TierfreundeUrlaub für die Katz – oder nicht?

Tierfreunde / Urlaub für die Katz – oder nicht?
„Hallo, ich will mitkommen!“ Leider ist das nur in den seltensten Fällen möglich. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

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Viele Katzenbesitzer stellen sich jedes Jahr vor dem Urlaub die gleiche Frage: Was soll ich mit meinem Haustier tun? Besonders, wenn es in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis niemanden gibt, der sich regelmäßig um den Stubentiger kümmern kann, sollte man sich frühzeitig nach einer geeigneten Lösung umsehen. Das Tageblatt stellt ein paar Möglichkeiten vor.

Der langersehnte Urlaub steht bevor, das Gepäck ist bereit – und auch wenn so manche Samtpfote es sich beim Einpacken im Reisekoffer gemütlich macht, kann sie nur in den seltensten Fällen mitreisen. Denn: Katzen fällt es oftmals schwer, sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen. Auch lange Fahrten könnten zu Problemen führen: Wer die Mieze bereits bei einem Tierarztbesuch nur mit Müh’ und Not in die Transportbox locken kann, dürfte selbst die abenteuerlustigsten Katzen kaum von einer mehrstündigen Reise begeistern können. Zudem gibt es vor der Abreise noch einiges zu klären. Unter anderem: Sind Haustiere in der Ferienunterkunft gestattet? Welche Einreisebestimmungen gelten im Ausland? Hat meine Katze alle notwendigen Impfungen erhalten? Und was darf auf keinen Fall in der Reiseapotheke fehlen?

„Homogene Gruppen“ in Tierpensionen

Im Urlaubsort angekommen kommt dann die Frage auf, wie die Katze in einer fremden Umgebung gefahrlos ausreichend Auslauf erhalten kann. Aus einer eigentlich gewollt stressfreien Ferienplanung kann ein Urlaub mit Katze also schnell zu einer größeren Herausforderung werden. Eine Lösung besteht darin, die Katze vorübergehend in einer Tierpension unterzubringen. Ähnlich wie im Urlaub muss sich das Tier hier zunächst an die neue Umgebung gewöhnen. Ulrike Völzer, Besitzerin des „Cat Hotel“ in Schüttringen, sieht dabei jedoch kein Problem. „Natürlich muss eine Katze sich daran gewöhnen, dass sie manchmal neue Orte besucht“, sagt sie. „Aber sie entdeckt auch gerne neue Dinge.“ Was helfen kann: „Als Katzenbesitzer sollte man sich eine bestimmte Pension aussuchen und diese auch beibehalten“, rät Völzer.

Bevor Katzenbesitzer sich für eine Tierpension entscheiden, gibt es allerdings ein paar wesentliche Aspekte zu beachten. Neben einer frühzeitigen Reservierung – insbesondere in den Sommermonaten – sollte der Impfpass des Stubentigers rechtzeitig überprüft werden. Zudem ist es wichtig, sich die Pensionen im Voraus anzuschauen und Gespräche zu führen, um herauszufinden, mit welchen Artgenossen das Tier am besten zurechtkommt. „Katzen sind relativ territorial“, sagt Völzer. Deshalb sei es wichtig, dass sie sich auf einem „neutralen Feld“ begegnen. Bei der Einteilung in verschiedene Gruppen sowie bei der Ausstattung der Räume spielen Alter, Rasse und Charaktereigenschaften der Katze eine entscheidende Rolle. „Seniorkatzen bevorzugen eine ruhige und gemütliche Umgebung und mögen es nicht, wenn junge Katzen ständig mit ihnen spielen wollen“, erklärt Völzer. Deshalb werden die Tiere in verschiedene Räume unterteilt, mit dem Ziel, „möglichst homogene Gruppen“ zu haben.

Catsitter als Alternative?

Wem Tierpensionen nicht zusagen, kann seinen Stubentiger auch einem sogenannten Catsitter anvertrauen. Während die Katzenbesitzer im Urlaub sind, bleiben die Miezen zu Hause und werden von den Sittern entsprechend versorgt. Neben der täglichen Fütterung, Spiel- und Streicheleinheiten sowie der Reinigung des Katzenklos können die Catsitter – falls notwendig und nach Absprache mit den Besitzern – auf sonstige spezifische Bedürfnisse der Katzen eingehen. Das geht vom Bürsten über das Baden bis hin zur Verabreichung von Medikamenten. Da Catsitter jedoch häufig Privatpersonen sind, bemängelt Völzer ihre oftmals fehlende Ausbildung und Erfahrung im Umgang mit Katzen. Auch die Tatsache, dass manche Catsitter lediglich alle 24 Stunden kurz nach dem Rechten sehen, sieht sie kritisch: „Ich finde es zu riskant, sie zwei Wochen lang quasi alleine zu lassen“, so Völzer.