Made in China und Mindestlohn

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In wenigen Wochen rollen im lothringischen Illange bei Thionville die ersten Bagger zum Bau des neuen „Chinaparks“, in dem sich chinesische Firmen ansiedeln sollen.

Mittelfristig könnten dort bis zu 10.000 Arbeitsplätze entstehen. Denn in der neuen Anlage sollen nicht nur Waren „made in China“ umgeschlagen und europaweit weiterverkauft, sondern auch Waren produziert werden.

Der neue „Chinapark“ in unmittelbarer Nähe Luxemburgs dürfte auch den Flughafen Findel als internationalen Warenumschlagplatz weiter stärken. Längst begnügen sich chinesische Firmen nicht mehr damit, den europäischen Markt mit Waren zu beliefern, sie wollen auch ein Standbein in der EU. Für die Menschen in der Region ist die Schaffung so vieler Arbeitsplätze erst mal von großem Vorteil.

Die immer stärkere Präsenz chinesischer Güter auf dem europäischen Markt verdrängt aber auch europäische Hersteller und führt zu mehr Arbeitslosigkeit. Natürlich ist Protektionismus heute nicht nur nicht mehr zeitgemäß, er ist auch kontraproduktiv. Allerdings ist es auch nur logisch, dass Produkte, die von Menschen mit Billigstlöhnen hergestellt wurden, zu einem günstigeren Preis verkauft werden können. Hier ist es Sache der Politik, dass, wie es auch Wirtschaftsminister Etienne Schneider schon vorgeschlagen hat, nur noch Waren in die EU importiert werden dürfen, die unter der Wahrung sozialer Mindestanforderungen produziert wurden.