CGDISWetterwarnstufe Orange: So bereiten sich die Mitarbeiter der Luxemburger Rettungskräfte vor 

CGDIS / Wetterwarnstufe Orange: So bereiten sich die Mitarbeiter der Luxemburger Rettungskräfte vor 
Unwetterschäden in Esch Foto: Editpress/Christian Muller

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein Gewitter forderte am Samstagabend den vollen Einsatz der Luxemburger Rettungskräfte. Doch wie bereitet sich das CGDIS auf solche Gewitter vor? 

Ein schweres Gewitter hat am Samstagabend Luxemburg erschüttert. Die Einsatzkräfte waren laut CGDIS die ganze Nacht im Einsatz. Ein Mitarbeiter erklärt im Gespräch mit dem Tageblatt, wie sich von offizieller Seite aus auf das Unwetter vorbereitet wurde.

Gegen 13.00 Uhr habe es ein erstes Treffen zwischen dem „Haut-Commissariat à la Protection nationale“ (HCPN), Meteolux, dem CGDIS und dem Wasserverwaltungsamt gegeben, um die Situation zu evaluieren. Zu diesem Zeitpunkt sei noch nicht klar gewesen, ob das Gewitter Luxemburg treffen könnte, also hätte man entschieden, die Lage weiter zu beobachten. In einem zweiten Treffen kurz vor 17.00 Uhr sei für Meteolux die Wahrscheinlichkeit von Unwettern „hoch und realistisch“ gewesen, sodass die Warnstufe Orange zwischen 20.00 und 00.00 Uhr ausgerufen wurde.

Für das CGDIS bedeute diese Warnstufe, dass Personal und Material vorbereitet werden. Kurz vor 20.00 Uhr seien ein interner Krisenstab eingerichtet und eine „Cellule de débordement“ geöffnet worden. Letztere sei dazu da, um die hohe Anzahl an Telefonanrufen besser verwalten und in möglichst kurzer Zeit abarbeiten zu können. Bei Gewittern gebe es immer viele Anrufe. „Wenn zum Beispiel eine Person anruft, deren Keller unter Wasser steht, ohne dass sich jemand in Gefahr befindet, kommt diese auf die Warteliste. Ruft gleichzeitig eine Person wegen körperlicher Beschwerden an, wird diese priorisiert“, sagt der Mitarbeiter. Es sei wichtig, sich gut zu organisieren. Am Samstagabend hätte die Wartezeit im Durchschnitt trotz knapp 3.000 Anrufen bei zwei Minuten gelegen.

Der Großteil der Einsätze im Süden

Ohne orange Warnstufe hätte der Krisenstab zwar ebenfalls eingerichtet werden müssen, allerdings hätte es in dem Fall wesentlich länger gedauert. Außerdem hätte man riskiert, eigene Mitarbeiter in den Sturm zu schicken und so in eine gefährliche Situation zu bringen.

Losgegangen sei es dann kurz vor 22.00 Uhr von Süden her in Richtung Nordosten. Wie von Meteolux angekündigt, sei alles relativ schnell passiert. Der Großteil der Einsätze sei im Süden gewesen, sagt der Mitarbeiter. Laut Bilanzbericht der Notrufzentrale 112 habe die Gewitterzelle das Land innerhalb von ungefähr zwei Stunden überquert. Starke Regenfälle von bis zu 30 bis 50 l/m2 und Windböen von 90 bis 100 km/h hätten die Gewitter örtlich begleitetet.

Insgesamt seien 36 Gemeinden betroffen und die Einsatzkräfte seien die ganze Nacht hindurch im Einsatz gewesen, sagt der Mitarbeiter. Verletzte seien weiterhin keine gemeldet worden – hauptsächlich habe es sich um überschwemmte Keller, umgefallene Bäume und auf die Straßen angeschwemmtes Material gehandelt. Im Bilanzbericht steht, das Gewitterphänomen habe zu 632 Einsätzen geführt und „vor allem Auswirkungen auf den Süden des Landes, insbesondere mit etwa 250 Einsätzen im Sektor Petingen und 125 in Sassenheim-Differdingen“.