TeneriffaUmweltskandal im Badeparadies: Fäkalien werden ins Meer gepumpt

Teneriffa / Umweltskandal im Badeparadies: Fäkalien werden ins Meer gepumpt
Nix mit „Vamos a la playa“: Hier in Puerto de la Cruz herrscht zurzeit ein absolutes Badeverbot Foto: dpa/Andres Gutierrez

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Einer von Teneriffas bekanntesten Stränden ist in Verruf geraten. Die Inselbehörden sind auf der Suche nach der Ursache, warum der paradiesische Strand derzeit von Fäkalien verschmutzt ist.

Es war bisher der Vorzeigestrand von Puerto de la Cruz, dem touristischen Zentrum im Norden Teneriffas. Die paradiesische Playa Jardín (auf Deutsch: Gartenstrand) besteht aus drei Buchten mit schwarzem, feinem Vulkansand. Es ist eine von dem berühmten kanarischen Künstler César Manrique geschaffene Badelandschaft. Eingerahmt von einer Promenade und blühenden Gärten. „Ideal für ein Meeresbad oder einen romantischen Spaziergang“, verspricht das örtliche Fremdenverkehrsamt.

Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Seit Anfang Juli bietet dieser Traumstrand ein trauriges Bild: Sonnenliegen, auf denen normalerweise Feriengäste ruhen, stehen ungenutzt unter Palmen. Absperrbänder verhindern den Zugang zum Meer. An Masten wehen rote Fahnen und signalisieren ein absolutes Badeverbot. „Badewasser von unzureichender Qualität aufgrund von Abwasserverschmutzung“, steht auf Schildern. Vor den Hinweistafeln sieht man ratlose Urlauber, die unverrichteter Dinge abziehen müssen.

Ursache unbekannt – doch es gibt Vermutungen

Diesen Sommer wird es hier wohl nichts mehr mit einem Bad. Die Strandsperrung gelte auf unbestimmte Zeit, teilt das Rathaus mit. Noch immer sind die Experten auf der Suche nach der Ursache für den Fäkalienalarm. Bisher gibt es nur Vermutungen, warum seit Wochen die Bakterie Escherichia coli (E. coli), die bei Menschen Infektionen verursachen kann, das Wasser verseucht. Ein Rohr, das an diesem Strand Abwasser aus der Stadt ins Meer leite, könne schuld sein, heißt es. Zudem sei die Kläranlage im benachbarten Wohnviertel Punta Brava veraltet und laufe über, wodurch ebenfalls Ekelhaftes ins Meer fließen könnten.

Wie auch immer: Es ist ein Desaster für die Urlaubsstadt, die vom wachsenden internationalen Tourismus lebt und in deren Umgebung Tausende deutschsprachige Residenten ihre zweite Heimat haben. Eine Katastrophe mit Ansage. Bereits seit Jahren gibt es hier Probleme mit der Wasserqualität. Die Behörden wussten schon länger, dass Fäkalien ins Meer fließen. Deswegen verlor die Bucht bereits 2022 die begehrte blaue Flagge, mit der die globale Stiftung für Umwelterziehung FEE saubere und nachhaltige Strände auszeichnet.

Nicht nur Bürgermeister Marco González befürchtet, dass dieser Umweltskandal dem Ansehen der Ferienhochburg Puerto de la Cruz schaden wird. Auch für Teneriffa, die meistbesuchte der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln, ist diese Affäre keine gute Werbung – zumal sich in letzter Zeit Meldungen häuften, dass Inselstrände wegen Bakterienproblemen gesperrt werden mussten.

Unbehandelte Abwässer

Inzwischen weiß man, dass in vielen Orten auf Teneriffa die braune Abwasserbrühe immer noch nicht ausreichend geklärt oder sogar gänzlich unbehandelt ins Meer gepumpt wird. Nach Angaben der kanarischen Umweltbehörden existieren allein auf Teneriffa nahezu 200 Abwasserrohre, über die menschliche Hinterlassenschaften ins Meer fließen. Nimmt man die anderen Kanareninseln Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura hinzu, dann sind es mehr als 400 den Behörden bekannte Schmutzwasser-Einleitungen an den Küsten.

„Hast du nicht auch schon mal Durchfall gehabt, nachdem du einen Tag am Strand verbracht hast?”, fragt der kanarische Meeresbiologe Pablo Martín in einem Instagram-Video. Jetzt im Sommer haben die Bakterien Hochsaison auf den Kanaren, sagt er. „Das Meer ist ruhig, es gibt wenig Wellen. Zusammen mit den hohen Temperaturen bildet dies den perfekten Nährboden für die Fäkalbakterien an unseren Stränden.” Eine Situation, die den Inselpolitikern seit Langem bekannt sei, ohne dass sie etwas dagegen getan hätten. 

„Die Verschmutzung des Meeres durch unbehandelte Abwässer ist heute eines der größten Probleme Teneriffas wie der gesamten kanarischen Inselgruppe” erklärt Spaniens Umweltverband „Ecologistas en Acción” in seinem jüngsten Bericht über den Zustand der Küsten. Jedes Jahr vergeben die Umweltschützer schwarze Fahnen als Symbol für die schlimmsten Fälle von Verschmutzung oder Zerstörung der Küsten. Teneriffa wurde dieses Jahr mit einem dieser unehrenhaften schwarzen Banner ausgezeichnet.

Pin Mac
5. August 2024 - 7.49

Gudd esou, nemmen esou ged en de Parasite Touriste lass....🤣🤣🤣🤣🤣

Souvenir
4. August 2024 - 20.39

Ech mengen den Ausschlag kent éischter dowéinst dass vill Leit sech Teneriffa net leeschten kenen.

goelff jean-pierre
4. August 2024 - 18.32

...an als Souvenir brengt dann munchereen esou komischen Ausschlag mat heem!