Koreaner, Inder, Betriebsschließer

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Wir wollen mit unserem Titel nicht andeuten, die Europäer seien die besseren Kapitalisten. Tatsache ist aber, dass es Konzernzentralen weitab von Mosel und Sauer wohl leichter fällt, Anlagen aufzugeben, die rote bzw. nicht mehr den Finanzplänen entsprechend ausreichende schwarze Zahlen schreiben.

So am Mittwoch gleich mit zwei Betrieben geschehen, oder zumindest angekündigt. Die Drahtstraße in Schifflingen, die noch knapp 50 Beschäftigte zählt, wird wohl Ende des Jahres definitiv geschlossen – womit Schifflingen und Esch sich überlegen müssen, wie sie eine weitere flächenmäßig beeindruckend große Industriebrache einer künftigen Nutzung zuführen können (dies selbstredend nach teurer Sanierung des Geländes) – und das Unternehmen Hyosung Wire (Roost) zieht es dem Vernehmen nach vor, in dem Billiglohnland Vietnam zu produzieren.

200 Beschäftigte werden hier schnell entweder Arbeitslosengeld beziehen oder in einer „Cellule de reclassement“ untergebracht. In beiden Fällen werden Gelder des staatlichen „Fonds pour l’emploi“ die sozialen Folgen der Glücksritterstrategien von international tätigen Unternehmen abfedern müssen. Kein Wunder, dass der Posten Arbeit und Beschäftigung im Haushalt 2013 von 427 Millionen auf 538 Millionen gestiegen ist.

Ob dies angesichts der aktuellen Negativnachrichten ausreicht …?