MedienberichtWie steht es um „Le Quotidien“? Direktor Frank Schmit über die Zukunft der Tageszeitung

Medienbericht / Wie steht es um „Le Quotidien“? Direktor Frank Schmit über die Zukunft der Tageszeitung
 Symbolfoto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Eine Reform der Pressehilfe macht in ihrer derzeitigen Form ein Überleben der französischen Tageszeitung Le Quotidien unmöglich. Darüber sprach Quotidien-Direktor Frank Schmit am Dienstag mit RTL.

Im Jahr 2021 wurde die Pressehilfe in Luxemburg weitgehend reformiert. Nun soll es zu einer erneuten Anpassung kommen, unter deren Regime ab 2026 auch die französischsprachige Tageszeitung Le Quotidien fällt. Neu am Gesetzesprojekt ist, dass für jeden die gleiche Obergrenze bei den Pressehilfen gilt. Beim Quotidien hat man allerdings festgestellt, dass ein Überleben in diesem Regime nicht möglich ist. Frank Schmit, Direktor der Tageszeitung, hat am Dienstag im Gespräch mit RTL Erklärungen gegeben.

„Bereits als die Reform 2021 kam, ist der Quotidien vergessen worden“, sagte Schmit. Es habe ein Versprechen gegeben, dass niemand weniger bekommen soll und jeder seinen Platz im neuen Regime findet. Während einer Übergangsphase sollte sich der Quotidien den Änderungen anpassen, dies ist allerdings nicht geglückt. Warum? „Weil nie etwas so kommt, wie man denkt“, antwortete Schmit. Nach Covid-Krise und Inflation seien zusätzlich zu anderen Problemen die Kosten deutlich gestiegen: Allein das Papier kostet heute 79 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Die Einsparungsmöglichkeiten seien hingegen gering. Produktion und Druck einer Tageszeitung benötigen allerdings Ressourcen, unter anderem Papier und Journalisten. Unter dem neuen Regime würde der Quotidien laut Schmit 400.000 Euro verlieren. 

Dabei sei es für den Pluralismus der Tagespresse in Luxemburg wichtig, zumindest eine französischsprachige Zeitung zu haben. Von drei gedruckten Tageszeitungen seien zwei auf Deutsch und eine auf Französisch – obschon die französische Sprache für die Einwohner Luxemburgs wichtig ist.

Bezüglich Forderungen an die Politik, sagte Schmit, man hätte Vertrauen in diese. Die drei Gesetzestexte seien schnell vor der Sommerpause eingereicht worden, ohne zuvor mit allen betroffenen Akteuren zu sprechen. „Wir hoffen, dass die nötigen Diskussionen kommen, dass der Quotidien nicht vergessen wird und dass wir einen Weg finden, um weiterzumachen.“ Er wolle jedoch auch unterstreichen, dass die beiden Aktionäre des Quotidien hundertprozentiges Vertrauen in das Produkt haben und ihre volle Unterstützung versichern.