LuxemburgZehntausende Fässer Bier müssen wegen geschlossener Cafés weggeschüttet werden

Luxemburg / Zehntausende Fässer Bier müssen wegen geschlossener Cafés weggeschüttet werden
Am 15. Februar verfallen in Luxemburgs Cafés rund 50.000 Fässer Bier Foto: dpa/Christophe Gateau

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Ende vergangener Woche erreichten uns die Meldungen unter anderem aus Großbritannien und Österreich: Wegen der langen Lockdowns und der damit einhergehenden Pub- und Kneipenschließungen mussten Millionen Liter Bier weggeschüttet werden. Dasselbe Schicksal droht bald dem in Luxemburg verzapften Bier.

Alleine die mit Bofferding belieferten Cafés werden wegen des langen Lockdowns in der Gastronomie und bei den Gaststätten rund 20.000 Bierfässer ersetzen müssen, wie Frédéric de Radiguès von der Brasserie Nationale auf Tageblatt-Nachfrage erklärt. Am 15. Februar, also heute in einer Woche, laufe das Haltbarkeitsdatum der 50-Liter-Fässer ab, die zurzeit in den Luxemburger Cafés noch angeschlossen sind. Diese müssen, wenn die Gastronomie irgendwann wieder öffnet, gegen neue Fässer ausgetauscht und entsorgt werden.

In ganz Luxemburg, schätzt De Radiguès, werden es wohl rund 50.000 Fässer sein, die die Brauereien werden ersetzen müssen. Das wären dann 2,5 Millionen Liter Bier – insgesamt demnach zehn Millionen Flûtes oder Minis. Das Problem sei, dass der Lockdown im Gegensatz zum Frühling viel länger andauere – und damit länger, als das Bier frisch bleibt.

Branche braucht Vorhersehbarkeit

Der bei einer Wiedereröffnung der Gastronomie und der Cafés erforderliche logistische Aufwand wird De Radiguès zufolge enorm sein. „Dann werden 250 mit zehn Tonnen Bier beladene Lastwagen losrollen müssen“, rechnet der Brasserie-Nationale-Direktor vor. De Radiguès erinnert auch an die abertausenden Treppen, die die Arbeiter dann mit den Fässern in den Cafés runter und wieder rauf rennen müssen. „Das wird auch von der physischen Anstrengung her für unsere Leute eine enorme Arbeit bedeuten.“

Auch deswegen wünscht sich De Radiguès von der Regierung eine rechtzeitige Ankündigung, bevor die Gastronomie wieder aufmachen kann. „Mindestens zehn Tage“ bräuchten die Brauereien, um die ganzen Bierfässer in Luxemburg auszutauschen und alle Zapfanlagen hygienisch wieder auf Vordermann zu bringen. „Bitte keine Ankündigung am Tag davor“, richtet De Radiguès somit auch einen Branchenwunsch an die Regierung, „wir brauchen in diesem Fall unbedingt eine Vorhersehbarkeit“. Und dass die Cafés irgendwann wieder öffnen und kein gezapftes Bier anbieten können – das will sich auch niemand vorstellen wollen. A.B.

de spëtzbouf
10. Februar 2021 - 16.37

Wenn dies Menge Bier in die Flüsse geschüttet wird, werden die Fische sich wundern, dass sie alles doppelt sehen und den Schluckauf bekommen. Prost, Forelle in blau! :)

Laird Glenmore
10. Februar 2021 - 11.19

man kann das Bier doch mit den abgelaufenen Lebensmitteln aus den Supermärkten vermischen und dann für die Schweine - oder Rinderzucht verwenden, das wäre doch mal eine Initiative zur Gentechnik rein Pflanzlich.

de Schéifermisch
10. Februar 2021 - 9.11

@Kee béier fan. das ist eine berechtigte Frage: Wohin mit diesen 2,5 Mio Litern Bier? Wo werden diese Fässer entleert?

Jeanchen
9. Februar 2021 - 8.56

Einfach un d'Bierger verdeelen,
mais daat maachen se och nëtt,
leiwer d'Emwelt versauen.

Kee béier fan
9. Februar 2021 - 8.32

A wouhin schedden se en dann? Sondermüll !!!

Jimbo
9. Februar 2021 - 3.13

Ganz Fässer un dLeit verkafen?
Oder a Fläschen ooffellen an de Leit dFläsche un der Dir verkafen…

Muss een mol bessen Eegeninitiative matbrengen…

Charel Hild
8. Februar 2021 - 19.16

Elo verstinn ech endlech wou déi vill psychech krank Leit an der Pandémie hir kommen. Dat ass jo och eng traureg Saach.

MartyMcFly
8. Februar 2021 - 19.04

"Biersee" in Bayern? Kann man das Bier nicht EINFRIEREN für das Oktoberfest 2022? Und in Luxemburg für die verlängerte Schueberfouer 2022? (16 Wochen von Juli bis Oktober)

De soziale Fred
8. Februar 2021 - 17.38

Där ként jo och eng Landes- Europa meeschterschaft organiséieren. Et gi bestëmmt genuch Humpe-Néckelen déi sech géife mellen fir dee ville Béier an engem Concour ze vernichten.
Ech hat emol eng kéier geliés dat den Alkohol de Virus géing zerstéieren, also wier jo keng Gefôr dat se sech géifen ënnereneen ustiechen.

Leila
8. Februar 2021 - 17.28

Wie viele Betriebe gibt es, die Fassbier verkaufen? 50 000 Fässer ist eine Riesenmenge! Wenn schon alles auf der Kippe stand, warum wurde so viel produziert und bestellt? Weder bei den Brauereien noch den Betreibern Weitsicht! Der Gast ist nicht so verständnislos, wenn er statt einem Gezapften auch mal der Situation wegen eine Flasche Bier bekommt (auch wenn er die zuhause trinken kann). Mitgefühl regt sich bei mir lediglich mit den Bierfahrern, keinesfalls bei den Brauereien die jahrzehntelang unbeschadet gescheffelt haben. Jetzt trifft es halt mal sie - dass näischt... (Portokasse)

Esmeralda
8. Februar 2021 - 17.11

Wow, déi 890 Wiertschaften hei am Land hu jiddereen Dosende Fässer Béier am Keller?

Anescht kënnt ee jo kaum op déi 'zéngdausenden'.

max
8. Februar 2021 - 16.51

ma viirwat da weg geheien
liwwert se all an d'Supermarché'e , a stellt se do de Läit gratis zur Verfügung, doduerch verdingt een Näicht, awer d'Raate brauchen jo och kee Béier ze schlürfen
an dobäi ville Läit eng Freed gemaach
why not!?
max

Tossen
8. Februar 2021 - 16.32

Kann man denn da nicht die Vernichtungscrew engagieren, die das Bier verdauen, damit es gefahrlos in die Kläranlage kommt?

D.W.
8. Februar 2021 - 16.01

? NEIN... NEIN... NEIN!

Christophe Cherel
8. Februar 2021 - 16.01

et deed wéi... dee gudde Beier...