Das Drama im Menschen

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LUXEMBURG - Steve Karier öffnet sich, sowohl für neue Kunstrichtungen als auch für neue Spielstätten.

„Das bedeutet aber nicht, dass wir Niederanven nicht mögen“, verdeutlicht Steve Karier. „Ganz im Gegenteil! Das
Kulturzentrum Niederanven ist der Geburtsort des ’Fundamental Monodrama Festival’, und die fruchtbare Zusammenarbeit setzen wir fort“, prophezeit der Festivalleiter.

Fundamental Monodrama Festival

Vom 1. bis zum 9. Juli
www.fundamental.lu

„Für die zweite Auflage musste ich nach geeigneten Lösungen suchen“, sagt Steve Karier. Einige Produktionen sind zu groß und zu aufwendig gestaltet, um sie im kleinen Raum des KHN zu verwirklichen. Eins ist offensichtlich: Steve Karier lebt für dieses Festival, nur um das „Fundamental Monodrama Festival“ kreisen seine Gedanken. Abstriche macht er keine. Er investiert, sucht unentwegt nach potenziellen Partnern und geht seinen Weg: unbeirrt und mit einem Enthusiasmus, der uns überwältigt. „Mein Ziel ist es, dieses Festival fest in Luxemburgs Kulturleben zu verankern. Und ich lasse mich von niemandem aufhalten“, lauten seine mahnenden Worte. Er meint es also ernst, todernst.

Die Sterne, sie stehen günstig: Im Vergleich zum Vorjahr ist das ihm zur Verfügung stehende Budget um sagenhafte 121% gestiegen. Ein solche Summe gewährt ihm gewisse Freiheiten. Vor allem in der Kunst. Denn im Gegensatz zur ersten Auflage trumpft das diesjährige „Fundamental Monodrama Festival“ mit neuen Kunstrichtungen auf, die es seiner Meinung nach vollends auszuschöpfen gilt. Monodrama nennen sich in Steve Kariers Gefühls- und Gedankenwelt nicht nur Theateraufführungen, in deren Mittelpunkt ein Mensch steht, sondern auch Tanz oder Kunstperformances. Sogar Musiker sind „herausragende Botschafter“ dieser monothematischen Kunstgattung“, sagt Steve Karier, der von seinen Verpflichtungen nur eines erwartet: „So trivial es sich auch anhören mag, sie sollen mir eine Geschichte erzählen.“

Nachhaltigkeit

Die erste Auflage war für ihn ein ganz besonderes Ereignis: „Wir haben mit wenigen Mitteln viel erreicht.“ Aus begangenen Fehlern – falls es denn solche gab – hat er viel gelernt. „Das Ziel ist zum Greifen nah. Und ich werde zupacken!“, so der Intendant des „Fundamental Monodrama Festival“. Sein Ziel nennt sich Nachhaltigkeit, und bereits die erste Auflage trug ihre Früchte: Von vier Stücken, die letztes Jahr in Niederanven uraufgeführt wurden, sind immer noch drei lebendig. Und auf Reisen. Wie beispielsweise „Swimming to Iraq“, ein Schauspiel von Anne Simon mit Steve Karier. Am Freitag reist das Duo nach Hanoi in den Vietnam. Ermöglicht hat es das „International Theatre Institute“ (ITI), das weltweit agiert und als ein überaus hilfreiches Instrument fungiert, wenn es darum geht, Produktionen zu exportieren.

Im Dienste des Exports

Dank Serge Tonnar, der Luxemburgs Theaterschaffende innerhalb der Vereinigung vertritt, hat Steve Karier die Kontakte mit dem ITI enger gestrickt. Sein Festival wird in Kürze offiziell ins Programm des ITI aufgenommen und beschert ihm unerschöpfliche Möglichkeiten.

Das alles tut Steve Karier für einheimische Kulturschaffende. „Ich bin selbst überrascht, wie viele luxemburgische Produktionen für die zweite Auflage auf dem Spielplan stehen“, offenbart der frühere Intendant des Stadttheaters in Basel. Es sind deren zehn von insgesamt 16 Produktionen, die vom 1. bis zum 9. Juli an drei verschiedenen Orten aufgeführt werden.

„Es wird großartig“, sagt Steve Karier selbst lobend. Die Vorfreude ist ihm sichtlich in den Augen abzulesen. „Das Ziel ist zum Greifen nah“, wiederholt er, bevor er uns auf eine spannende Entdeckungsreise durch das unglaublich bunte Programm mitnimmt.