DifferdingenZwischen Dampflokomotiven und Bluesklängen: Blues Express feiert 20 Jahre

Differdingen / Zwischen Dampflokomotiven und Bluesklängen: Blues Express feiert 20 Jahre
Kat Eaton Foto: Carole Theisen

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Bereits seit zwei Jahrzehnten zieht der Blues Express als eines der größten Festivals des Landes leidenschaftliche Blues- und Jazz-Liebhaber in die historischen und naturbelassenen Kulissen von Lasauvage und Fond-de-Gras.

Mit insgesamt 618 Konzerten, die im Laufe der Jahre stattfanden, und 41 weiteren, die am vergangenen Wochenende auf elf verschiedenen Bühnen dargeboten wurden, hat sich das Festival als eines der größten Blues-Events der Großregion etabliert und zieht jedes Jahr ein vielfältiges Publikum aus nah und fern an.

Ein internationaler Höhepunkt des Festivals war der Auftritt von Doug MacLeod auf der „Lët’z Kola Stage“ in Lasauvage. Der vielfach ausgezeichnete amerikanische Bluesmusiker begeisterte das Publikum mit seinen tiefgründigen Songs sowie seiner sympathischen und authentischen Art.

Doug MacLeod hat eine einzigartige Fähigkeit, das Publikum zu berühren und zu inspirieren, indem er die Emotionen, die er selbst erlebt, in seine Musik einfließen lässt. Seine Songs und Geschichten sind für ihn mehr als nur Musik – sie sollen eine heilende Kraft sein, die den Menschen hilft, Schwierigkeiten im Leben zu überwinden.

Ein weiterer Höhepunkt des Blues Express Festivals war zweifellos die One-Man-Band Philippe Ménard, die den ganzen Abend über mehrfach auf der kleinen „Action Wear Stage“ auftrat und jedes Mal zahlreiche Zuschauer*innen mit einer souveränen Mischung aus Blues und Rock in ihren Bann zog.

Philippe Ménard ist in Luxemburg kein Unbekannter und liebt es eigenen Aussagen zufolge, hier aufzutreten. Vor wenigen Tagen schrieb er auf Facebook: „Heureux de jouer pour les 20 ans du Blues Express Festival de Differdange (L) ce samedi 13 juillet, on s’y retrouve.“ Damit zeigt er, dass er trotz seiner internationalen Tourneen in die USA und nach Japan mit beiden Füßen fest auf dem Boden bleibt, was ihn zu einem Publikumsliebling gemacht hat.

Um 21.45 Uhr rockte die Luxemburger Formation Faye & the Mockingbirds zusammen mit der Luxemburger Lumaband die „ArcelorMittal Stage“ beim „Train de Laminoirs“ und begeisterte das Publikum mit ihren stimmungsvollen Coversongs klassischer und moderner Hits. Die Band, die sich 2019 während eines Charity-Projekts zusammenfand, hat sich der Aufgabe verschrieben, musikalische Erinnerungen am Leben zu halten sowie gute Laune und ihre Leidenschaft für Musik an das Publikum weiterzugeben. Und das war an diesem Wochenende zweifelsohne gelungen.

Stimmgewaltige Headlinerin

Als einer der Hauptacts des Blues Express Festivals brachte Kat Eaton ihre beeindruckende Mischung aus Soul und Jazz auf die Bühne der „Hall des trains“. Ursprünglich durch die Radioshow „BBC Introducing“ entdeckt, hat sich die in Wales geborene und in Sheffield aufgewachsene Künstlerin sowohl in Großbritannien als auch international einen Namen gemacht. Ihre kraftvolle Stimme, ihr einzigartiger Stil und ihre Liebe zu gemusterten 70er-Jahre-Outfits verleihen ihr eine unverwechselbare Präsenz auf der Bühne. „I’m all about patterns“, sagte sie selbstbewusst und zeigte damit ihre Vorliebe für markante Muster, die ebenso ausdrucksstark sind wie ihre Musik. In ihren Liedern behandelt Kat oft sensible und aktuelle Themen wie psychische Gesundheit oder moderne Liebe, was ihren Texten eine tiefe emotionale Resonanz verleiht.
Während ihres Auftritts in der beeindruckenden Kulisse der „Hall des trains“ zeigte sich Kat begeistert: „Ich selbst bin aus Sheffield und Sheffield ist bekannt für seine Stahlindustrie. Ich fühl’ mich fast wie zu Hause“, erklärte sie.

Ich selbst bin aus Sheffield und Sheffield ist bekannt für seine Stahlindustrie. Ich fühl’ mich fast wie zu Hause

Kat Eaton, Soulsängerin

Nach der Show begrüßte sie ihre Fans persönlich beim Merch-Stand und signierte CDs und Vinyls. Überwältigt von der einzigartigen Atmosphäre des Festivals, sagte Kat: „Es ist unglaublich. Was für ein Festival! Ich habe noch nie auf einer Bühne direkt vor einer Dampflokomotive gespielt. Das ist einfach beeindruckend. Luxemburg ist atemberaubend und die Menschen sind so freundlich und einladend.“