Deutsche GrenzkontrollenWeiterhin lange Wartezeiten im Feierabendverkehr auf der Autobahn – Lkw wendet am Stau-Ende

Deutsche Grenzkontrollen / Weiterhin lange Wartezeiten im Feierabendverkehr auf der Autobahn – Lkw wendet am Stau-Ende
Ein bewaffneter Polizist an der ursprünglichen Grenzkontroll-Stelle an der A64 bei Trier Foto: dpa/Harald Tittel

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Trotz der Verlagerung der Grenzkontrolle kommt es auf der A64 weiterhin zu Staus. Viele Luxemburg-Pendler sind sauer. Die Bundespolizei versucht, die Behinderungen so gering wie möglich zu halten. Wegen des Staus ist es auch zu gefährlichen Situationen gekommen.

Die Grenzkontrollen nerven viele Pendler weiterhin. Vor allem auf der A64, der Verlängerung der Luxemburger A1 in Richtung Trier und Schweich, kommt es noch immer zu längeren Wartezeiten durch die Einreisekontrollen der Bundespolizei. Grund ist die Fußball-EM. Durch die Kontrollen an den Grenzen in ganz Deutschland sollen Hooligans und politisch motivierte Gewalttäter daran gehindert werden, einzureisen.

Pendler beschweren sich über Staus

In der Region kontrolliert die Bundespolizei an allen größeren Übergängen aus Luxemburg und aus Belgien. Vor allem die Kontrollen an den luxemburgisch-deutschen Grenzen sorgen seit Tagen für Ärger. Pendler beschweren sich über zusätzliche Staus im Feierabendverkehr. Die Bundespolizei hat darauf reagiert und die Kontrollstelle auf der A64 verlegt. Statt noch auf der Autobahn zu kontrollieren, haben sich die Beamten seit Donnerstag am Parkplatz Dicke Buche stationiert. Unterstützt werden sie dabei auch von Kollegen der Luxemburger Polizei.

Doch eine Entlastung für den Feierabendverkehr aus Richtung Luxemburg hat die Verlagerung offenbar nicht gebracht. Im Gegenteil: Viele Pendler beschweren sich über deutlich längere Stauzeiten. „Wenn man in Summe 45 Minuten länger für seinen Nachhauseweg aus Luxemburg benötigt, dann ist das schon bitter“, schreibt ein Grenzgänger in einer E-Mail an den Trierischen Volksfreund. „Heute Abend hatten wir eine Verzögerung von 43 Minuten! Unser normaler Arbeitsweg hat sich zeitlich damit mehr als verdoppelt“, teilt eine Pendlerin aus Schweich mit. Ein anderer meint: „Es ist noch schlimmer als vorher.“

Wendemanöver auf der A64

Offenbar hat der Stau am Donnerstag auch dazu geführt, dass einige Verkehrsteilnehmer die Nerven verloren haben und es zu gefährlichen Situationen gekommen ist. Die Polizei meldete, dass im Bereich der Biewerbachtalbrücke Richtung Trier ein Lkw im Stau gewendet hat. „Hierdurch mussten Fahrzeug in Richtung Luxemburg bis zum Stillstand abbremsen und wurden gefährdet“, heißt es in der Mitteilung. Autofahrer hätten es dem Lkw-Fahrer gleichgetan und ebenfalls im Stau gewendet. Während Letzterem eine Anzeige unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs droht, müssen die betreffenden Autofahrer mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige rechnen.


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Stefan Döhn, Sprecher der Bundespolizei in Trier, bestätigt, dass es im Stau, wenige Hundert Meter vor der Kontrollstelle, zu den gefährlichen Manövern gekommen ist. Durch bauliche Veränderungen soll künftig verhindert werden, dass im Stau gewendet werden kann. Man sei sich bewusst, dass es durch die Kontrolle zu einem weiteren Stau komme. Aber man achte drauf, dass die zusätzliche Wartezeit nicht länger als 25 bis 30 Minuten betrage. Zeichne sich ab, dass sich viele Fahrzeuge stauten, würde die Kontrolle gelockert und mehr Fahrzeuge durchgewunken. Es habe aber, anders als von manchen Pendlern in sozialen Medien behauptet, keine Wartezeiten von 80 oder 90 Minuten gegeben, sagt Döhn.

Durch die Verlagerung der Kontrollstelle bestehe auch die Möglichkeit, dass Auto- oder Lkw-Fahrer bereits vorher Richtung B51 abfahren. Um zu verhindern, dass sich dadurch viele der Kontrolle entziehen, seien Bundespolizisten auf der Bundesstraße mobil unterwegs und kontrollierten dort stichprobenartig.