Auf den Spuren der großen Seefahrer

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Wir waren auf Entdeckungsreise in der Algarve, wandelten auf den Spuren der portugiesischen Entdecker Heinrich der Seefahrer und Vasco da Gama. Ein Ziel unserer Explorer-Tour: das Cabo de São Vicente.

Wir logieren in Albufeira, der Touristenstadt Nr. 1 in der Algarve. Das ehemalige Fischerdorf ist enorm gewachsen, rund 30.000 Menschen leben hier, fast jeder partizipiert am Tourismus und dennoch sind die Menschen gastfreundlich, entgegenkommend, stets zu einem kleinen Plausch bereit und sie geben bereitwillig Ausflugstipps, um die Gegend um ihre wunderschöne, wenn auch raue Küste, zu erkunden. Wir müssten ins Hinterland ins reizvolle Monchique-Gebirge, keinesfalls auslassen sollten wir dort Silves, unter der Herrschaft der Mauren die Hauptstadt des Reiches und nach Lagos müssten wir – unter Heinrich dem Seefahrer der Mittelpunkt der Welt – und natürlich nach Lissabon und zum Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Zipfel Europas und, und, und …

Man lacht ausgelassen, als wir kundtun, wir seien nur eine Woche hier. Kein Problem, das könne man alles mit drei, vier Tagesausflügen erkunden.

Steife Brise

Cabo de São Vicente, das klingt spannend, dazu gehört auch das Städtchen Sagres, wo Heinrich der Seefahrer eine nautische Akademie gegründet hatte. Das soll unser erstes Ausflugsziel sein. Knapp 90 km fahren wir auf der N125, direkt an der Küste entlang geht nichts, die Route hat dennoch ihren Reiz, wir fahren durch Pinienwälder, passieren unendlich viele Olivenhaine und auch Korkwälder und sehen etliche hübsch herausgeputzte kleine Dörfer.
Am Ortsausgang von Sagres führt eine Straße hinauf aufs Plateau, schon von Weitem sehen wir den berühmten Leuchtturm von Sagres, den stärksten Europas, dessen Leuchtfeuer vom Meer aus aus über 100 km Entfernung sichtbar sind.

Als wir aussteigen haut’s uns fast vom Plateau: hier weht eine mehr als steife Brise und das, wie wir erfahren, wohl ganzjährig. Hier ist also das Ende der Welt! Wir schauen 60 m tief in die tosende Brandung, der Ausblick, das Panorama ist einfach umwerfend.

Hauch von Abenteuer

Die Vegetation hier oben ist karg, fast nur nacktes Gestein, aber die Musik von Wind und Wellen versprüht einen gehörigen Hauch von Abenteuer. Hier war dann auch der Ausgangspunkt für die großen Entdeckungsreisen der portugiesischen Seefahrer im 15. Jahrhundert, der den Aufstieg zur Weltmacht und zur Vorherrschaft auf den Weltmeeren begründete.
Besteigt man den Leuchtturm kann man gar ein Rundum-Panorama genießen. Man riecht das Salz des Atlantiks in der Luft und: Grillgeruch.

Aber hier gibt’s nicht etwa das Nationalgericht Bacalhau, jenen mehr oder weniger schmackhaften Stockfisch, sondern: Bratwurst und zwar „die letzte Bratwurst vor Amerika“. Wolfgang und Petra Bald aus Nürnberg grillen hier seit 15 Jahren, ihre Bude ist Kult, ja, geradezu eine Institution und am begehrtesten sind ihre berühmten Zertifikate, die belegen, dass man am südwestlichsten Punkt Europas verweilte.

Mit beeindruckenden visuellen Eindrücken verlassen wir das Kap, um das sich auch zahllose Sagen um Kelten, Griechen und Römer ranken. Wir beschließen unsere Exkursion unten in Sagres im rustikalen Restaurant „A Tasca“ gleich am Hafen. Hier, so empfahl man uns, gebe es den besten und frischesten Fisch und die leckersten Meeresfrüchte.
Wie wahr!