULC kritisiert das Ersetzen klassischer Fahrpläne an Bushaltestellen durch digitale Anzeigetafeln oder „simple QR-Codes“. Dies benachteilige Menschen, die kein Smartphone besitzen oder ein solches nicht bedienen können. Aber auch diejenigen, die ein Smartphone besitzen, könnten auf Probleme treffen – zum Beispiel durch technische Störungen oder einen leeren Akku. Zudem könne „die Vielzahl an Funktionen und Informationen verwirrend und überfordernd sein“, heißt es in der Mitteilung.

Ein gedruckter Fahrplan sei hingegen „einfach und übersichtlich gestaltet“, was ihn wiederum leicht verständlich mache. Daher fordert die ULC einen „inklusiven Ansatz für alle Fahrgäste“ in Form einer Kombination von digitalen und klassischen Fahrplänen.

Außerdem gebe es Verbesserungspotenzial bei Streckenänderungen und Ersatzbussen. Die auf den offiziellen Mobilitätsplattformen verfügbaren Informationen seien oft „lücken- oder fehlerhaft“, während ein klassischer Fahrplan „meist deutlich hilfreicher“ wäre.

donald-duck
12. September 2024 - 18.23

ëch fannen dat iwwerhaapt zë Villes nëmmen nach soll digital fonktionnéieren
do hu vill Läit ee Problem domat, och wann së een Smartphone hun
a vergiësst déi eeler Läit nët, déi gin duërch Digitaliséierung an den Eck gedreckt an unmündëg gemaach..
dat geet nët
an ee puër Joër, da kann Ee vläicht mol dorun denken fiir eng allgemeng Digitaliséierung an zë féieren, well déi haut jonk sën, dann eeler gin an déi können ët..
wa bis dohin nët schon rëm Eppes Näies do ass wat nerft

Dunord Hagar
12. September 2024 - 8.24

Die ULC jammert auf sehr hohem Niveau!

DanV
11. September 2024 - 15.13

Die ULC hat recht.

Für gelegentliche Nutzer sind die digitalen Fahrpläne voller Unsicherheiten.

Z.B. wird auf mobiliteit.lu informiert, wenn Haltestellen auf einer Strecke wegen Arbeiten nicht angefahren werden können, aber meist nicht, WELCHE Haltestellen nicht bedient werden.

Oder wenn Haltestellen mit gleichem Namen auf gegenüberliegenden Strassenseiten sind, kann man nur durch die gedruckten Pläne erfahren, in welcher Richtung man den Bus nehmen muss.

Am Luxemburger Bahnhof gibt es Unmengen von Quais, aber nirgends eine gedruckte Karte, an welchem Quai welcher Bus wartet. Z.B. Quai 105 oder 106 liegen nicht im Busbahnhof, sondern an der gegenüberliegenden Strassenseite. Und im Info-Büro ist meist niemand.

Oder mobiliteit.lu schlägt einen Bus vor, bei dem man am Anfang, am Ende oder dazwischen eine halbe Stunde zu Fuss gehen muss. Warum sollte man dann überhaupt einen Bus nehmen? Ein gedruckter Fahrplan, wie es ihn in Grossstädten gibt, wäre klarer und würde vieles vereinfachen.

Oder man weiss ganz genau, dass es eine Bushaltestelle in einer bestimmten Strasse gibt, aber kein Bus auf mobiliteit.lu scheint hinzufahren (z.B. letztes Mal vom Busbahnhof zur Haltestelle Gruef in Luxemburg-Stadt). Gedruckte Pläne kann man durchforsten, digitale Pläne nicht.

Vielfahrer kennen sich aus, aber gelegentliche Nutzer werden eher abgeschreckt als ermuntert, den öffentlichen Transport öfter zu benutzen.