„Urban Forestry – Mäi Stater Bësch“Wie hätten Sie gerne Ihren Wald?

„Urban Forestry – Mäi Stater Bësch“ / Wie hätten Sie gerne Ihren Wald?
Welcher Wald soll es sein? Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Was erwartetet sich die Stadtbevölkerung von einem Wald? Ein Erholungsgebiet, einen Ort für sportliche Aktivitäten oder einen Platz zum Gassigehen: „Urban Forestry – Mäi Stater Bësch“ ist eine Initiative der Gemeinde Luxemburg und der Natur- und Forstverwaltung, um die Erwartungen der urbanen Bevölkerung an das Ökosystem Wald kennenzulernen und diese besser mit der wirtschaftlichen Nutzung in Einklang zu bringen.

Mehrere Jogger, davon eine Joggerin mit Hund, eine Spaziergängerin mit Hund sowie Spaziergänger ohne Hund: Verschiedene Waldbenutzer, die sich am Mittwochmorgen zu einer „Tour“ in den „Bambësch“ aufmachten, schienen wie bestellt, um die Vorstellung des Projekts „Urban Forestry“ beim dortigen „Laftreff“ zu illustrieren.

20 Prozent des Gebiets der Stadt Luxemburg sind mit Wald bedeckt – insgesamt 1.100 Hektar. Der Wald ist vieles zugleich und die Ansprüche seiner Nutzer sind verschieden: Einigen dient er als Naherholungsgebiet, Sportlern als Trainingsgelände und der Holzindustrie als Rohstofflieferant. Darüber hinaus spielen Waldgebiete eine wichtige Rolle im Klimaschutz und bieten kühle Plätze in der Sommerhitze. Zu guter Letzt ist der Wald ein Zuhause für zahlreiche Tiere und Pflanzen.

Doch manchmal stehen wirtschaftliche Interessen denen der verschiedenen Nutzer diametral gegenüber. Immerhin produziert der Wald jährlich acht Kubikmeter Holz pro Hektar, wovon rund 60 Prozent wirtschaftlich genutzt werden. Zugleich ist Holz eine natürliche Ressource, die es zu schützen gilt.

Da bei der „Verwaltung des Forstes“ diese wirtschaftlichen Fragen sowie der Umweltschutz eine wichtige Rolle spielen und sich dabei bisher wenig Gedanken um die Wünsche der täglichen Benutzer gemacht wurde, habe man der Gemeindeverwaltung nun das Projekt „Urban Forestry“ vorgeschlagen, erklärt Michel Leytem, Oberförster für die Region Süden bei der Natur- und Forstverwaltung.

In Zusammenarbeit mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg wurde ein Online-Fragenkatalog erstellt, durch den man mehr über die Art und Weis der Nutzung, aber auch über die Wünsche bezüglich des Waldes erfahren will.

Zusätzlich zu den Besucherzahlen, die mit Zählern im „Bambësch“ und zum Wald von Kockelscheuer erhoben werden, werden Informationen über die Fortbewegungsart abgefragt (zu Fuß oder mit dem Fahrrad) sowie über die meistgenutzten Wege und Eingänge. Welche Strecken werden zurückgelegt? Wird eher gejoggt oder wird der Hund ausgeführt? Wie häufig besucht man den Wald? Wie lange hält man sich dort auf? 

Darüber hinaus kann man angeben, was einem im Wald missfällt. In diesem Zusammenhang versichert Michel Leytem, dass illegale Müllablagerungen bis dato im „Bambësch“ noch kein großes Problem darstellen, was aber nicht überall im Land so sei. Er meint, dies hänge vielleicht mit einer gewissen Eigenkontrolle durch die zahlreichen Besucher zusammen.

Asphaltierter Fahrradweg durch den „Bambësch“

Das Resultat der bis zum Oktober dauernden Umfrage ist eine Art Kartierung der verschiedenen Funktionen im Wald. Anhand dieser Karten, die für jedermann im Internet einsehbar sein werden, soll eventuellen Konflikten der verschiedenen Nutzer vorgebeugt werden. 

Der für den Wald zuständige Schöffe der Hauptstadt, Patrick Goldschmidt, betont, er sei offen für alle Vorschläge und Ideen, welche die Bürger über die Umfrage mitteilen würden. In diesem Zusammenhang erwähnte er den Plan eines nationalen Fahrradwegs vom „Biergerkräiz“ durch einen Teil des „Bambësch“ – der existierende Waldweg müsste dann asphaltiert werden. Er sei im Prinzip nicht gegen diese Idee, habe allerdings Mobilitätsminister François Bausch vorgeschlagen, stattdessen eine der beiden existierenden Straßen durch den Wald (die rue de Luxembourg oder die rue de Bridel) für den Autoverkehr zu sperren und diese als Fahrradweg zu nutzen.

Die Umfrage „Urban Forestry – Mäi Stater Bësch“ ist unter urbanforestry.vdl.lu zu finden. Während der Sommermonate werden auch Beamte im Wald unterwegs sein, um die Besucher vor Ort zu befragen.

Ruth
11. Juni 2022 - 23.42

@Péiter

"Äddi Bambësch, salut Velosstroos(en)."

Eng gutt Saach, mam Vëlo kënnt ee laanscht d'Beem, vill Autofuerer net.

Péiter
9. Juni 2022 - 11.05

Wa sech 2 staaark Männer wéi de Bausch an de Goldschmidt drëm bekëmmeren dan ass jo Alles kloer a gebongt. Äddi Bambësch, salut Velosstroos(en).